Arthrose geht oft mit Schmerzen, Steifheit und Einschränkungen im Alltag einher. Viele Betroffene fragen sich, wie sie ihre Gelenke entlasten und die Beschwerden lindern können. Hilfsmittel bei Arthrose leisten hier wertvolle Unterstützung: Sie stabilisieren schmerzende Gelenke, helfen beim Gehen oder erleichtern tägliche Handgriffe.
Bandagen und Orthesen: Stütze für Knie, Hüfte, Hände und Rücken
Bandagen und Orthesen sind bewährte Hilfsmittel, um schmerzende Gelenke zu entlasten und zu stabilisieren. Beide werden äußerlich am Körper getragen, unterscheiden sich jedoch in Material und Funktion.
- Bandagen bestehen meist aus elastischem Kompressionsgestrick, das sich eng an das Gelenk schmiegt. Sie geben Halt, ohne die Beweglichkeit stark einzuschränken, und fördern durch leichten Druck die Durchblutung sowie Wahrnehmung des Gelenks. Dadurch können sie Schmerzen reduzieren und ein Gefühl von Stabilität vermitteln. Viele Bandagen haben zusätzlich eingearbeitete Polster oder Silikoneinlagen (Pelotten), um bestimmte Strukturen gezielt zu entlasten.
Beispiele: Kniebandagen, Ellenbogen- oder Handgelenkbandagen. - Orthesen sind stabilere Schienenkonstruktionen, oft aus Kunststoff oder Metall, die Gelenke führen oder ruhigstellen. Orthesen können Bewegung teilweise oder ganz limitieren und so Belastung von geschädigten Knorpelbereichen auf weniger geschädigte Bereiche umverteilen. Sie werden mit Gurten am Körper fixiert und meist individuell angepasst. Orthesen kommen insbesondere bei fortgeschrittener Arthrose zum Einsatz, wenn Bandagen nicht mehr ausreichen.
Beispiele: Knieorthesen (z. B. Unloader-Orthese bei Kniearthrose), Daumenorthesen bei Rhizarthrose (Daumensattelgelenk-Arthrose), Handgelenkschienen oder Rückenorthesen (Korsett) bei Wirbelsäulenarthrose.
Wie helfen Bandagen und Orthesen?
Beide Hilfsmittel entlasten schmerzende Gelenke, stabilisieren sie und reduzieren dadurch Schmerzen spürbar. Kniebandagen zum Beispiel kommen häufig bei Gonarthrose (Kniearthrose) zum Einsatz. Sie stützen das Kniegelenk, wärmen es und schützen es vor äußeren Einflüssen – viele Arthrose-Patienten berichten dadurch von weniger Schmerzen und mehr Sicherheit beim Gehen. Bei Bedarf kann der Arzt auch eine Knieorthese verordnen, etwa eine sogenannte Entlastungsorthese, die den Knieinnen- oder -außenbereich gezielt entlastet. Studien zeigen, dass speziell angepasste Knieorthesen die Stabilität verbessern und dadurch Mobilität ermöglichen, obwohl bereits ein fortgeschrittener Knorpelschaden besteht.
Auch andere Gelenke profitieren von passenden Bandagen oder Orthesen: Eine Handgelenkbandage oder Daumenorthese kann bei Arthrose in den Fingern und der Hand (z. B. Rhizarthrose am Daumen) Schmerzen lindern und die Greifkraft verbessern. Ellenbogenbandagen (etwa bei Arthrose im Ellenbogengelenk) oder Schulterorthesen stabilisieren die jeweiligen Bereiche und können Überbewegungen verhindern. Bei Rückenarthrose (Spondylose) werden manchmal Rückenbandagen oder halbstarre Mieder eingesetzt, um die Wirbelsäule aufzurichten und Schmerzen zu reduzieren. Wichtig ist: Die Auswahl der richtigen Bandage oder Orthese sollte individuell mit dem Orthopäden erfolgen, je nach betroffenem Gelenk, Schweregrad der Arthrose und Therapie-Ziel.
