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Sturzprävention: Risiken erkennen und die Wohnung sicherer gestalten

Stürze im Alltag sind keine Seltenheit – vor allem Stürze im Alter können gravierende Folgen haben. Etwa ein Drittel aller Senioren über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko zu stürzen, da Gleichgewicht und Reflexe nachlassen und die Muskelkraft schwindet. Umso wichtiger ist eine gezielte Sturzprävention, auch Sturzprophylaxe genannt, damit ältere Menschen möglichst lange selbstständig und mobil bleiben.

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Risikofaktoren es für Stürze gibt und wie Sie durch einfache Maßnahmen und Anpassungen in der Wohnung Stürze im Alltag verhindern können.

Risikofaktoren für Stürze im Alter: Warum steigt das Sturzrisiko?

Es gibt verschiedenste Gründe und Risikofaktoren, die im Alter zu Stürzen führen können. Mit zunehmendem Alter treten häufig Hörverluste und Sehstörungen auf. Und wer schlechter hört und sieht, hat es schwerer, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen. Hörprobleme, die Schwindel verursachen, oder Erkrankungen, die den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen, wie z. B. Innenohrerkrankungen, können das Gleichgewicht stören.

Außerdem leiden viele Senioren unter schwindender Muskelkraft, oft bedingt durch wenig Bewegung oder längere Krankheitsphasen und Operationen – dabei schwinden die Muskeln kritisch, und das Gleichgewicht leidet. Mangelndes Gleichgewicht und schwindende Muskelkraft sind oft ausschlaggebend für Unsicherheit beim Gehen.

Zudem kommen gesundheitliche Faktoren hinzu:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck können Schwindel verursachen, besonders beim plötzlichen Aufstehen.
  • Auch Wechselwirkungen verschiedener Medikamente spielen eine Rolle. Bestimmte Medikamente – etwa Beruhigungsmittel und Psychopharmaka – wirken dämpfend: Sie beeinträchtigen Aufmerksamkeit und Reflexe und verursachen eventuell auch Schwindel.

Solche Medikamente, die Schwindel hervorrufen, erhöhen somit das Sturzrisiko deutlich. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin, wenn Ihnen häufig schwindelig ist. Möglicherweise kann er oder sie die Medikamente umstellen oder eventuell die Dosierung verändern.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Sturzhistorie selbst. Vorausgegangene Stürze erhöhen das Risiko, erneut zu stürzen. Oft verlieren Betroffene nach einem Sturz an Selbstvertrauen oder bewegen sich aus Angst weniger – ein Teufelskreis, denn wer sich wenig bewegt, verliert schnell weiter an Kraft und Stabilität. Die Folgen sind fatal: Stolpert man erneut, kann man sich dabei ernsthaft verletzen. Häufig sind Hüftfrakturen oder Kopfverletzungen die Folge. Umso wichtiger ist es, hier frühzeitig gegenzusteuern.

Wohnung sicherer gestalten: Stolperfallen beseitigen

Ein sicheres Wohnumfeld ist eine zentrale Säule der Sturzprophylaxe im Alter. Viele Stürze passieren zu Hause – oftmals aufgrund vermeidbarer Stolperfallen. Lose Teppiche, Teppichkanten, Kabel oder rutschige Böden können leicht zur Gefahr werden.

Achten Sie deshalb darauf, solche Risiken zu minimieren. Stufen und Schwellen sollten frei begehbar und gut sichtbar sein. Auch unzureichende Beleuchtung oder fehlende Haltegriffe erhöhen das Risiko von Stürzen. Mit ein paar Anpassungen lässt sich die Wohnung deutlich sicherer gestalten.

Folgende Punkte sind wichtig, um Ihr Zuhause sturzsicher zu machen:

  • Stolperfallen entfernen: Beseitigen oder sichern Sie lose Teppiche, hervorstehende Teppichkanten und herumliegende Kabel. Verwenden Sie Teppichklebestreifen oder rutschfeste Unterlagen, damit nichts verrutscht.
  • Rutschige Flächen entschärfen: Legen Sie rutschfeste Matten in Badewanne und Dusche, um ein Ausrutschen zu verhindern. Feuchte Böden sofort trocken wischen.
  • Haltegriffe und Handläufe anbringen: Installieren Sie Haltegriffe im Badezimmer (z. B. neben Toilette und Dusche) und stabile Handläufe beidseitig an Treppen. Diese bieten Unterstützung und Sicherheit beim Aufstehen und Treppensteigen.
  • Treppen und Stufen markieren: Bringen Sie gut sichtbare Treppenmarkierungen an den Stufenkanten an (z. B. in kontrastierenden Farben oder mit Leuchtstreifen). So sind die Stufen besser erkennbar – besonders bei schlechter Beleuchtung. Treppen und Stufen sollten generell frei begehbar sein, stellen Sie keine Gegenstände darauf ab.
  • Schwellen entschärfen: Nutzen Sie Türschwellenrampen für höhere Türschwellen oder Absätze. Diese kleinen Rampen gleichen Höhenunterschiede aus und verhindern, dass Sie mit der Fußspitze hängenbleiben.
  • Ausreichend Licht: Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung in der gesamten Wohnung. Installieren Sie Nachtlichter im Flur und im Bad, damit nächtliche Wege sicherer werden. Lichtquellen mit Bewegungsmelder sind praktisch, so müssen Sie im Dunkeln keinen Schalter suchen.
  • Auch außen Sicherheiten schaffen: Halten Sie Außenbereiche (Eingangswege, Garten) frei von Stolperfallen wie herumliegenden Werkzeugen oder rutschigem Laub. Bringen Sie bei Bedarf Handläufe und Pfosten im Garten an Wegen oder Stufen an, damit Sie sich auch draußen gut festhalten können.

Schon durch diese Maßnahmen der Sturzprophylaxe mit sicherem Wohnumfeld lässt sich das Risiko zuhause erheblich reduzieren. Viele dieser Hilfsmittel erhalten Sie im RCS PRO Onlineshop. So können Sie Ihre Wohnung Schritt für Schritt seniorengerecht und sicher gestalten.

Außerdem gehören zur Sturzprävention regelmäßige Überprüfungen: Kontrollieren Sie immer mal wieder, ob neue Stolperstellen entstanden sind (z. B. eine Welle im Teppich, ein wackeliger Stuhl) und beheben Sie diese umgehend. Achten Sie stets darauf, dass Ihr Wohnbereich aufgeräumt und gut begehbar ist.

