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Demenzgerechte Raumgestaltung – Sicherheit und Wohlbefinden im eigenen Zuhause

Leben Sie mit einem demenzkranken Angehörigen zusammen oder betreuen Sie eine Person mit Demenz in ihrem Zuhause? Damit sich betroffene Menschen sicher fühlen und besser im Alltag zurechtfinden, spielt die Raumgestaltung bei Demenz eine entscheidende Rolle. Eine demenzgerechte Wohnraumgestaltung kann Sicherheit, Orientierung und Wohlbefinden der erkrankten Person erhöhen und zugleich den Alltag für Angehörige und Pflegekräfte erleichtern.

Sicherheitsaspekte: Die Wohnung sicher und demenzgerecht gestalten

Stolperfallen und Gefahrenquellen beseitigen: Im Verlauf der Demenzerkrankung verschlechtert sich oft das Orientierungs- und Urteilsvermögen. Stolperfallen und ungesicherte Gefahrenquellen in der Wohnung stellen eine echte Gefahr dar und können daher schnell zum Risiko werden. Typische Beispiele sind lose Teppiche, rutschige Böden, herumliegende Kabel oder schlecht erkennbare Höhenunterschiede. Entfernen Sie daher Teppichbrücken oder fixieren Sie sie mit rutschfesten Unterlagen. Verlegen Sie Kabel außer Reichweite oder befestigen Sie sie an Wänden, um Stürze zu vermeiden. Achten Sie außerdem darauf, Möbel so anzuordnen, dass Laufwege frei und übersichtlich sind. Eine klare Wegeführung ohne enge Passagen gibt dem demenzkranken Menschen mehr Sicherheit beim Bewegen durch die Räume. Vermeiden Sie, wenn möglich, Glastische oder spitze Möbelecken und wählen Sie stattdessen geeignete Möbel mit abgerundeten Kanten und stabiler Standfestigkeit, die sich nicht leicht verschieben oder umkippen lassen. Eine bislang verwirrende Raumaufteilung können Sie entschärfen, indem Sie die Möbel umstellen, sodass sich ein Wohnraum logisch erschließt und aufmerksamkeitsraubende Hindernisse verschwinden.

Konkrete Maßnahmen für mehr Sicherheit: Oft genügen schon kleine Anpassungen, um eine große Wirkung zu erzielen. Sorgen Sie beispielsweise für eine gute Beleuchtung in allen Räumen. Insbesondere Flure und Treppenbereiche sollten hell und blendfrei ausgeleuchtet sein. Ältere Personen mit Demenz benötigen deutlich mehr Licht als jüngere, um ihre Umgebung sicher wahrzunehmen. Installieren Sie Nachtlichter im Schlafzimmer, Flur und Badezimmer, damit sich Menschen mit Demenz auch nachts gut orientieren können. Bringen Sie gegebenenfalls Leuchtstreifen oder farbiges Klebeband an Treppenkanten und Stufen an, um Höhenunterschiede zu markieren und Stürze zu verhindern. Handläufe auf beiden Seiten der Treppe sowie rutschfeste Beläge erhöhen die Sicherheit zusätzlich. In Fenstern können abschließbare Griffe oder Kippstellungen Unfälle oder ein unbemerktes Öffnen verhindern. Denken Sie auch daran, in allen Räumen (insbesondere in der Küche) Rauchmelder zu installieren. Das kann im Ernstfall Leben retten, gerade wenn die Aufmerksamkeit der betroffenen Person nachlässt.

Sicherheit im Badezimmer und in der Küche: Das Badezimmer birgt besondere Gefahren und sollte daher ein Schwerpunkt der demenzgerechten Wohnraumgestaltung sein. Nutzen Sie hier gezielt Badhilfen. Haltegriffe an Wand und Dusche, ein stabiler Duschhocker und rutschfeste Matten in Wanne und Dusche reduzieren die Sturzgefahr erheblich. Eine erhöhte Toilettensitzauflage kann das Hinsetzen und Aufstehen erleichtern. Achten Sie darauf, Warm- und Kaltwasserhähne deutlich zu kennzeichnen (z. B. mit roten und blauen Markierungen oder Aufklebern), um Verbrühungen zu verhindern. In der Küche empfiehlt es sich, Elektrogeräte mit Abschaltautomatik zu verwenden (z. B. Wasserkocher, Kaffeemaschine, Bügeleisen), damit nichts versehentlich zu lange eingeschaltet bleibt. Kochen Sie möglichst nur unter Aufsicht. Pfannenstiele sollten stets nach hinten gedreht werden, damit niemand daran hängenbleibt. Nutzen Sie bei Bedarf Herdsicherungen oder schalten Sie den Herd aus, wenn er nicht gebraucht wird, um die Brandgefahr zu minimieren. Medikamente, Reinigungsmittel oder scharfe Gegenstände sollten unter Verschluss oder außer Reichweite aufbewahrt werden, idealerweise in einem eigenen, sicheren Schrank, damit die erkrankte Person keinen versehentlichen Zugang dazu bekommt.

Türsicherungen und Weglaufschutz: Im Verlauf einer Demenzerkrankung entwickeln manche Menschen eine sogenannte Hinlauftendenz. Das bedeutet, dass sie plötzlich das Bedürfnis verspüren, die Wohnung oder das Haus zu verlassen, weil sie glauben, etwas erledigen zu müssen. Um ein unbemerktes Verlassen zu verhindern, sollten Haustüren und Gartentore besonders gesichert werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einerseits können spezielle Türsicherungen oder Alarmgeber installiert werden, die Angehörige benachrichtigen, wenn die demenzkranke Person die Tür alleine öffnet. Andererseits kann eine optische Täuschung helfen, etwa ein Vorhang vor der Tür oder eine Türfolie mit einem unauffälligen Motiv (z. B. ein großes Bücherregal als Aufdruck), die den Ausgang weniger offensichtlich macht. Solche Türfolien werden in Pflegeeinrichtungen und Demenz-WGs erfolgreich eingesetzt und sind auch für zu Hause erhältlich. Natürlich sollten Notausgänge nicht komplett versperrt werden. Das Ziel besteht eher darin, die Aufmerksamkeit der demenzerkrankten Person umzulenken und impulsives Weglaufen zu erschweren. Ergänzend ist es sinnvoll, wenn Angehörige stets einen Hausschlüssel bei sich tragen und die Nachbarn informiert sind. So können Betroffene im Notfall schnell wieder nach Hause begleitet werden.