Gehhilfen: Gehstöcke, Unterarmstützen und Rollatoren für Knie und Hüfte
Arthrose an gewichttragenden Gelenken – insbesondere Knie und Hüfte – führt oft zu Gehbeschwerden. Gehhilfen wie Gehstöcke, Gehböcke, Unterarmgehstützen (Krücken) oder Rollatoren dienen dazu, die Belastung auf schmerzende Gelenke zu reduzieren und die Sicherheit beim Laufen zu erhöhen.
Gehstock: Ein einfacher Gehstock kann bereits viel bewirken. Er übernimmt einen Teil des Körpergewichts und entlastet so Knie- oder Hüftgelenk um einen erheblichen Anteil – bis zu 40 % weniger Belastung sind möglich.
Ein Gehstock eignet sich bei beginnender Arthrose in Knie oder Hüfte oder bei leichten Gangunsicherheiten. Wichtig ist die richtige Anwendung: Der Stock wird auf der gegengeüberliegenden Seite des schmerzenden Beins benutzt, um das betroffene Gelenk optimal zu entlasten. Wer sich mit einem klassischen Stock unwohl fühlt, findet diskrete Alternativen wie Stockschirme (Spazierstock und Regenschirm in einem) oder Vierfuß-Gehstöcke, die unten auf vier Füßen stehen und noch mehr Stabilität bieten. Auch Nordic-Walking-Stöcke können im Alltag eingesetzt werden, um beide Seiten zu entlasten und ein natürliches Gangbild zu fördern – man bleibt aufrechter und verteilt die Belastung auf beide Arme.
Unterarmgehstützen (Krücken): Brauchen Sie mehr Entlastung (etwa nach einer Gelenk-Operation oder bei starker Arthrose), kommen Unterarmgehstützen zum Einsatz. Diese Doppeltstützen ermöglichen den sogenannten Drei-Punkt-Gang, bei dem beide Stützen und das kranke Bein gemeinsam auftreten und so das meiste Gewicht von den Beinen nehmen. Unterarmstützen lassen sich in der Höhe anpassen und sollten in einer Physiotherapie-Schulung korrekt eingestellt und benutzt werden. Für Arthrose-Patienten mit Handgelenk- oder Ellenbogenproblemen gibt es spezielle Arthritis-Gehstützen: Sie besitzen eine Unterarmschiene, sodass das Gewicht nicht nur über die Hand getragen wird. Dadurch werden Hand- und Handgelenke geschont. Alternativ können in seltenen Fällen auch Achselstützen (Stützen, die unter den Achseln aufliegen) genutzt werden, falls die Unterarme entlastet werden müssen – dabei sollte jedoch die Achsel nicht dauerhaft stark gedrückt werden, um Nervenreizungen zu vermeiden.

Rollator: Bei fortgeschrittener Arthrose oder großer Unsicherheit beim Gehen bietet ein Rollator maximale Unterstützung. Der Rollator ist eine Gehhilfe auf Rädern mit Handgriffen, Bremse, Sitzfläche und Korb. Er ermöglicht, das volle Körpergewicht bei Bedarf abzustützen, unterstützt das Gleichgewicht und bietet jederzeit die Möglichkeit, sich hinzusetzen und auszuruhen. Besonders Hüftarthrose-Patienten oder Menschen mit Kniearthrose im höheren Alter profitieren von Rollatoren, da sie Stürzen vorbeugen und längere Wegstrecken wieder machbar werden. Wie bei allen Gehhilfen ist die richtige Höheneinstellung entscheidend: Die Handgriffe sollten ungefähr in Höhe der Handgelenke stehen, wenn man aufrecht neben dem Rollator steht.