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Bewegung und Fitness: Die effektivste Maßnahme gegen Stürze

Eine der effektivsten Maßnahmen, um Stürzen vorzubeugen, ist, körperlich fit zu bleiben. Studien belegen, dass Sturzprophylaxe am besten funktioniert, wenn man Kraft und Balance trainiert – wer stand- und gangsicher ist, bleibt selbstständig und mobil. Senioren und Seniorinnen, die regelmäßig Sport treiben oder sich viel bewegen, stürzen deutlich seltener als solche, die sich kaum bewegen. Wichtig ist: Es ist nie zu spät anzufangen, und man muss kein Leistungssportler sein – schon einfache Balance- und Kraftübungen helfen viel.

Integrieren Sie Bewegung in den Alltag. Zum Beispiel können Übungen für Balance und Beinkraft dreimal pro Woche ausgeübt werden: Stellen Sie sich abwechselnd auf ein Bein, gehen Sie zwischendurch auf den Zehenspitzen und dann auf den Fersen, oder üben Sie sich im langsamen Aufstehen und Hinsetzen ohne Zuhilfenahme der Hände. Solche einfachen Übungen verbessern das Gleichgewicht und stärken die Muskulatur in Beinen und Rumpf.

Auch Spazierengehen, leichtes Gymnastiktraining oder Tanzen können Ihre Muskelkraft und Koordination fördern. Wer sich regelmäßig bewegt, fördert die Durchblutung und die Reaktionsfähigkeit – und wer stand- und gangsicher ist, bleibt selbstständig und mobil im Alter.

Fit werden nach längerer Inaktivität

Nach längerer Inaktivität, etwa nach einem Krankenhausaufenthalt, ist es besonders wichtig, behutsam wieder aktiv zu werden. Mit zunehmendem Alter und nach Krankheiten treten häufig Schwächen auf – umso mehr sollte man darauf achten, körperlich fit zu bleiben, um Stürzen vorzubeugen. Ihr Hausarzt kann Ihnen auch Übungen für Balance und Kraft empfehlen oder eine Physiotherapie verschreiben.

Scheuen Sie sich nicht, Mobilitätshilfen wie Gehstöcke oder Rollatoren zu nutzen, falls Sie unsicher auf den Beinen sind – richtig eingesetzt erhöhen sie Ihre Gangsicherheit. Wer sich wenig bewegt verliert schnell an Stabilität, daher ist moderate, aber regelmäßige Bewegung die beste Medizin gegen Stürze.

Weitere Maßnahmen: Vorsorge und umsichtiges Verhalten

Neben Wohnraumanpassungen und Fitness gibt es weitere Verhaltensmaßnahmen gegen Stürze, die Sie beherzigen können. Achten Sie stets darauf, im Alltag umsichtig zu handeln: Stehen Sie z. B. langsam aus dem Bett oder vom Stuhl auf, um Schwindel durch Blutdruckabfall zu vermeiden. Nach dem Aufstehen kurz stehenbleiben und orientieren, erst dann losgehen – so bleiben Gleichgewicht und Kreislauf stabil.

Nehmen Sie sich Zeit und vermeiden Sie Hektik, insbesondere auf Treppen oder glatten Wegen. Tragen Sie festes, rutschfestes Schuhwerk (keine Schlappen ohne Fersenhalt). Und nutzen Sie vorhandene Hilfen: Halten Sie sich am Geländer fest, wann immer Sie Treppen steigen, und verwenden Sie die Haltegriffe, die Sie installiert haben.

Sturzprävention dank regelmäßiger Vorsorge

Regelmäßige gesundheitliche Vorsorge ist ebenfalls Teil der Sturzprävention. Lassen Sie mindestens alle zwei Jahre einen Sehtest durchführen. Denn eine gute Sicht ist ein wichtiger Faktor, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Auch ein Hörtest kann sinnvoll sein, denn Alter und Lärm führen oft schleichend zu Hörverlust. Wenn das Gehör nachlässt, kann ein Hörgerät das Gleichgewichtsempfinden verbessern und Sie nehmen Warnsignale wie z. B. ein herannahendes Fahrrad besser wahr.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über Ihr persönliches Sturzrisiko: Er oder sie kann überprüfen, ob Erkrankungen, die den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen, vorliegen und ob Ihre Medikamente optimiert werden können. Gegebenenfalls kann der Arzt eventuell die Dosierung verändern oder alternative Präparate vorschlagen, um Nebenwirkungen wie Schwindel zu minimieren.

Angehörige um Hilfe bitten

Senioren und Seniorinnen müssen das Thema Sturz nicht scheuen: Sprechen Sie offen mit Ihren Angehörigen über eventuelle Unsicherheiten. Gemeinsam kann man Lösungen finden – sei es der Umbau des Badezimmers, das Anschaffen einer Türschwellenrampe oder die Anmeldung zu einem Seniorensportkurs. Angehörige können helfen, die Wohnung sturzsicher zu machen und bei Bedarf im Alltag unterstützen. Wichtig ist, dass Sie trotz aller Vorsicht mobil bleiben und sich weiterhin etwas zutrauen. Vertrauen Sie auf Hilfsmittel und nehmen Sie Hilfe an, wo es nötig ist, aber bleiben Sie aktiv.

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Sicher und selbstständig im Alter

Die Sturzprophylaxe im Alter erfordert verschiedene Maßnahmen – von der sicheren Gestaltung des Wohnumfelds über körperliche Fitness bis hin zur medizinischen Vorsorge. Kein Aspekt sollte allein stehen, denn erst das Zusammenspiel dieser Schritte bietet umfassenden Schutz.

Sturzprävention bedeutet, Risiken erkennen und bewusst zu minimieren: Entfernen Sie Stolperfallen, achten Sie auf ausreichend Bewegung, und lassen Sie Ihre Gesundheit regelmäßig checken. So können Sie verhindern, dass das Risiko für Stürze im Alter deutlich steigt.

Laut Experten wie z. B. von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie ist die Maßnahme, um Stürzen vorzubeugen, körperlich fit und aktiv zu bleiben, besonders wirkungsvoll – kombiniert mit einem sicheren Wohnumfeld. Nutzen Sie Hilfsmittel wie Haltegriffe und rutschfeste Matten, wenn Sie alleine leben, und ziehen Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin bei Unsicherheiten hinzu. Sturzprophylaxe sind verschiedene Maßnahmen, die in Summe dafür sorgen, dass Sie Ihr Sturzrisiko kontrollieren und reduzieren können.