Checkliste für Sicherheitsmaßnahmen: Um Menschen mit Demenz zu unterstützen, gehen Sie am besten Raum für Raum durch und überprüfen Sie die Raumgestaltung auf mögliche Gefahren. Achten Sie dabei auf die Erfüllung der folgenden Punkte:

  • Stolperfallen beseitigen: Keine losen Teppiche oder Kabel auf dem Boden; Türschwellen ebnen oder markieren; Möbel so platzieren, dass klare Gehwege entstehen.
  • Rutschhemmung: Rutschfeste Bodenbeläge oder Matten in Bad und Küche verwenden; verschüttete Flüssigkeiten sofort aufwischen.
  • Beleuchtung: Ausreichend helles Licht in allen Räumen, blendfreie Lampen, Nachtlichter im Flur; Lichtschalter eventuell farblich hervorheben, damit sie leicht zu finden sind (z. B. Rahmen um den Schalter in Kontrastfarbe).
  • Brandschutz: Rauchmelder installieren; Geräte mit Timer oder Abschaltautomatik nutzen; offene Flammen (Kerzen, Kamin) nur unter Aufsicht.
  • Elektrik und Technik: Keine ungesicherten Elektrogeräte herumstehen lassen (Wasserkocher, Toaster, Bügeleisen etc. nach Gebrauch vom Strom nehmen); Herd mit Abschaltsystem oder Herdschutz versehen.
  • Badezimmer sichern: Haltegriffe an WC, Dusche und Badewanne montieren; Anti-Rutsch-Streifen in Wanne/Dusche; Thermostat-Mischbatterie oder deutliche Warm/Kalt-Markierung; Türschloss entfernen oder ein von außen zu öffnendes Schloss einbauen
  • Gefährliche Substanzen und Gegenstände wegschließen: Putzmittel, Medikamente, spitze/gefährliche Haushaltsgegenstände außer Sicht und Reichweite lagern (am besten in verschlossenen Schränken).
  • Tür- und Fenstersicherheit: Haustür sichern (Alarm, abgeschlossene Tür, Tarnung mit Türposter); Fenster mit Sicherung; Balkonzugang nur mit Begleitung, wenn Sturzgefahr besteht.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie eine sichere Umgebung, in der der Demenzerkrankte sich freier bewegen kann. Wichtig ist, Gefahren kontinuierlich neu zu bewerten: Die Fähigkeiten und Einschränkungen können sich ändern, daher sollten Sie das Wohnumfeld regelmäßig mit kritischem Blick überprüfen und an neue Herausforderungen anpassen. Veränderungen in der Wohnung sollten behutsam und Schritt für Schritt erfolgen, um betroffene Personen nicht zu überfordern. Binden Sie Demenzerkrankte nach Möglichkeit in einfache Entscheidungen ein, damit sie trotz der Krankheit das Gefühl haben, in den eigenen vier Wänden mitzubestimmen.

Orientierungshilfen: Farben, Licht und Symbole geben Sicherheit

Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwer, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden und Dinge richtig einzuordnen. In ihrer Welt können Alltagsgegenstände eine veränderte Bedeutung annehmen, während ihnen Vertrautes Halt bietet. Eine gezielte Raumgestaltung kann die Orientierung erleichtern und die Selbstständigkeit fördern. Nutzen Sie dabei visuelle Hilfen wie Farben, Kontraste, Symbole und eine klare Raumstruktur.

Klare Strukturen und Wiedererkennbarkeit: Halten Sie die Wohnräume insgesamt einfach und übersichtlich. Reduzieren Sie Dekoration und Möbel auf das Wesentliche – weniger ist mehr, um eine Reizüberflutung zu vermeiden. Jeder Raum sollte eine eindeutige Funktion haben (z. B. Schlafen, Essen, Bad). Belassen Sie wichtige Gegenstände an festen Plätzen, damit die betroffene Person sie wiederfindet (z. B. die Brille immer am gleichen Platz). Türen zwischen Räumen können offengelassen werden, soweit es die Sicherheit zulässt. So bleiben Sichtbeziehungen bestehen und es ist erkennbar, welcher Raum sich dahinter befindet. Unnötige Türen können ausgehängt werden. Wichtige Räume wie die Toilette oder das Schlafzimmer sollten durch Beschilderung kenntlich gemacht werden. Ideal sind Schilder mit Symbolen, da Bilder oft leichter verstanden werden als geschriebene Worte. Kombinieren Sie im Zweifel beides: große Symbole plus Text in einfacher Schrift. Auch Schranktüren (z. B. am Kleiderschrank oder in der Küche) lassen sich mit piktogrammartigen Bildern bekleben, die den Inhalt andeuten. So weiß der Demenzerkrankte auf einen Blick, wo Teller, Kleidung oder andere Alltagsdinge zu finden sind. Diese Orientierungshilfen geben ein Gefühl von Kontrolle und vermeiden Frustration.