Tipp: Scheuen Sie sich nicht, Gehhilfen zu verwenden – sie können Ihre Mobilität und Unabhängigkeit deutlich steigern. Oft werden diese Mobilitätshilfen unterschätzt, dabei führen Gehstock oder Rollator zu einer effektiven Entlastung schmerzender Gelenke und verringern das Sturzrisiko. Ihr Arzt oder Physiotherapeut kann Sie beraten, welche Gehhilfe die richtige für Sie ist, und das Gehen damit mit Ihnen üben.
Ergonomische Möbel und Alltagshilfen: Unterstützung im täglichen Leben
Neben den klassischen medizinischen Hilfsmitteln lohnt es sich, das eigene Wohn- und Arbeitsumfeld an die Bedürfnisse bei Arthrose anzupassen. Ergonomische Möbel und Alltagshilfen helfen dabei, Gelenke im Alltag zu schonen und typische Bewegungen schmerzfreier zu gestalten.
Ergonomische Möbel: Schon kleine Anpassungen können viel bewirken. Ein ergonomischer Stuhl oder Sessel mit höherer Sitzfläche erleichtert z. B. bei Knie- und Hüftarthrose das Aufstehen, da die Knie weniger stark gebeugt werden müssen. Spezialstühle – sogenannte Arthrodesenstühle – besitzen geteilte, nach vorne absenkbare Sitzflächen, damit Menschen mit steifen Knie- oder Hüftgelenken bequemer sitzen können (die Beine werden in einem angepassten Winkel gelagert). Auch ein Aufstehsessel mit motorisierter Aufstehhilfe ist eine Option, wenn das Aufrichten aus dem Sessel schwerfällt. Für den Rücken sind ergonomische Bürostühle mit Lordosenstütze oder orthopädische Sitzkissen sinnvoll, da sie die Wirbelsäule entlasten.
Im Schlafzimmer hilft ein verstellbares Lattenrost oder ein Aufrichthilfsmittel fürs Bett (z. B. eine Bettleiter), um morgens leichter aus dem Liegen zum Sitzen zu kommen – ideal bei Arthrose in Rücken, Hüfte oder Knien, wo jede Bewegung schmerzen kann. Erhöhte Bettkanten oder ein Bett in Komforthöhe sind ebenfalls hilfreich, um die Gelenke zu schonen.
Alltagshilfen bei Hand- und Fingerarthrose: Besonders Fingerarthrose oder Arthrose in den Händen (z. B. in Daumen oder Fingergelenken) kann simple Alltagsaktivitäten zur Qual machen. Hier gibt es zahlreiche kleine Alltagshelfer, die Griffkraft ersetzen oder die nötige Bewegung verringern. Beispiele sind elastische Schnürsenkel, die jeden Schuh in einen Slipper verwandeln – so sparen Sie sich das schmerzhafte Schleifebinden. Ein Universalgriff (auch Multiöffner genannt) kann auf Drehknöpfe oder Wasserhähne gesetzt werden und vergrößert den Griff, damit weniger Kraft nötig ist.
Greifzangen ermöglichen es, Gegenstände vom Boden oder hohen Regalen aufzuheben, ohne sich tief bücken oder strecken zu müssen. In der Küche helfen Deckelöffner und spezielle Flaschenöffner für Menschen mit eingeschränkter Handkraft, Gläser und Flaschen mühelos zu öffnen. Ebenso gibt es ergonomisches Besteck mit dicken Griffen oder Aufsätzen, das bei Arthrose in den Fingergelenken das Essen erleichtert, sowie Scheren oder Schreibhilfen mit angepasster Form.
Alltagshilfen für mehr Mobilität: Wer in der Beweglichkeit eingeschränkt ist, kann auf Anziehhilfen für Socken und Schuhe zurückgreifen oder auf Langgriff-Hilfen im Bad (z. B. ein Duschhocker, Haltegriffe an der Wand). Spezielle Gehhilfen im Haushalt wie rutschfeste Matten, Treppenhandläufe oder Aufsteck-Griffpolster für Türklinken können ebenfalls den Alltag erleichtern. All diese Hilfsmittel zielen darauf ab, schmerzhafte Bewegungen zu vermeiden, ohne komplett auf Aktivität verzichten zu müssen. Denn trotz Arthrose gilt: bleiben Sie in Bewegung, aber vermeiden Sie Fehl- und Überlastungen.