Mit all diesen Tipps verhindern Sie Stürze, bevor sie passieren. Und wenn man Stürze im Alltag vermeidet, steigt die Lebensqualität. Bleiben Sie aufmerksam, bleiben Sie in Bewegung und gestalten Sie Ihre Umgebung sicher. So bleibt man gangsicher, selbstständig und mobil und kann das Leben in vollen Zügen genießen – auch im hohen Alter.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Sturzprophylaxe

Was versteht man unter Sturzprophylaxe?

Unter Sturzprophylaxe fasst man alle Maßnahmen zusammen, die Menschen davor bewahren sollen, im Alltag zu stürzen. Dazu gehören zum Beispiel das Entfernen von Stolperfallen, das Training von Gleichgewicht und Muskulatur sowie regelmäßige Gesundheitschecks.

Warum ist das Risiko für Stürze bei 80-Jährigen oft höher?

Mit steigendem Alter nimmt in der Regel die Muskelkraft ab, das Gleichgewicht verschlechtert sich und möglicherweise kommen Seh- oder Hörprobleme hinzu. All das erhöht das Risiko für Stürze, sodass besonders bei über 80-jährigen Vorsichts- und Vorbeugemaßnahmen wichtig sind.

Was sind typische Stolperfallen, die Menschen im Alltag zum Stürzen bringen können?

Häufig sind es Kleinigkeiten wie lose Teppiche, ungesicherte Kabel, rutschige Böden oder unbeleuchtete Flure. Auch Schwellen und Treppen ohne Handlauf können schnell zu einer Gefahr werden. Wer hier vorbeugt, senkt sein Risiko deutlich.

Wie kann ich das Risiko zu stürzen reduzieren, wenn ich bereits unsicher auf den Beinen bin?

Neben einer sicheren Wohnung (Vermeidung von Stolperfallen, gute Beleuchtung, Anbringen von Handläufen) hilft es, das Gleichgewicht zu trainieren und die Muskulatur zu stärken. Bereits leichte Aktivitäten wie regelmäßige Spaziergänge oder einfache Gymnastik können Menschen helfen, ihre Standfestigkeit zu verbessern.

Ab welchem Alter sollte man sich besonders mit Sturzprophylaxe beschäftigen?

Generell ist es nie zu früh, auf eine sichere Umgebung zu achten. Ab dem mittleren Lebensalter nimmt die Kraft oft schleichend ab. Sturzprophylaxe wird besonders ab 70 oder 80 Jahren essenziell, da hier das Risiko für gesundheitliche Folgen durch Stürze steigt.

Welche Rolle spielt das soziale Umfeld bei der Sturzprophylaxe?

Menschen, die Unterstützung von Familie oder Freunden haben, werden seltener über längere Zeit hinweg vernachlässigt oder allein gelassen. Häufig kümmern sich Angehörige um eine seniorengerechte Wohnraumanpassung und motivieren zu gemeinsamer Bewegung. Auch können sie im Ernstfall helfen, wenn ein Sturz doch passiert.

Wo finde ich weitere Informationen zur Vorbeugung von Stürzen?

Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin kann Ihnen bei Fragen zum persönlichen Sturzrisiko oder zu passenden Trainingsprogrammen weiterhelfen. Außerdem finden Sie bei Fachanbietern wie RCS Pro umfassende Informationen zu geeigneten Produkten wie Haltegriffe, rutschfeste Matten oder Treppenmarkierungen, um das Risiko für Stürze zu reduzieren.

Hilfsmittel bei Arthrose – Mehr Mobilität und weniger Schmerzen

Arthrose geht oft mit Schmerzen, Steifheit und Einschränkungen im Alltag einher. Viele Betroffene fragen sich, wie sie ihre Gelenke entlasten und die Beschwerden lindern können. Hilfsmittel bei Arthrose leisten hier wertvolle Unterstützung: Sie stabilisieren schmerzende Gelenke, helfen beim Gehen oder erleichtern tägliche Handgriffe.

Bandagen und Orthesen: Stütze für Knie, Hüfte, Hände und Rücken

Bandagen und Orthesen sind bewährte Hilfsmittel, um schmerzende Gelenke zu entlasten und zu stabilisieren. Beide werden äußerlich am Körper getragen, unterscheiden sich jedoch in Material und Funktion.

  • Bandagen bestehen meist aus elastischem Kompressionsgestrick, das sich eng an das Gelenk schmiegt. Sie geben Halt, ohne die Beweglichkeit stark einzuschränken, und fördern durch leichten Druck die Durchblutung sowie Wahrnehmung des Gelenks. Dadurch können sie Schmerzen reduzieren und ein Gefühl von Stabilität vermitteln. Viele Bandagen haben zusätzlich eingearbeitete Polster oder Silikoneinlagen (Pelotten), um bestimmte Strukturen gezielt zu entlasten.
    Beispiele: Kniebandagen, Ellenbogen- oder Handgelenkbandagen.
  • Orthesen sind stabilere Schienenkonstruktionen, oft aus Kunststoff oder Metall, die Gelenke führen oder ruhigstellen. Orthesen können Bewegung teilweise oder ganz limitieren und so Belastung von geschädigten Knorpelbereichen auf weniger geschädigte Bereiche umverteilen. Sie werden mit Gurten am Körper fixiert und meist individuell angepasst. Orthesen kommen insbesondere bei fortgeschrittener Arthrose zum Einsatz, wenn Bandagen nicht mehr ausreichen.
    Beispiele: Knieorthesen (z. B. Unloader-Orthese bei Kniearthrose), Daumenorthesen bei Rhizarthrose (Daumensattelgelenk-Arthrose), Handgelenkschienen oder Rückenorthesen (Korsett) bei Wirbelsäulenarthrose.

Wie helfen Bandagen und Orthesen?