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Farben und Kontraste gezielt einsetzen: Farben können die Wahrnehmung enorm unterstützen – aber nur, wenn sie richtig gewählt werden. Wichtig ist es, Kontraste zu schaffen. Menschen mit Demenz erkennen manche Farben schlechter, zum Beispiel Blautöne, sehen aber kräftige, warme Farben oft noch gut. Setzen Sie daher helle, freundliche Farben für große Flächen ein und vermeiden Sie unruhige Muster. Tapeten oder Teppiche mit starken Mustern können irritieren oder gar Angst auslösen, da sie als etwas anderes wahrgenommen werden könnten (grobe Muster könnten beispielsweise wie Insekten oder „Löcher” im Boden wirken). Streichen Sie Wände am besten in beruhigenden Einheitstönen. Pastell-, Creme- oder Hellgrüntöne eignen sich zum Beispiel gut. Dunkle Farben sollten sparsam eingesetzt werden, da sie leicht bedrohlich wirken oder wie ein Abgrund erscheinen können. Sie können jedoch bewusst dazu genutzt werden, den Fokus des demenzerkrankten Menschen zu lenken: Der Bereich um die Eingangstür kann beispielsweise dunkler gestaltet werden, damit er weniger einladend wirkt und die Person nicht ständig dorthin möchte. Sehr hilfreich ist ein starker Farbkontrast zwischen Fußboden und Wand, damit die Raumecken sichtbar werden. Ebenso sollten sich Möbel farblich vom Boden abheben, damit sie deutlich erkennbar bleiben. Ein Beispiel: Ein Sessel mit blauer oder roter Polsterung auf hellem Parkett ist besser wahrnehmbar als ein beiger Sessel auf beigem Teppich. Auch im Badezimmer hilft beispielsweise eine farbige Toilettenbrille (z. B. rot), die Toilette klar zu erkennen.

Licht und Orientierung: Gutes Licht ist für die Orientierungsfähigkeit unerlässlich. Nutzen Sie deshalb so viel Tageslicht wie möglich: Ziehen Sie tagsüber die Vorhänge auf und entfernen Sie Gegenstände, die das Fenster blockieren. So kann die Person nach draußen schauen. Sichtbezüge zur Außenwelt (z. B. Bäume oder die Straße) geben eine grobe Orientierung darüber, ob man sich im Erdgeschoss oder Obergeschoss befindet. Zusätzlich zum Tageslicht sollten künstliche Lichtquellen strategisch platziert werden. Blendfreie Deckenleuchten sorgen für eine Grundhelligkeit, während gezielte Lampen in Ecken oder über Arbeitsflächen dabei helfen, Schatten zu vermeiden. Schatten können bei Demenzkranken nämlich Verunsicherung hervorrufen, da sie als etwas Unerwartetes wahrgenommen werden. Verwenden Sie für wichtige Beleuchtung eher kaltweißes Licht, da dieses von älteren Menschen besser erkannt wird als warmes, gedämpftes Licht. In der Nacht schaffen Orientierungslichter Sicherheit, zum Beispiel kleine Steckdosenlichter im Flur zum WC oder ein gedimmtes Licht im Schlafzimmer, damit beim Aufwachen die Umgebung gleich erkennbar ist. Achten Sie auch auf die Vermeidung von Reflexionen. Glänzende Böden oder Spiegelungen können irritieren, weshalb matte Oberflächen und eine indirekte Beleuchtung oft angenehmer sind. Ein weißer Lichtschalter auf einer weißen Wand kann leicht „unsichtbar“ werden. Hier hilft ein farbiger Rahmen oder ein selbstklebendes Leitsystem, zum Beispiel ein leuchtender Sticker oder ein farbiger Kreis um den Schalter, um ihn schnell zu finden.

Zeitliche Orientierung unterstützen: Neben der räumlichen Orientierung ist auch die zeitliche Orientierung wichtig für das Wohlbefinden. Viele Menschen mit Demenz verlieren das Gefühl für Tageszeiten oder Daten. Hier kann die Umgebung nachhelfen: Bringen Sie gut sichtbare Uhren mit großem Zifferblatt an (möglichst in jedem Hauptraum eine), idealerweise Funkuhren oder solche, die auch Wochentag und Datum anzeigen. Ein großer Kalender an der Wand, auf dem tägliche Ereignisse abgehakt werden, schafft Struktur. Routinen in der Tagesgestaltung, z. B. immer zur selben Zeit essen, spazieren gehen, schlafen, geben Sicherheit und helfen der inneren Uhr. Sie können auch ein Memoboard oder eine Tafel in der Küche anbringen, auf der der Tagesablauf mit Symbolen oder Stichworten notiert ist („Morgens: Frühstück – 9 Uhr, Nachmittags: Spaziergang im Garten – 15 Uhr“ etc.). Das Gedächtnis lässt zwar nach, aber visuelle Erinnerungshilfen können Orientierung bieten. Wenn möglich, nutzen Sie auch Technik: Es gibt sprechende Uhren oder digitale Assistenten, die an Termine erinnern. Wichtig ist, nicht zu viele Reize auf einmal zu bieten – wählen Sie einige wenige, dafür klare Orientierungshilfen, die zur Person passen und regelmäßig genutzt werden.

Zusammengefasst: Ein demenzgerechtes Wohnumfeld ist übersichtlich, farblich kontrastreich und einladend hell in der Gestaltung. Eindeutige Markierungen und Beschilderungen helfen, dass Betroffene ihren Weg finden. So wird aus einer ehemals vertrauten Wohnung, die durch die Erkrankung plötzlich fremd und gefährlich erscheint, wieder ein Ort, an dem sich Demenzerkrankte zurechtfinden und sicher fühlen.

Persönliches Wohlbefinden: Vertraute Umgebung und Rückzugsorte schaffen

Neben Sicherheit und Orientierung spielt die wohnliche Gestaltung eine große Rolle für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz. Die eigene Wohnung sollte trotz aller Anpassungen weiterhin ein Zuhause bleiben, kein steriles Pflegeobjekt. Vertrautheit und Geborgenheit entstehen vor allem durch persönliche Gegenstände, Erinnerungen und eine Atmosphäre, die zur Persönlichkeit des Betroffenen passt.