Übersicht typische Alltagshilfen und ihr Nutzen:
Hilfsmittel | Nutzen für Arthrose-Patienten | Körperbereich |
---|---|---|
Kniekissen (z. B. beim Schlafen) | Entlastet Knie- und Hüftgelenke in Seitenlage, reduziert Druck | Knie, Hüfte |
Ergonomischer Stuhl/Sessel | Aufrechte Haltung, leichteres Aufstehen, Entlastung der Gelenke | Rücken, Knie, Hüfte |
Bett-Aufstehhilfe (Bettleiter) | Erleichtert das Aufrichten aus dem Liegen | Rücken, Hüfte, Knie |
Greifzange | Gegenstände aufheben ohne Bücken oder Recken | Rücken, Hüfte |
Elastische Schnürsenkel | Schuhe binden ohne Fingerbelastung, bequemes An- und Ausziehen | Hände/Finger, Hüfte (Schuhe) |
Griffverdickungen (für Stifte, Besteck) | Weniger Kraftaufwand beim Greifen von dünnen Gegenständen | Hände, Finger |
Flaschen- und Dosenöffner | Öffnen ohne Drehbewegung und große Kraft | Hände, Finger |
Duschhocker & Haltegriffe | Sicheres Duschen/Sitzen, vermeidet lange Stehbelastung und Sturzgefahr | Knie, Hüfte |
Diese Tabelle zeigt nur eine Auswahl – der Markt bietet viele weitere Alltagshilfen. Oft reichen schon einfache Lösungen, um den Alltag mit Arthrose leichter und schmerzärmer zu gestalten. Scheuen Sie sich nicht, solche Helferlein einzusetzen. Zusätzlich gibt es zur Entlastung schmerzender Gelenke Hilfsmittel wie spezielle Stifte oder Greif- und Öffnungshilfen für Gläser und Flaschen.
Das Ziel all dieser Mittel ist es, Ihnen Unabhängigkeit und Lebensqualität zu bewahren, auch wenn die Gelenke nicht mehr so mitspielen wie früher.
Weitere unterstützende Maßnahmen: TENS, Wärme- und Kältetherapie
Neben den klassischen orthopädischen Hilfsmitteln gibt es einige Therapiemethoden und Geräte, die Arthrose-Beschwerden lindern können. Hierzu zählen vor allem Reizstrombehandlungen (TENS) sowie Wärme- und Kälteanwendungen. Diese Maßnahmen ersetzen zwar keine ärztliche Therapie, können aber ergänzend zu mehr Wohlbefinden beitragen.
Reizstromtherapie (TENS) – Schmerzlinderung auf Knopfdruck?
Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein Verfahren, bei dem mittels eines kleinen Geräts schwacher Strom durch auf die Haut geklebte Elektroden geleitet wird. Viele Arthrose-Patienten nutzen TENS-Geräte zu Hause, um Schmerzsignale zu dämpfen.
Wie funktioniert das?
Der Reizstrom erzeugt ein spürbares Kribbeln auf der Haut. Nach verbreiteter Theorie können Nerven nicht gleichzeitig Schmerz und Kribbeln ans Gehirn weiterleiten – der Stromreiz überlagert also den Schmerzreiz und kann ihn blockieren. Zudem regt TENS die Freisetzung von Endorphinen (körpereigenen Schmerzmitteln) an, was das Schmerzempfinden weiter senken soll. Der Vorteil: TENS ist nicht-invasiv und ungefährlich in der Anwendung; moderne Geräte sind klein und können selbstständig bedient werden. Krankenkassen erstatten die Kosten mitunter auf Rezept.