Beide Hilfsmittel entlasten schmerzende Gelenke, stabilisieren sie und reduzieren dadurch Schmerzen spürbar. Kniebandagen zum Beispiel kommen häufig bei Gonarthrose (Kniearthrose) zum Einsatz. Sie stützen das Kniegelenk, wärmen es und schützen es vor äußeren Einflüssen – viele Arthrose-Patienten berichten dadurch von weniger Schmerzen und mehr Sicherheit beim Gehen. Bei Bedarf kann der Arzt auch eine Knieorthese verordnen, etwa eine sogenannte Entlastungsorthese, die den Knieinnen- oder -außenbereich gezielt entlastet. Studien zeigen, dass speziell angepasste Knieorthesen die Stabilität verbessern und dadurch Mobilität ermöglichen, obwohl bereits ein fortgeschrittener Knorpelschaden besteht.

Auch andere Gelenke profitieren von passenden Bandagen oder Orthesen: Eine Handgelenkbandage oder Daumenorthese kann bei Arthrose in den Fingern und der Hand (z. B. Rhizarthrose am Daumen) Schmerzen lindern und die Greifkraft verbessern. Ellenbogenbandagen (etwa bei Arthrose im Ellenbogengelenk) oder Schulterorthesen stabilisieren die jeweiligen Bereiche und können Überbewegungen verhindern. Bei Rückenarthrose (Spondylose) werden manchmal Rückenbandagen oder halbstarre Mieder eingesetzt, um die Wirbelsäule aufzurichten und Schmerzen zu reduzieren. Wichtig ist: Die Auswahl der richtigen Bandage oder Orthese sollte individuell mit dem Orthopäden erfolgen, je nach betroffenem Gelenk, Schweregrad der Arthrose und Therapie-Ziel.

Gehhilfen: Gehstöcke, Unterarmstützen und Rollatoren für Knie und Hüfte

Arthrose an gewichttragenden Gelenken – insbesondere Knie und Hüfte – führt oft zu Gehbeschwerden. Gehhilfen wie Gehstöcke, Gehböcke, Unterarmgehstützen (Krücken) oder Rollatoren dienen dazu, die Belastung auf schmerzende Gelenke zu reduzieren und die Sicherheit beim Laufen zu erhöhen.

Gehstock: Ein einfacher Gehstock kann bereits viel bewirken. Er übernimmt einen Teil des Körpergewichts und entlastet so Knie- oder Hüftgelenk um einen erheblichen Anteil – bis zu 40 % weniger Belastung sind möglich​.

Ein Gehstock eignet sich bei beginnender Arthrose in Knie oder Hüfte oder bei leichten Gangunsicherheiten. Wichtig ist die richtige Anwendung: Der Stock wird auf der gegengeüberliegenden Seite des schmerzenden Beins benutzt, um das betroffene Gelenk optimal zu entlasten. Wer sich mit einem klassischen Stock unwohl fühlt, findet diskrete Alternativen wie Stockschirme (Spazierstock und Regenschirm in einem) oder Vierfuß-Gehstöcke, die unten auf vier Füßen stehen und noch mehr Stabilität bieten. Auch Nordic-Walking-Stöcke können im Alltag eingesetzt werden, um beide Seiten zu entlasten und ein natürliches Gangbild zu fördern – man bleibt aufrechter und verteilt die Belastung auf beide Arme.

Unterarmgehstützen (Krücken): Brauchen Sie mehr Entlastung (etwa nach einer Gelenk-Operation oder bei starker Arthrose), kommen Unterarmgehstützen zum Einsatz. Diese Doppeltstützen ermöglichen den sogenannten Drei-Punkt-Gang, bei dem beide Stützen und das kranke Bein gemeinsam auftreten und so das meiste Gewicht von den Beinen nehmen. Unterarmstützen lassen sich in der Höhe anpassen und sollten in einer Physiotherapie-Schulung korrekt eingestellt und benutzt werden. Für Arthrose-Patienten mit Handgelenk- oder Ellenbogenproblemen gibt es spezielle Arthritis-Gehstützen: Sie besitzen eine Unterarmschiene, sodass das Gewicht nicht nur über die Hand getragen wird. Dadurch werden Hand- und Handgelenke geschont. Alternativ können in seltenen Fällen auch Achselstützen (Stützen, die unter den Achseln aufliegen) genutzt werden, falls die Unterarme entlastet werden müssen – dabei sollte jedoch die Achsel nicht dauerhaft stark gedrückt werden, um Nervenreizungen zu vermeiden.

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Rollator: Bei fortgeschrittener Arthrose oder großer Unsicherheit beim Gehen bietet ein Rollator maximale Unterstützung. Der Rollator ist eine Gehhilfe auf Rädern mit Handgriffen, Bremse, Sitzfläche und Korb. Er ermöglicht, das volle Körpergewicht bei Bedarf abzustützen, unterstützt das Gleichgewicht und bietet jederzeit die Möglichkeit, sich hinzusetzen und auszuruhen. Besonders Hüftarthrose-Patienten oder Menschen mit Kniearthrose im höheren Alter profitieren von Rollatoren, da sie Stürzen vorbeugen und längere Wegstrecken wieder machbar werden. Wie bei allen Gehhilfen ist die richtige Höheneinstellung entscheidend: Die Handgriffe sollten ungefähr in Höhe der Handgelenke stehen, wenn man aufrecht neben dem Rollator steht.

Tipp: Scheuen Sie sich nicht, Gehhilfen zu verwenden – sie können Ihre Mobilität und Unabhängigkeit deutlich steigern. Oft werden diese Mobilitätshilfen unterschätzt, dabei führen Gehstock oder Rollator zu einer effektiven Entlastung schmerzender Gelenke und verringern das Sturzrisiko. Ihr Arzt oder Physiotherapeut kann Sie beraten, welche Gehhilfe die richtige für Sie ist, und das Gehen damit mit Ihnen üben.

Ergonomische Möbel und Alltagshilfen: Unterstützung im täglichen Leben

Neben den klassischen medizinischen Hilfsmitteln lohnt es sich, das eigene Wohn- und Arbeitsumfeld an die Bedürfnisse bei Arthrose anzupassen. Ergonomische Möbel und Alltagshilfen helfen dabei, Gelenke im Alltag zu schonen und typische Bewegungen schmerzfreier zu gestalten.