Vertraute Gegenstände und Möbel: Lassen Sie der an Demenz erkrankten Person so viel Vertrautes wie möglich. Geliebte Möbelstücke, sei es der alte Ohrensessel, der Esstisch oder die gewohnte Stehlampe, sollten nach Möglichkeit in der Wohnung bleiben. Solche vertrauten Dinge dienen als Ankerpunkte im Gedächtnis. Ein Blick auf das bekannte Wohnzimmerbild an der Wand oder die alte Kuckucksuhr kann positive Erinnerungen wecken. Richten Sie Erinnerungsecken ein: Zum Beispiel ein Regal mit Fotobüchern, Souvenirs oder Auszeichnungen aus dem Leben der Person, das gut sichtbar platziert ist und zum Schwelgen in Erinnerungen einlädt. Die Rolle persönlicher Andenken ist ungemein wichtig – sie vermitteln Stabilität und Identität. Wichtig: Überfrachten Sie den Raum nicht mit zu vielen Objekten auf einmal. Wählen Sie einige Gegenstände aus, die für die Person eine positive Bedeutung haben, zum Beispiel Familienfotos, Lieblingsbilder oder Gegenstände, die mit einem Hobby verbunden sind, wie ein Musikinstrument. Die Dekoration sollte aber überschaubar bleiben, denn Unordnung und zu viele Reize können wiederum verwirren. Achten Sie auf eine Ordnung, die Sicherheit gibt.

Eine wohnliche Atmosphäre statt Stress: Menschen mit Demenz nehmen Stimmungen und Stress in ihrer Umgebung sehr stark wahr. Achten Sie deshalb auf eine angenehme Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Lärm kann Unruhe auslösen. Versuchen Sie daher, Lärmquellen zu reduzieren, indem Sie beispielsweise Radio oder Fernseher nicht dauerhaft im Hintergrund laufen lassen. Auch Haushaltsgeräte wie Staubsauger oder Mixer können die Person erschrecken, wenn sie unerwartet eingeschaltet werden. Kündigen Sie solche Tätigkeiten daher an oder führen Sie sie durch, wenn die betroffene Person sich in einem anderen Raum aufhält. Auch die Beleuchtung beeinflusst die Stimmung: Setzen Sie abends eher warmes, gedämpftes Licht ein, um Ruhe zu signalisieren, und tagsüber helles, freundliches Licht, um Aktivität zu fördern. Gerüche können das Wohlbefinden steigern. Vielleicht gibt es einen Lieblingsduft (z. B. Lavendel oder frisches Kaffeearoma am Morgen), der beruhigend wirkt und positive Assoziationen weckt. Frische Luft nicht vergessen! Regelmäßiges Lüften oder gemeinsame Spaziergänge sorgen für ein besseres Raumklima und tun der Seele gut.

Rückzugsorte und Strukturiertheit: So wichtig Anregung und soziale Einbindung sind, so sehr brauchen Menschen mit Demenz auch Rückzugsorte, an denen sie zur Ruhe kommen können. Schaffen Sie in der Wohnung einen ruhigen Bereich, wo sich die Person bei Überforderung zurückziehen kann. Das kann ein gemütlicher Sessel am Fenster sein oder ein bestimmtes Zimmer, beispielsweise das Schlafzimmer mit einem bequemen Lesestuhl. In diesem Bereich sollten Reize möglichst minimiert sein: gedämpftes Licht, wenig Deko, vielleicht leise Musik, die der Person gefällt. Hier können die Betroffenen entspannen, ein Nickerchen machen oder in Erinnerungen schwelgen, ohne Ablenkung. Kommunizieren Sie allen im Haushalt, dass dies der persönliche Rückzugsplatz des Erkrankten ist, der respektiert wird.

Bekannte Tagesabläufe beibehalten: Die Gewohnheiten einer Person prägen ihr Wohlbefinden. Versuchen Sie, liebgewonnene Rituale und Tagesabläufe trotz der Demenz aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel, wenn der Erkrankte immer morgens die Zeitung an seinem bestimmten Platz gelesen hat, sorgen Sie dafür, dass an diesem Ort ein bequemer Stuhl und gute Beleuchtung vorhanden sind und vielleicht eine Zeitung bereitliegt. Auch wenn das in späten Stadien mehr symbolisch ist, vermittelt es Sicherheit. Oder wenn nachmittags immer Kaffee aus einer bestimmten Tasse getrunken wurde, nutzen Sie genau diese Tasse weiterhin. Solche Rituale schaffen Kontinuität. Auch gemeinsame Rituale, wie das tägliche Musikhören oder abends Fotoalben anschauen, können integriert werden. Musik kann überhaupt ein wunderbarer Wohlfühlfaktor sein: Spielen Sie bekannte Lieder oder Schlager aus der Jugendzeit der Person. Das hebt oft die Stimmung und stärkt das Gefühl von Identität.

Stimulation der Sinne in Einklang mit den Bedürfnissen: Während man Reizüberflutung vermeiden möchte, sind sinnliche Eindrücke im richtigen Maß wichtig. Tastsinn: Vielleicht mag die Person einen weichen Fühlteppich oder einen Demenz-Muff zur Beschäftigung. Solche Helferlein gibt es speziell für Demenz, um die Hände zu beschäftigen und Unruhe abzubauen. Geruchssinn: Setzen Sie auf vertraute Gerüche (Lieblingsessen kochen, Blumen im Raum, vertrautes Parfum). Sehsinn: Behalten Sie Sehhilfen, wie Brillen oder Lupen stets griffbereit und sauber und nutzen Sie gegebenenfalls eine Uhr mit großen, gut lesbaren Zahlen oder digitale Hilfen mit leichter Ablesbarkeit. Hörsinn: Vermeiden Sie gleichzeitige Geräuschquellen, sprechen Sie langsam, deutlich und mit beruhigendem Tonfall – Kommunikation ist Teil der Umgebungsgestaltung. Schmecken: Vergessen Sie nicht, dass appetitliche, bekannte Speisen auch zum Wohlfühlen beitragen. Ein hübsch gedeckter Tisch mit kontrastreichem Geschirr, wie zum Beispiel farbige Teller oder Tischsets, gehört auch zur Raumgestaltung des Wohn- und Essbereichs.