Wirksamkeit: Die wissenschaftliche Datenlage zu TENS bei Arthrose ist allerdings widersprüchlich. Manche Studien zeigen positive Effekte auf Schmerzen, andere dagegen keinen signifikanten Nutzen. Insbesondere bei Kniearthrose ist unklar, ob TENS die Beschwerden zuverlässig lindern oder die Gelenkfunktion verbessern kann. Bisherige Übersichtsarbeiten bescheinigen TENS keine eindeutige Wirksamkeit – es gibt aber auch keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Daher gilt: Einen Versuch ist es wert, zumal viele Betroffene subjektiv Besserung verspüren. Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten die richtige Einstellung des Geräts (Frequenz, Intensität etc.), um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Wenn TENS bei Ihnen nicht anschlägt, sollten Sie jedoch andere Maßnahmen fokussieren – eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.
Wärmetherapie: Wohltuende Wärme gegen Steifheit
Wärme tut vielen Menschen mit Arthrose einfach gut. Wärmetherapie hilft, verspannte Muskeln rund um das Gelenk zu lockern, die Durchblutung zu steigern und dadurch Nährstoffversorgung und Regeneration zu fördern. Wärmende Anwendungen sind insbesondere morgens bei Startschwierigkeiten oder generell bei chronischen, nicht-entzündlichen Schmerzen sinnvoll. Klassische Beispiele sind:
- Wärmepackungen, Heizkissen oder Wärmflaschen: lokal auf Muskeln nahe dem schmerzenden Gelenk auflegen (z. B. auf den unteren Rücken bei Wirbelsäulenarthrose oder auf die Oberschenkelmuskulatur bei Kniearthrose). Vorsicht: Nicht direkt auf ein geschwollenes, entzündetes Gelenk legen, um Entzündungen nicht zu fördern.
- Moor- oder Fangopackungen: werden in der Physiotherapie genutzt, um tiefe Wärme ins Gelenk zu bringen.
- Heiße Bäder oder Duschen: wärmen den ganzen Körper und können steife Gelenke geschmeidiger machen – z. B. ein warmes Bad am Morgen gegen die „Anlaufschmerzen“.
- Rotlichtlampen oder Infrarotlicht: dringen mit Wärmestrahlung in die Muskulatur ein und lindern dort Verspannungen.
Viele schwören auf Wärme als tägliches Ritual. Studien deuten darauf hin, dass Wärmebehandlung bei Arthrose effektiv Schmerzen lindern kann – dies gilt vor allem, wenn keine akute Entzündung vorliegt. Der Effekt: Man fühlt sich beweglicher und entspannter. Achten Sie aber darauf, keine Überhitzung oder Verbrennungen zu riskieren. Die Temperatur sollte immer angenehm sein, und bei Kreislaufproblemen sind Vollbäder mit Vorsicht zu genießen.
Kältetherapie: Kühlung bei Entzündung und akutem Schmerz
Im Gegensatz zur Wärme hilft Kälte besonders dann, wenn ein arthrotisches Gelenk gereizt oder entzündet ist (man spricht dann von aktivierter Arthrose, erkennbar an Schwellung und Erwärmung des Gelenks). Durch Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, was Entzündungsprozesse verlangsamt, Schwellungen mindert und akute Schmerzen dämpft. Kälteanwendungen sind z. B.:
- Kühlpacks oder Eiskompressen: Eingewickelt in ein Tuch auf das schmerzende Gelenk legen (10–15 Minuten). Das hilft bei akuten Knie- oder Hüftschmerzen, etwa nach Belastung.
- Eiswürfelmassage: Bei kleinen Gelenken (z. B. Fingergelenken) kann man mit einem Eiswürfel in kreisenden Bewegungen vorsichtig über die Haut gleiten, um den Schmerz zu betäuben.
- Kaltluft-Therapie oder Kältekammer: In Spezialpraxen kann eine mehrminütige Ganzkörper-Kältetherapie (−110 °C) durchgeführt werden, was systemisch entzündungshemmend wirkt. Das ist jedoch aufwendig und vor allem bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen etabliert.