Ergonomische Möbel: Schon kleine Anpassungen können viel bewirken. Ein ergonomischer Stuhl oder Sessel mit höherer Sitzfläche erleichtert z. B. bei Knie- und Hüftarthrose das Aufstehen, da die Knie weniger stark gebeugt werden müssen. Spezialstühle – sogenannte Arthrodesenstühle – besitzen geteilte, nach vorne absenkbare Sitzflächen, damit Menschen mit steifen Knie- oder Hüftgelenken bequemer sitzen können (die Beine werden in einem angepassten Winkel gelagert). Auch ein Aufstehsessel mit motorisierter Aufstehhilfe ist eine Option, wenn das Aufrichten aus dem Sessel schwerfällt. Für den Rücken sind ergonomische Bürostühle mit Lordosenstütze oder orthopädische Sitzkissen sinnvoll, da sie die Wirbelsäule entlasten.

Im Schlafzimmer hilft ein verstellbares Lattenrost oder ein Aufrichthilfsmittel fürs Bett (z. B. eine Bettleiter), um morgens leichter aus dem Liegen zum Sitzen zu kommen – ideal bei Arthrose in Rücken, Hüfte oder Knien, wo jede Bewegung schmerzen kann. Erhöhte Bettkanten oder ein Bett in Komforthöhe sind ebenfalls hilfreich, um die Gelenke zu schonen.

Alltagshilfen bei Hand- und Fingerarthrose: Besonders Fingerarthrose oder Arthrose in den Händen (z. B. in Daumen oder Fingergelenken) kann simple Alltagsaktivitäten zur Qual machen. Hier gibt es zahlreiche kleine Alltagshelfer, die Griffkraft ersetzen oder die nötige Bewegung verringern. Beispiele sind elastische Schnürsenkel, die jeden Schuh in einen Slipper verwandeln – so sparen Sie sich das schmerzhafte Schleifebinden. Ein Universalgriff (auch Multiöffner genannt) kann auf Drehknöpfe oder Wasserhähne gesetzt werden und vergrößert den Griff, damit weniger Kraft nötig ist​.

Greifzangen ermöglichen es, Gegenstände vom Boden oder hohen Regalen aufzuheben, ohne sich tief bücken oder strecken zu müssen​. In der Küche helfen Deckelöffner und spezielle Flaschenöffner für Menschen mit eingeschränkter Handkraft, Gläser und Flaschen mühelos zu öffnen. Ebenso gibt es ergonomisches Besteck mit dicken Griffen oder Aufsätzen, das bei Arthrose in den Fingergelenken das Essen erleichtert, sowie Scheren oder Schreibhilfen mit angepasster Form.

Alltagshilfen für mehr Mobilität: Wer in der Beweglichkeit eingeschränkt ist, kann auf Anziehhilfen für Socken und Schuhe zurückgreifen oder auf Langgriff-Hilfen im Bad (z. B. ein Duschhocker, Haltegriffe an der Wand). Spezielle Gehhilfen im Haushalt wie rutschfeste Matten, Treppenhandläufe oder Aufsteck-Griffpolster für Türklinken können ebenfalls den Alltag erleichtern. All diese Hilfsmittel zielen darauf ab, schmerzhafte Bewegungen zu vermeiden, ohne komplett auf Aktivität verzichten zu müssen. Denn trotz Arthrose gilt: bleiben Sie in Bewegung, aber vermeiden Sie Fehl- und Überlastungen.

Übersicht typische Alltagshilfen und ihr Nutzen:

HilfsmittelNutzen für Arthrose-PatientenKörperbereich
Kniekissen (z. B. beim Schlafen)Entlastet Knie- und Hüftgelenke in Seitenlage, reduziert DruckKnie, Hüfte
Ergonomischer Stuhl/SesselAufrechte Haltung, leichteres Aufstehen, Entlastung der GelenkeRücken, Knie, Hüfte
Bett-Aufstehhilfe (Bettleiter)Erleichtert das Aufrichten aus dem LiegenRücken, Hüfte, Knie
GreifzangeGegenstände aufheben ohne Bücken oder ReckenRücken, Hüfte
Elastische SchnürsenkelSchuhe binden ohne Fingerbelastung, bequemes An- und AusziehenHände/Finger, Hüfte (Schuhe)
Griffverdickungen (für Stifte, Besteck)Weniger Kraftaufwand beim Greifen von dünnen GegenständenHände, Finger
Flaschen- und DosenöffnerÖffnen ohne Drehbewegung und große KraftHände, Finger
Duschhocker & HaltegriffeSicheres Duschen/Sitzen, vermeidet lange Stehbelastung und SturzgefahrKnie, Hüfte

Diese Tabelle zeigt nur eine Auswahl – der Markt bietet viele weitere Alltagshilfen. Oft reichen schon einfache Lösungen, um den Alltag mit Arthrose leichter und schmerzärmer zu gestalten. Scheuen Sie sich nicht, solche Helferlein einzusetzen. Zusätzlich gibt es zur Entlastung schmerzender Gelenke Hilfsmittel wie spezielle Stifte oder Greif- und Öffnungshilfen für Gläser und Flaschen​.

Das Ziel all dieser Mittel ist es, Ihnen Unabhängigkeit und Lebensqualität zu bewahren, auch wenn die Gelenke nicht mehr so mitspielen wie früher.

Weitere unterstützende Maßnahmen: TENS, Wärme- und Kältetherapie

Neben den klassischen orthopädischen Hilfsmitteln gibt es einige Therapiemethoden und Geräte, die Arthrose-Beschwerden lindern können. Hierzu zählen vor allem Reizstrombehandlungen (TENS) sowie Wärme- und Kälteanwendungen. Diese Maßnahmen ersetzen zwar keine ärztliche Therapie, können aber ergänzend zu mehr Wohlbefinden beitragen.

Reizstromtherapie (TENS) – Schmerzlinderung auf Knopfdruck?

Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein Verfahren, bei dem mittels eines kleinen Geräts schwacher Strom durch auf die Haut geklebte Elektroden geleitet wird. Viele Arthrose-Patienten nutzen TENS-Geräte zu Hause, um Schmerzsignale zu dämpfen.

Wie funktioniert das?

Der Reizstrom erzeugt ein spürbares Kribbeln auf der Haut. Nach verbreiteter Theorie können Nerven nicht gleichzeitig Schmerz und Kribbeln ans Gehirn weiterleiten – der Stromreiz überlagert also den Schmerzreiz und kann ihn blockieren. Zudem regt TENS die Freisetzung von Endorphinen (körpereigenen Schmerzmitteln) an, was das Schmerzempfinden weiter senken soll. Der Vorteil: TENS ist nicht-invasiv und ungefährlich in der Anwendung; moderne Geräte sind klein und können selbstständig bedient werden. Krankenkassen erstatten die Kosten mitunter auf Rezept.