Zusammengefasst sollte das Wohnumfeld so angepasst sein, dass es im Einklang mit der Biografie und den Vorlieben der demenzkranken Person steht. Die Bedeutung vertrauter Dinge kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Sie geben Halt in einer sich ständig verändernden Welt. Eine liebevoll gestaltete, aber nicht überladene Wohnung kann den Wohlfühlfaktor und die Selbstbestimmtheit erhalten – trotz der Herausforderungen, die die Demenz mit sich bringt.

Unterstützung für Angehörige: Technische Hilfen, Beratung und Kommunikation

Die Betreuung eines Menschen mit Demenz ist für Angehörige und Pflegekräfte anspruchsvoll. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Unterstützungsangebote zu nutzen und sich den Alltag mit technischen Hilfsmitteln zu erleichtern. Eine demenzgerechte Raumgestaltung hört nicht bei Möbeln und Farben auf, sondern umfasst auch die Organisation des Alltags und den Zugang zu Hilfe von außen. Im Folgenden finden Sie einige Empfehlungen, wie Sie sich als Angehöriger entlasten und die Sicherheit weiter erhöhen können.

Notrufgerät Black bell

Technische Hilfen im Alltag: Heutzutage gibt es eine Reihe von Alltagshilfen und technische Assistenzsysteme, die speziell für Menschen mit Demenz entwickelt wurden. Ein klassisches Beispiel sind Notrufsysteme für zu Hause: Über einen tragbaren Notrufknopf (als Kette oder Armband) kann die betroffene Person im Fall eines Sturzes oder bei Unwohlsein schnell Hilfe rufen. Moderne Systeme erkennen Stürze sogar automatisch. Tür- und Bewegungssensoren können ebenfalls sinnvoll sein. Sie melden, wenn nachts jemand das Bett verlässt oder die Haustür öffnet, und können Licht einschalten oder einen Alarm ans Handy der Angehörigen senden. Im Bad sind automatisch abschaltende Wasserhähne oder Überlauf-Sensoren hilfreich, damit kein Wasserschaden entsteht, falls vergessen wird, das Wasser abzudrehen. GPS-Ortungsgeräte (z. B. als Armband oder in der Jacke) können Angehörigen eine enorme Sicherheit geben. Falls ein Mensch mit Demenz doch einmal unbeaufsichtigt das Haus verlässt, kann man ihn so schneller finden. Auch elektronische Helfer, wie sprechende Medikamentendosierer (die an die Einnahme erinnern) oder digitale Kalender mit Alarmfunktion (die z. B. an Essenszeiten oder Arzttermine erinnern) können den Alltag strukturieren. Wichtig ist, dass solche Hilfen diskret und einfach bedienbar sind, um nicht zusätzlich zu verwirren. Testen Sie im Zweifel aus, welche Geräte von der Person angenommen werden. Viele technische Hilfsmittel gelten als Pflegehilfsmittel und können finanziell unterstützt werden: Liegt ein Pflegegrad vor, übernimmt die Pflegeversicherung oft die Kosten für bestimmte Hilfsmittel (z. B. Duschhocker oder Haltegriffe). Auch wohnumfeldverbessernde Maßnahmen (wie das Anbringen von Rampen, Treppenliften, etc.) können mit Zuschüssen gefördert werden. Erkundigen Sie sich bei der Pflegekasse nach diesen Leistungen.

Kommunikationsstrategien und Einbindung der Betroffenen: Eine demenzgerechte Umgebung bringt wenig, wenn die Betroffenen nicht in Entscheidungen miteinbezogen werden oder ständig über ihren Kopf hinweg Änderungen erfahren. Kommunikation ist daher der Schlüssel. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Angehörigen darüber, welche Einrichtung ihm wichtig ist. Vielleicht hat er/sie bestimmte Bedürfnisse oder Abneigungen, z. B. eine Farbe, die er nicht mag, oder Möbel, an denen er hängt. Beziehen Sie die Person aktiv mit ein und zeigen Sie beispielsweise zwei Möglichkeiten auf, anstatt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen: „Sollen wir das Schlafzimmer blau oder grün streichen?“ Natürlich wird im fortgeschrittenen Stadium die Entscheidungsfähigkeit sinken, aber das Ernstnehmen der Person vermittelt Wertschätzung. Eine offene Kommunikation ist auch im Alltag wichtig: Erklären Sie Veränderungen im Haushalt: „Ich stelle diesen Sessel hierher, damit du näher am Fenster sitzen kannst und besser sehen kannst, was draußen passiert“. Nutzen Sie dabei einfache und klare Sätze. Selbst wenn nicht jede Erklärung langfristig erinnert wird, schafft der freundliche Dialog eine beruhigende Atmosphäre.