Wichtig ist, Kälte nicht zu lange am Stück anzuwenden, um Hautschäden oder Unterkühlung zu vermeiden. Bei Durchblutungsstörungen (z. B. Raynaud-Syndrom) oder Nervenschäden sollten Sie vor Kältetherapie Rücksprache mit dem Arzt halten. In den meisten Fällen gilt: Wärme entspannt, Kälte beruhigt Entzündungen. Viele Arthrose-Patienten nutzen je nach Situation eine Kombination aus beidem, beispielsweise morgens Wärme zum „Lockerwerden“ und nach anstrengender Aktivität Kälte zur Beruhigung. Tatsächlich empfehlen Experten oft, je nach Stadium und Beschwerden zwischen Wärme und Kälte zu wechseln, um optimalen Nutzen zu erzielen.
Weitere Hilfen: Massage und Bewegung
Neben TENS, Wärme und Kälte gibt es weitere unterstützende Ansätze. Einige Betroffene setzen z. B. Massagegeräte oder einfache Hilfsmittel wie einen Igelball ein, um verspannte Muskeln zu massieren und die Durchblutung in Händen oder Füßen anzuregen (gut bei Fingerarthrose oder Fußarthrose).
Therapieknete oder Gummibälle zum Drücken können helfen, die Beweglichkeit von arthrotischen Fingern zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. Solche Übungen sollte man allerdings nur im schmerzfreien Bereich durchführen – sie dienen eher der Mobilisation und Kräftigung als der akuten Schmerztherapie.
Nicht zuletzt bleibt Bewegung selbst ein „natürliches Hilfsmittel“: Gelenkschonende Aktivität wie Schwimmen, Radfahren oder Gymnastik erhält die Gelenkfunktion, kräftigt die Muskeln und kann langfristig Schmerzen reduzieren. In Kombination mit den genannten Hilfsmitteln – Bandagen, Gehhilfen, ergonomischen Anpassungen und physikalischen Therapien – lässt sich Arthrose deutlich besser bewältigen.
Fazit: Mit Hilfsmitteln zu mehr Lebensqualität bei Arthrose
Arthrose kann man zwar nicht heilen, aber man kann viel dafür tun, die Schmerzen erträglicher zu machen und mobil zu bleiben. Hilfsmittel spielen dabei eine entscheidende Rolle. Bandagen und Orthesen stützen geschädigte Gelenke (ob Knie, Hüfte, Hände oder Rücken) und lindern Schmerzen durch Stabilisierung und Entlastung. Gehhilfen wie Stöcke oder Rollatoren geben Sicherheit und nehmen den Druck von schmerzenden Knien oder Hüften – richtig eingesetzt können sie die Gelenkbelastung fast halbieren.
Mit ergonomischen Möbeln und Alltagshelfern passen Sie Ihr Umfeld an Ihre Bedürfnisse an, damit Routinehandlungen wieder leichter von der Hand gehen.
Ergänzend können Wärme- oder Kältebehandlungen sowie TENS-Geräte dazu beitragen, Ihre Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern, sofern sie für Sie hilfreich sind.
Jeder Mensch mit Arthrose hat individuelle Beschwerden – das richtige Hilfsmittel ist daher eine sehr persönliche Wahl. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Orthopädietechniker oder Physiotherapeuten beraten, welche Optionen für Ihr Knie, Ihre Hüfte, Ihre Hände oder Ihren Rücken in Frage kommen. Probieren Sie aus, womit Sie sich am wohlsten fühlen. Oft ist es die Kombination mehrerer Hilfsmittel und Maßnahmen, die den Alltag spürbar erleichtert. Ziel ist es, trotz Arthrose ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Mit den heutigen Möglichkeiten an Hilfsmitteln und etwas Anpassung gelingt das immer besser. Schauen Sie sich gerne in unserem RCS Pro Shop um – hier finden Sie viele der genannten Produkte und Hilfsmittel, um Ihre Lebensqualität bei Arthrose zu verbessern. Bleiben Sie in Bewegung, aber gönnen Sie Ihren Gelenken die Unterstützung, die sie brauchen!