Wirksamkeit: Die wissenschaftliche Datenlage zu TENS bei Arthrose ist allerdings widersprüchlich. Manche Studien zeigen positive Effekte auf Schmerzen, andere dagegen keinen signifikanten Nutzen. Insbesondere bei Kniearthrose ist unklar, ob TENS die Beschwerden zuverlässig lindern oder die Gelenkfunktion verbessern kann. Bisherige Übersichtsarbeiten bescheinigen TENS keine eindeutige Wirksamkeit – es gibt aber auch keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Daher gilt: Einen Versuch ist es wert, zumal viele Betroffene subjektiv Besserung verspüren. Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten die richtige Einstellung des Geräts (Frequenz, Intensität etc.), um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Wenn TENS bei Ihnen nicht anschlägt, sollten Sie jedoch andere Maßnahmen fokussieren – eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.

Wärmetherapie: Wohltuende Wärme gegen Steifheit

Wärme tut vielen Menschen mit Arthrose einfach gut. Wärmetherapie hilft, verspannte Muskeln rund um das Gelenk zu lockern, die Durchblutung zu steigern und dadurch Nährstoffversorgung und Regeneration zu fördern. Wärmende Anwendungen sind insbesondere morgens bei Startschwierigkeiten oder generell bei chronischen, nicht-entzündlichen Schmerzen sinnvoll. Klassische Beispiele sind:

  • Wärmepackungen, Heizkissen oder Wärmflaschen: lokal auf Muskeln nahe dem schmerzenden Gelenk auflegen (z. B. auf den unteren Rücken bei Wirbelsäulenarthrose oder auf die Oberschenkelmuskulatur bei Kniearthrose). Vorsicht: Nicht direkt auf ein geschwollenes, entzündetes Gelenk legen, um Entzündungen nicht zu fördern.
  • Moor- oder Fangopackungen: werden in der Physiotherapie genutzt, um tiefe Wärme ins Gelenk zu bringen.
  • Heiße Bäder oder Duschen: wärmen den ganzen Körper und können steife Gelenke geschmeidiger machen – z. B. ein warmes Bad am Morgen gegen die „Anlaufschmerzen“.
  • Rotlichtlampen oder Infrarotlicht: dringen mit Wärmestrahlung in die Muskulatur ein und lindern dort Verspannungen.

Viele schwören auf Wärme als tägliches Ritual. Studien deuten darauf hin, dass Wärmebehandlung bei Arthrose effektiv Schmerzen lindern kann – dies gilt vor allem, wenn keine akute Entzündung vorliegt. Der Effekt: Man fühlt sich beweglicher und entspannter. Achten Sie aber darauf, keine Überhitzung oder Verbrennungen zu riskieren. Die Temperatur sollte immer angenehm sein, und bei Kreislaufproblemen sind Vollbäder mit Vorsicht zu genießen.

Kältetherapie: Kühlung bei Entzündung und akutem Schmerz

Im Gegensatz zur Wärme hilft Kälte besonders dann, wenn ein arthrotisches Gelenk gereizt oder entzündet ist (man spricht dann von aktivierter Arthrose, erkennbar an Schwellung und Erwärmung des Gelenks). Durch Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, was Entzündungsprozesse verlangsamt, Schwellungen mindert und akute Schmerzen dämpft. Kälteanwendungen sind z. B.:

  • Kühlpacks oder Eiskompressen: Eingewickelt in ein Tuch auf das schmerzende Gelenk legen (10–15 Minuten). Das hilft bei akuten Knie- oder Hüftschmerzen, etwa nach Belastung.
  • Eiswürfelmassage: Bei kleinen Gelenken (z. B. Fingergelenken) kann man mit einem Eiswürfel in kreisenden Bewegungen vorsichtig über die Haut gleiten, um den Schmerz zu betäuben.
  • Kaltluft-Therapie oder Kältekammer: In Spezialpraxen kann eine mehrminütige Ganzkörper-Kältetherapie (−110 °C) durchgeführt werden, was systemisch entzündungshemmend wirkt. Das ist jedoch aufwendig und vor allem bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen etabliert.
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Wichtig ist, Kälte nicht zu lange am Stück anzuwenden, um Hautschäden oder Unterkühlung zu vermeiden​. Bei Durchblutungsstörungen (z. B. Raynaud-Syndrom) oder Nervenschäden sollten Sie vor Kältetherapie Rücksprache mit dem Arzt halten. In den meisten Fällen gilt: Wärme entspannt, Kälte beruhigt Entzündungen. Viele Arthrose-Patienten nutzen je nach Situation eine Kombination aus beidem, beispielsweise morgens Wärme zum „Lockerwerden“ und nach anstrengender Aktivität Kälte zur Beruhigung. Tatsächlich empfehlen Experten oft, je nach Stadium und Beschwerden zwischen Wärme und Kälte zu wechseln, um optimalen Nutzen zu erzielen.

Weitere Hilfen: Massage und Bewegung

Neben TENS, Wärme und Kälte gibt es weitere unterstützende Ansätze. Einige Betroffene setzen z. B. Massagegeräte oder einfache Hilfsmittel wie einen Igelball ein, um verspannte Muskeln zu massieren und die Durchblutung in Händen oder Füßen anzuregen (gut bei Fingerarthrose oder Fußarthrose)​.

Therapieknete oder Gummibälle zum Drücken können helfen, die Beweglichkeit von arthrotischen Fingern zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. Solche Übungen sollte man allerdings nur im schmerzfreien Bereich durchführen – sie dienen eher der Mobilisation und Kräftigung als der akuten Schmerztherapie.

Nicht zuletzt bleibt Bewegung selbst ein „natürliches Hilfsmittel“: Gelenkschonende Aktivität wie Schwimmen, Radfahren oder Gymnastik erhält die Gelenkfunktion, kräftigt die Muskeln und kann langfristig Schmerzen reduzieren. In Kombination mit den genannten Hilfsmitteln – Bandagen, Gehhilfen, ergonomischen Anpassungen und physikalischen Therapien – lässt sich Arthrose deutlich besser bewältigen.