Auch visuelle Kommunikation kann helfen: Beschriften Sie beispielsweise Schubladen oder nutzen Sie Hinweisschilder wie „Vorsicht, heiß!” am Herd oder „Trinken nicht vergessen” am Kühlschrank. Solche schriftlichen Erinnerungen können den Alltag strukturieren, solange das Lesen noch möglich ist. Das Schriftverständnis bleibt oft bis in späte Stadien erhalten. Für später können Symbole oder Farben dieselbe Funktion übernehmen. Kommunikation bedeutet auch, zuzuhören. Achten Sie auf nonverbale Signale Ihres Angehörigen. Zieht er sich häufig in einen bestimmten Raum zurück? Möglicherweise braucht er diesen Raum als Ruhepol. Läuft er rastlos umher? Vielleicht fehlt es ihm an Bewegung oder er benötigt eine Beschäftigung. Passen Sie die Umgebung entsprechend an, indem Sie einen sicheren Bewegungsraum schaffen und Beschäftigungsangebote wie Spiele bereitlegen. Beispielsweise können Sie eine Memory-Decke oder eine Legespiel-Uhr bereitstellen.

Professionelle Beratung und Entlastungsangebote: Scheuen Sie sich nicht, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Das kommt letztlich sowohl Ihnen als auch der demenzkranken Person zugute. Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, die Sie zur Wohnraumanpassung beraten können. Oft bieten Alzheimer-Gesellschaften oder kommunale Pflegestützpunkte eine Wohnberatung an. Teilweise kommt jemand zu Ihnen nach Hause, um individuelle Tipps zu geben. Auch Selbsthilfegruppen für Angehörige können wertvolle Ratschläge und seelische Unterstützung liefern. Der Austausch mit anderen in ähnlicher Lage zeigt, dass Sie nicht allein sind, und Sie erfahren vielleicht von praktischen Lösungen, auf die Sie selbst noch nicht gekommen sind. Informieren Sie sich zudem über Entlastungsangebote: Ein Tagespflegeplatz, an dem der Demenzpatient ein- oder zweimal pro Woche betreut wird, kann Ihnen als pflegendem Angehörigen Freiräume verschaffen und dem Erkrankten soziale Kontakte ermöglichen. Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege kann ebenfalls in Anspruch genommen werden, wenn Sie selbst krank werden oder Urlaub brauchen. Diese Angebote sind Teil der Pflegeversicherung – nutzen Sie sie, um neue Kraft zu schöpfen.

Zusammenarbeit mit Pflegediensten oder Therapeuten: Überlegen Sie, ob ein ambulanter Pflegedienst gewisse Aufgaben übernehmen kann, wie zum Beispiel die Körperpflege oder Medikamentengabe. Ergotherapeuten bieten oft Hausbesuche an und können ganz konkret mit Ihnen die Wohnung durchgehen und anpassen. Sie kennen viele Kniffe, wie man mit einfachen Mitteln große Wirkung erzielt. Ebenso können Physiotherapeuten Tipps geben, wie Möbel stehen sollten, um Bewegungsübungen zu erleichtern. Wenn Ihr Angehöriger an Pflegegrad gewinnt, stehen Ihnen auch regelmäßige Beratungsbesuche zu, bei denen Fachkräfte Ihnen zur Seite stehen.

Finanzielle Unterstützung: Neben den bereits erwähnten Erstattungen für Hilfsmittel und Pflegeleistungen gibt es teilweise regionale Förderungen für den barrierefreien oder demenzgerechten Umbau. Diese werden beispielsweise durch KfW-Förderprogramme oder lokale Initiativen bereitgestellt. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadtverwaltung oder bei Pflegeberatern. Denken Sie auch an die Möglichkeit von Zuschüssen zur Wohnraumanpassung. Zögern Sie also nicht, nötige Umbauten (Badumbau, Rampen etc.) auch wirklich vorzunehmen. Oft reicht schon eine kostenfreie Beratung, um viele Unsicherheiten zu klären.

Pflege und Wohnformen abwägen: Trotz aller Maßnahmen kann es im Verlauf der Krankheit dazu kommen, dass das Wohnen für Menschen mit Demenz zu Hause zu gefährlich oder zu anspruchsvoll wird. Bleiben Sie realistisch und beobachten Sie, ob die Selbstständigkeit des Erkrankten noch ausreichend ist, um zu Hause zu bleiben. Manchmal ist ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung, z. B. in ein spezielles Demenz-Pflegeheim oder eine betreute Wohngemeinschaft, eine Option, wenn die Sicherheit auch mit Hilfsmitteln nicht mehr gewährleistet werden kann. Diese Entscheidung ist nie leicht. Im Idealfall kann eine demenzgerechte Anpassung der Wohnung das Leben zu Hause jedoch sehr lange ermöglichen und die Notwendigkeit eines Heimaufenthaltes hinauszögern. Viele Familien schaffen es mit guter Unterstützung, dass Demenzkranke bis ins hohe Stadium in den eigenen vier Wänden bleiben können – ein Umfeld, das ihnen meist lieber ist als jede fremde Umgebung. Nutzen Sie also die vorgestellten Möglichkeiten voll aus und holen Sie sich rechtzeitig Rat von Profis.

Gedächtnistraining bei Demenz: Spiele gegen Vergesslichkeit

Sie suchen nach effektiven Möglichkeiten zur Gedächtnisförderung bei Demenz? Mit einer Kombination aus Rätseln, Memo-Spielen und logischen Übungen kann die Gedächtnisleistung auf spielerische Weise gestärkt werden. Wird das Training regelmäßig in den Alltag integriert, kann das eine positive Auswirkung auf die kognitiven Fähigkeiten haben.

Erfahren Sie jetzt, wie das Gedächtnis bei Demenz spielerisch trainiert werden kann.

Warum Gedächtnistraining so wichtig ist

Demenzpatienten brauchen spezielle Unterstützung, die einfach und effektiv ist. Spielerisches Gedächtnistraining ist eine wertvolle und bewährte Methode. Es sollte sich dabei sowohl auf kognitive als auch auf emotionale Bereiche konzentrieren, um eine ganzheitliche Wirkung zu erzielen. Besonders spielerische Ansätze haben sich bewährt, da sie Menschen jeden Alters ansprechen und motivieren können.