FAQs – Häufig gestellte Fragen zu Hilfsmitteln bei Arthrose
1. Welche Hilfsmittel helfen am besten bei Kniearthrose?
Bei Kniearthrose sind Kniebandagen oder Knieorthesen besonders hilfreich, da sie das Gelenk stabilisieren und die Belastung verringern. Auch ein Gehstock oder Rollator kann die Knie entlasten, indem er das Körpergewicht teilweise übernimmt. Ergänzend können Schuheinlagen helfen, die Druckverteilung beim Gehen zu verbessern.
2. Wann sollte ich eine Orthese statt einer Bandage verwenden?
Eine Bandage eignet sich bei leichter Arthrose, wenn das Gelenk entlastet, aber beweglich bleiben soll. Eine Orthese ist stabiler und wird empfohlen, wenn das Gelenk geführt oder Bewegung eingeschränkt werden muss, z. B. bei fortgeschrittener Arthrose.
3. Welche Gehhilfe ist die richtige für mich?
Das hängt vom Grad der Mobilitätseinschränkung ab:
- Gehstock: Bei leichter Unsicherheit oder beginnender Arthrose.
- Unterarmgehstützen (Krücken): Wenn eine stärkere Entlastung nötig ist, z. B. nach einer OP.
- Rollator: Für mehr Sicherheit, wenn das Gehen anstrengend oder unsicher wird.
4. Welche Alltagshelfer sind bei Fingerarthrose sinnvoll?
Hilfreiche Hilfsmittel sind ergonomisches Besteck, Flaschenöffner, Schreibhilfen und Greifzangen. Auch elastische Schnürsenkel oder Drehhilfen für Schlüssel erleichtern den Alltag, indem sie Kraftaufwand reduzieren.
5. Sind TENS-Geräte wirklich wirksam bei Arthrose?
Die Wirkung von TENS (Reizstromtherapie) ist individuell unterschiedlich. Während einige Patienten eine spürbare Schmerzlinderung erleben, zeigen Studien uneinheitliche Ergebnisse. Ein Versuch kann sich lohnen, da TENS nebenwirkungsfrei ist.
6. Sollte ich bei Arthrose eher Wärme oder Kälte anwenden?
- Wärme (z. B. Heizkissen, Fangopackungen) ist ideal bei steifen Gelenken und chronischen Schmerzen.
- Kälte (z. B. Kühlpacks) hilft, wenn eine Entzündung vorliegt oder das Gelenk geschwollen ist.
7. Wo kann ich Hilfsmittel für Arthrose kaufen?
Viele Hilfsmittel gibt es in Sanitätshäusern, Apotheken oder Online-Shops. Auch einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für bestimmte medizinische Hilfsmittel auf Rezept. In unserem RCS Pro Shop finden Sie eine große Auswahl an Bandagen, Orthesen und anderen Hilfsmitteln für den Alltag mit Arthrose.
Quellen:
- Beobachter – Gelenke entlasten bei Arthrose. (Entlastung durch Stock oder Einlagen um bis zu 40 %)
- Gesund.bund.de – Arthrose: Behandlung. (Hinweis auf Hilfsmittel wie Stifte, Greifhilfen, Gehstöcke, Schienen)
- RCS Pro Blog – Fingerarthrose – Bewegung statt Überbelastung. (Alltagshilfen: elastische Schnürsenkel, Universalgriff, Greifzange)
- Arthroseportal – Wärme oder Kälte bei Arthrose? (Wirkung von Wärme vs. Kälte, Empfehlungen)
- Medizin-transparent / Cochrane – (TENS bei Kniearthrose, Studienlage)
- NDR Visite – TENS: Mit Stromreizen Schmerzen lindern. (Wirkprinzip und Anwendung von TENS)
- RCS Pro Blog – Igelball – einfach aber effektiv… (Massagehilfsmittel für Hände bei Arthrose)