Spaß spielt beim Gedächtnistraining eine zentrale Rolle.

Motivation und zielorientierte Übungen sind unverzichtbar, um positive Ergebnisse zu erreichen. Es ist daher ratsam, eine Vielfalt an spielerischen Übungen in den täglichen Ablauf einzubauen. Das Gedächtnistraining kann sich positiv auf die Selbstständigkeit und Lebensqualität auswirken. Regelmäßige Übungen können nicht nur den mentalen Zustand stabilisieren, sondern auch die Lebensfreude erhöhen. Letztlich trägt dies dazu bei, dass Betroffene ihren Alltag selbstbestimmter und erfüllender gestalten können.

Spiele zur Förderung des Gedächtnisses

Kreuzworträtsel, Memory und Wortfindungsspiele sind wirksame Methoden, um das Gedächtnis spielerisch zu trainieren. Je nach individuellem Interesse können auch Geschicklichkeitsaufgaben (z.B. Puzzeln) zur Steigerung der kognitiven Flexibilität beitragen. Hier sollte der Schwierigkeitsgrad an die persönlichen Fähigkeiten angepasst werden, um Überforderung und Frust zu vermeiden. Auch Spiele wie Sudoku und Schach sind hervorragend geeignet, um die geistige Stimulation zu fördern.

Wortspiele für verbales Gedächtnis

Wortspiele fördern das Sprachverständnis und können dazu beitragen, die Wortfindung zu verbessern. Sie erfordern nicht nur schnelles Denken, sondern auch kreativen Einsatz von Sprache. Ein beliebtes Spiel ist das Bilden von „Wortketten“. Dabei muss jeder Spieler ein neues Wort finden, das mit dem letzten Buchstaben des vorherigen Wortes beginnt.

Menschen, die regelmäßig Wortspiele spielen, zeigen oft eine bessere sprachliche Flexibilität.

Wortspiele erfordern ein hohes Maß an Konzentration und Sprachgefühl. Durch solche herausfordernden Übungen kann das verbale Gedächtnis aktiv gefördert und verbessert werden. Spielerische Methoden wie diese bieten eine unterhaltsame Art, die geistige Gesundheit zu unterstützen und einer angehenden Demenzerkrankung entgegenzuwirken.

Rätsel für das logische Denken

Durch regelmäßiges Lösen verschiedener Rätsel können kognitive Fähigkeiten nachhaltig verbessert werden. Diese Übungen unterstützen die Gehirnfunktion und helfen, geistig fit und aktiv zu bleiben.

  1. Mathematische Rätsel: Diese Rätsel verlangen eine gute Portion Konzentration und analytisches Denken.
  2. Sudoku: Ein klassisches Zahlenspiel, das das logische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten stärkt.
  3. Kreuzworträtsel: Fördert sowohl das logische Denken als auch die sprachlichen Fähigkeiten.
  4. Schach: Ein Strategiespiel, das analytische Fähigkeiten und vorausschauendes Denken fordert.
  5. Logikrätsel: Rätsel, die auf logischen Schlussfolgerungen beruhen und somit logisches Schließen stärken.

Gedächtniskarten (Memory-Karten)

Auch Memory-Karten sind ein ausgezeichnetes Werkzeug für das Gedächtnistraining bei Demenz. Sie fördern die kognitive Flexibilität und helfen dabei, das Kurzzeitgedächtnis zu stärken. Sie bieten jedoch auch eine angenehme Art der geistigen Anregung. Durch einfaches regelmäßiges Spielen von Memory-Karten können die neuronalen Verbindungen im Gehirn stimuliert und gestärkt werden, was entscheidend zur Reduzierung von Gedächtnisverlust beitragen kann.

Memory spielen bietet viele Vorteile.

Dementsprechend erhöhen Memory-Karten die Motivation und die Bereitschaft zur Teilnahme an mentalen Aktivitäten bei den Betroffenen. Außerdem fördern sie soziale Interaktionen, wenn sie in Gruppen gespielt werden. Sie stärken so gleichzeitig das emotionale Wohlbefinden. Ein motivierender Faktor ist, dass persönliche „Erfolgserlebnisse“ dabei häufig erreichbar sind, was zusätzlich zum Spielen animiert.

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Puzzles bei fortgeschrittener Demenz

Puzzles sind eine hervorragende Möglichkeit, das Gedächtnis von Menschen mit Demenz zu trainieren und ihre kognitive Gesundheit zu fördern. Es gibt eine große Auswahl an speziellen Puzzles, die hierfür besonders gut geeignet sind. Sie haben wenige, farbenfrohe Teile und können so leicht zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden. Dank großer Puzzleteile, können Sie gut gegriffen und zusammengesetzt werden. Das ist wichtig, um den Spielspaß nicht zu stören. Denn das Puzzeln soll schließlich Freude bereiten und nicht zu Frust führen. Viele Demenzpuzzles sind so gestaltet, dass die Teile immer zusammenpassen, egal wie sie zusammengefügt werden.

Puzzles ermöglichen ein Erfolgserlebnis.

Diese Aktivitäten stimulieren das Gehirn, indem sie die Problemlösungsfähigkeiten, das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentration fordern. Das Lösen von Puzzles kann zudem das Gefühl der Erfüllung und des Erfolgs vermitteln, was das Selbstwertgefühl stärkt. Regelmäßiges Puzzle-Spiel kann helfen, die kognitive Funktion länger zu erhalten und bietet gleichzeitig eine sinnvolle und unterhaltsame Beschäftigung.

Tipps für den Alltag mit Demenz

Um Demenz zu bewältigen, können einfache Änderungen im alltäglichen Leben großen Unterschied machen. Es ist hilfreich, den Tagesablauf klar strukturiert und vorhersehbar zu gestalten. Routine gibt Sicherheit und Orientierung, was wiederum das Wohlbefinden fördert. Auch Musik und Bewegung sollten einen festen Platz im Tagesplan finden, da sie positive Emotionen hervorrufen.

Routineaufgaben optimieren

Das Optimieren von Routineaufgaben kann den Alltag erheblich erleichtern und zur Erhaltung der Selbstständigkeit beitragen. Ein klarer und strukturierter Ablauf gibt Sicherheit und fördert das Wohlbefinden. Optimierte Routineaufgaben unterstützen kognitive Fähigkeiten und stärken das Selbstvertrauen.

Diese Maßnahmen fördern beispielsweise die Selbstverantwortung und können Stress reduzieren:

  • Checklisten erstellen: Listen helfen dabei, keinen Schritt zu vergessen.
  • Zeitpläne festlegen: Regelmäßige Zeitfenster für Aufgaben, wie für die Ernährung, helfen bei der Tagesstrukturierung.
  • Aufgabenkarten verwenden: Visuelle Karten ermöglichen das schnelle Erfassen klarer Handlungsanweisungen.
  • Technologie nutzen: Erinnerungs-Apps und Sprachassistenten helfen bei der Tagesplanung.
  • Vertraute Abläufe beibehalten: Regelmäßige Strukturen schaffen Stabilität.

Bewegung und Gedächtnis

Regelmäßige Bewegung bringt nicht nur den Körper in Schwung, sondern wirkt sich auch positiv auf das Gedächtnis aus. Körperliche Aktivitäten wie ein Spaziergang, Yoga oder Tanzen können das Gehirn stimulieren und die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Der körperliche Einsatz fördert die Durchblutung des Gehirns, was wiederum die geistige Leistungsfähigkeit unterstützt und hilft, demenzielle Symptome zu vermindern.

Darüber hinaus kann Bewegung soziale Interaktionen fördern und positive Emotionen wecken. In einer Gruppe zu trainieren oder bei einem Tanzkurs teilzunehmen, bietet eine hervorragende Gelegenheit, soziale Kontakte zu pflegen und gleichzeitig geistig fit zu bleiben.

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Körperliche Aktivität stärkt Körper und Geist.

Da die körperliche Aktivität sowohl das Gehirn als auch den Körper stärkt, wird eine ganzheitliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht. Menschen, die regelmäßig Sport treiben, bemerken nicht nur eine Verbesserung ihrer körperlichen Fitness, sondern auch eine Optimierung ihrer geistigen Fähigkeiten. Des Weiteren reduziert Bewegung Stress und trägt zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden bei, was besonders im fortgeschrittenen Alter von unschätzbarem Wert ist.

Technologien zur Unterstützung

Moderne Technologie bietet viele Lösungen zur Unterstützung von Demenzpatienten. Die Integration von Apps, die speziell zur Förderung des Gedächtnistrainings entwickelt wurden, kann Patienten dabei helfen, ihre kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern. Ebenso ermöglichen es tragbare Geräte, wie Smartwatches, den Gesundheitszustand kontinuierlich zu überwachen und rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren.

Spracherkennungssysteme erleichtern die Nutzung.

Virtuelle Assistenten, die z.B. per Spracherkennungssystem gesteuert werden, sind eine wertvolle Unterstützung – sei es für Erinnerungshilfen an tägliche Aufgaben oder für einfache Freizeitaktivitäten, die das Gedächtnis spielerisch trainieren. Diese Technologien können personalisiert werden, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Soziale Netzwerke verringern Isolation.

Zudem erleichtern soziale Netzwerke und Kommunikationsplattformen den Austausch mit Angehörigen und Freunden, was soziale Isolation verringert und das emotionale Wohlbefinden fördert. Solche Plattformen können auch für gemeinsames Spielen genutzt werden, was die Möglichkeit bietet, das Gedächtnis in einer unterstützenden und unterhaltsamen Umgebung zu trainieren.

Fazit und weiterführende Ressourcen

Sie haben jetzt einige Möglichkeiten kennengelernt, mit denen die Gedächtnisleistung bei Demenz spielerisch verbessert werden kann. Durch die Kombination von Technologie und interaktiven Spielen wird ein effektiver Rahmen geschaffen, der es ermöglicht, das Gedächtnis zu trainieren und gleichzeitig Freude zu bereiten. Spielbasiertes Training hat das Potenzial, die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu erhöhen.

Digitale Hilfsmittel spielen zunehmend eine wichtige Rolle.

Zahlreiche Ressourcen bieten Unterstützung – sowohl für Betroffene als auch für deren Bezugspersonen, um den Alltag besser zu bewältigen. Das Internet stellt eine Vielzahl an speziell entwickelten Plattformen und Apps zur Verfügung, die die Nutzung von Gedächtnistrainingserlebnissen ermöglichen. Wissenschaftliche Organisationen und Fachliteratur liefern zudem aktuelle Einblicke und Anleitungen, wie spielerische Ansätze optimal genutzt werden können.

Neu in unserem Sortiment der Demenz-Muff von Suprima


NEU in unserem Sortiment finden Sie jetzt den Demenz-Muff von Suprima in fröhlichem und anregendem Design – eine tolle Geschenkidee.

Bei Demenz-Patienten ist der Tastsinn weitestgehend unverändert. Mit Hilfe dieses Muffs, der mit vielen Details, ansprechend gestaltet ist, wird der Tastsinn stimuliert. Weiterlesen

Aktivierende Pflege – Hilfe zur Selbsthilfe


 Aktivierende Pflege: Was ist das?

Die aktivierende Pflege als Pflegekonzept meint „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sie soll die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der betroffenen Menschen unter Einbezug des Gesundheitszustandes und der individuellen Ressourcen erhalten, fördern bzw. wiederherstellen. Weiterlesen