Fazit: Mit Hilfsmitteln zu mehr Lebensqualität bei Arthrose

Arthrose kann man zwar nicht heilen, aber man kann viel dafür tun, die Schmerzen erträglicher zu machen und mobil zu bleiben. Hilfsmittel spielen dabei eine entscheidende Rolle. Bandagen und Orthesen stützen geschädigte Gelenke (ob Knie, Hüfte, Hände oder Rücken) und lindern Schmerzen durch Stabilisierung und Entlastung. Gehhilfen wie Stöcke oder Rollatoren geben Sicherheit und nehmen den Druck von schmerzenden Knien oder Hüften – richtig eingesetzt können sie die Gelenkbelastung fast halbieren.

Mit ergonomischen Möbeln und Alltagshelfern passen Sie Ihr Umfeld an Ihre Bedürfnisse an, damit Routinehandlungen wieder leichter von der Hand gehen​.

Ergänzend können Wärme- oder Kältebehandlungen sowie TENS-Geräte dazu beitragen, Ihre Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern, sofern sie für Sie hilfreich sind.

Jeder Mensch mit Arthrose hat individuelle Beschwerden – das richtige Hilfsmittel ist daher eine sehr persönliche Wahl. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Orthopädietechniker oder Physiotherapeuten beraten, welche Optionen für Ihr Knie, Ihre Hüfte, Ihre Hände oder Ihren Rücken in Frage kommen. Probieren Sie aus, womit Sie sich am wohlsten fühlen. Oft ist es die Kombination mehrerer Hilfsmittel und Maßnahmen, die den Alltag spürbar erleichtert. Ziel ist es, trotz Arthrose ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Mit den heutigen Möglichkeiten an Hilfsmitteln und etwas Anpassung gelingt das immer besser. Schauen Sie sich gerne in unserem RCS Pro Shop um – hier finden Sie viele der genannten Produkte und Hilfsmittel, um Ihre Lebensqualität bei Arthrose zu verbessern. Bleiben Sie in Bewegung, aber gönnen Sie Ihren Gelenken die Unterstützung, die sie brauchen!

FAQs – Häufig gestellte Fragen zu Hilfsmitteln bei Arthrose

1. Welche Hilfsmittel helfen am besten bei Kniearthrose?

Bei Kniearthrose sind Kniebandagen oder Knieorthesen besonders hilfreich, da sie das Gelenk stabilisieren und die Belastung verringern. Auch ein Gehstock oder Rollator kann die Knie entlasten, indem er das Körpergewicht teilweise übernimmt. Ergänzend können Schuheinlagen helfen, die Druckverteilung beim Gehen zu verbessern.

2. Wann sollte ich eine Orthese statt einer Bandage verwenden?

Eine Bandage eignet sich bei leichter Arthrose, wenn das Gelenk entlastet, aber beweglich bleiben soll. Eine Orthese ist stabiler und wird empfohlen, wenn das Gelenk geführt oder Bewegung eingeschränkt werden muss, z. B. bei fortgeschrittener Arthrose.

3. Welche Gehhilfe ist die richtige für mich?

Das hängt vom Grad der Mobilitätseinschränkung ab:

  • Gehstock: Bei leichter Unsicherheit oder beginnender Arthrose.
  • Unterarmgehstützen (Krücken): Wenn eine stärkere Entlastung nötig ist, z. B. nach einer OP.
  • Rollator: Für mehr Sicherheit, wenn das Gehen anstrengend oder unsicher wird.

4. Welche Alltagshelfer sind bei Fingerarthrose sinnvoll?

Hilfreiche Hilfsmittel sind ergonomisches Besteck, Flaschenöffner, Schreibhilfen und Greifzangen. Auch elastische Schnürsenkel oder Drehhilfen für Schlüssel erleichtern den Alltag, indem sie Kraftaufwand reduzieren.

5. Sind TENS-Geräte wirklich wirksam bei Arthrose?

Die Wirkung von TENS (Reizstromtherapie) ist individuell unterschiedlich. Während einige Patienten eine spürbare Schmerzlinderung erleben, zeigen Studien uneinheitliche Ergebnisse. Ein Versuch kann sich lohnen, da TENS nebenwirkungsfrei ist.

6. Sollte ich bei Arthrose eher Wärme oder Kälte anwenden?

  • Wärme (z. B. Heizkissen, Fangopackungen) ist ideal bei steifen Gelenken und chronischen Schmerzen.
  • Kälte (z. B. Kühlpacks) hilft, wenn eine Entzündung vorliegt oder das Gelenk geschwollen ist.

7. Wo kann ich Hilfsmittel für Arthrose kaufen?

Viele Hilfsmittel gibt es in Sanitätshäusern, Apotheken oder Online-Shops. Auch einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für bestimmte medizinische Hilfsmittel auf Rezept. In unserem RCS Pro Shop finden Sie eine große Auswahl an Bandagen, Orthesen und anderen Hilfsmitteln für den Alltag mit Arthrose.


Quellen:

  • Beobachter – Gelenke entlasten bei Arthrose. (Entlastung durch Stock oder Einlagen um bis zu 40 %)​
  • Gesund.bund.de – Arthrose: Behandlung. (Hinweis auf Hilfsmittel wie Stifte, Greifhilfen, Gehstöcke, Schienen)​
  • RCS Pro Blog – Fingerarthrose – Bewegung statt Überbelastung. (Alltagshilfen: elastische Schnürsenkel, Universalgriff, Greifzange)​
  • Arthroseportal – Wärme oder Kälte bei Arthrose? (Wirkung von Wärme vs. Kälte, Empfehlungen)
  • Medizin-transparent / Cochrane – (TENS bei Kniearthrose, Studienlage)
  • NDR Visite – TENS: Mit Stromreizen Schmerzen lindern. (Wirkprinzip und Anwendung von TENS)
  • RCS Pro Blog – Igelball – einfach aber effektiv… (Massagehilfsmittel für Hände bei Arthrose)​

Was muss man beim Rollator Kauf beachten: Tipps & Checkliste

Was muss man beim Rollator Kauf beachten? Die richtige Auswahl eines Rollators hängt von mehreren Faktoren ab, wie Bereifung, Bremsen, Gewicht und Ergonomie. 

Wichtige Faktoren beim Rollator Kauf

Beim Rollatorkauf spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Mobilitätshilfe muss ideal auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten sein.

Einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten, sind:

  1. Bereifung: Die richtige Bereifung ist wichtig, da sie den Einsatzbereich bestimmt. Große Räder verbessern die Geländetauglichkeit und Stabilität, was besonders für den Außenbereich von Vorteil ist.
  2. Bremsen: Die Bremsen sollten speziell für den Außeneinsatz ausgelegt sein, um eine sichere Handhabung zu gewährleisten.
  3. Eigengewicht: Das Eigengewicht des Rollators beeinflusst ebenfalls die Handhabung – ein leichterer Rollator ist einfacher zu bewegen.

Indem Sie diese Faktoren berücksichtigen, können Sie einen Rollator auswählen, der Ihren Bedürfnissen am besten entspricht.

Ergonomische Gestaltung des Rollators

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die ergonomische Gestaltung des Rollators. Die Armstellung sollte beim Festhalten leicht gebeugt sein, um eine optimale Haltung zu fördern und den Komfort zu erhöhen. Bevor Sie einen Rollator kaufen, ist es ratsam, verschiedene Modelle auszuprobieren, um sicherzustellen, dass das Schieben und Bremsen mühelos funktioniert. Eine persönliche Beratung im Sanitätshaus kann hierbei sehr hilfreich sein, um die passende Ausführung zu finden.

Nicht zu vergessen ist die Anpassung der Ausstattung an die individuellen Bedürfnisse. Beispielsweise kann die Größe der Einkaufstasche oder das Vorhandensein von Sitzmöglichkeiten eine Rolle spielen. Überprüfen Sie auch den Zustand von fabrikneuen Rollatoren auf mögliche Verschleißteile, um langfristig Freude an Ihrer Gehhilfe und Einkaufshilfe zu haben.

Arten von Rollatoren

Rollatoren gibt es in verschiedenen Ausführungen, die jeweils auf unterschiedliche Bedürfnisse und Einsatzbereiche abgestimmt sind. 

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Standard-Rollator

Standard-Rollatoren sind kostengünstige Allrounder, die sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich geeignet sind. Sie bieten eine solide Grundausstattung und sind oft eine gute Wahl für den allgemeinen Gebrauch.

Leichtgewicht-Rollator

Leichtgewicht-Rollatoren zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus und sind daher einfacher zu handhaben und zu transportieren. Diese Modelle sind besonders praktisch, wenn der Rollator häufig angehoben oder verstaut werden muss. Faltbare Rollatoren bieten zusätzlich die Möglichkeit, sie auf eine kompakte Größe zusammenzuklappen, was ihre Mitnahme erleichtert.

Outdoor-Rollator

Für den Einsatz im Freien eignen sich Outdoor-Rollatoren, die robust gebaut sind und einen hohen Fahrkomfort auf unebenen Wegen bieten. Diese speziellen Rollatoren sind ideal für Spaziergänge auf Wiesen, Wald- und Schotterwegen oder Kopfsteinpflaster. Es gibt auch Spezial-Rollatoren, die auf besondere Nutzerbedürfnisse ausgelegt sind, wie z.B. Modelle für Übergewichtige oder mit Armstützen.

Carbon-Rollator

Eine weitere Option sind Carbon-Rollatoren, die trotz ihres sehr geringen Gewichts eine hohe Stabilität und Belastbarkeit bieten. Unabhängig vom Modell ist es wichtig, dass der Rollator über eine integrierte Sitzfläche verfügt, um bei längeren Spaziergängen eine Ruhepause einlegen zu können. Rollatoren sind spezielle Gehhilfen, die in der Regel aus einem leichten Aluminiumrahmen mit vier Rädern bestehen und Personen mit Gehschwierigkeiten unterstützen.

Zubehör für Ihren Rollator

Das richtige Zubehör kann die Nutzung Ihres Rollators erheblich erleichtern und komfortabler gestalten. Eine nützliche Ergänzung ist beispielsweise eine Stockhalterung, die Gehstocknutzern einen sicheren Platz für ihren Stock bietet. Auch ein Sitzkissen kann den Komfort erhöhen, besonders bei längeren Pausen auf dem Rollator. Für Regentage empfiehlt sich ein Regenschirmhalter, der es ermöglicht, einen Schirm sicher am Rollator zu befestigen.

Bei der Auswahl von Rollator Zubehör für Einkäufe sollten Sie auf die maximale Belastbarkeit und die Maße achten, um die Funktionalität zu gewährleisten. Wählen Sie das Zubehör entsprechend Ihrer persönlichen Bedürfnisse, um den Rollator optimal nutzen zu können.

Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten

Die Kosten für Rollatoren variieren stark, je nach Modell und Ausstattung. Hier sind einige Preiskategorien:

  • Einfache Rollatoren beginnen bei etwa 70 Euro.
  • Hochwertige Modelle können mehrere hundert Euro kosten.
  • Elektrische Rollatoren können sogar bis zu 2.000 bis 3.000 Euro kosten, wobei diese häufig nicht von der Krankenkasse abgedeckt werden.

Es ist ratsam, sich im Voraus bei der Krankenkasse über mögliche Sonderkonditionen zu informieren.

Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für Standard- und Leichtgewichtrollatoren. Bei der Entscheidung für einen höherwertigen Rollator sollte man die Vorzüge eines Privatkaufs im Vergleich zu Zuzahlungen durch die Krankenkasse abwägen. Der Preis sollte jedoch nicht die ausschlaggebende Rolle beim Rollatorkauf spielen, sondern vielmehr die Eignung des Modells für Ihre individuellen Bedürfnisse.

Rollator auf Rezept

Um einen Rollator über die Krankenkasse zu erhalten, ist es erforderlich, einen Antrag auf Rezept zu stellen. Eine ärztliche Verordnung, in der der Hausarzt den Rollator empfiehlt, ist notwendig, um die Kostenübernahme zu gewährleisten. Die Kostenbeteiligung des Versicherten für einen Standardrollator beträgt in der Regel maximal zehn Euro.

Bei speziellen Modellen kann die Krankenkasse die Mehrkosten nur übernehmen, wenn die Notwendigkeit medizinisch begründet wird. Sollte die Krankenkasse die Zuzahlung für einen Rollator ablehnen, kann dies daran liegen, dass dieser als nicht medizinisch notwendig betrachtet wird.

Ein Antrag auf einen Rollator bei der Krankenkasse lohnt sich in der Regel für einfache Standard-Rollatoren.

Tipp: auf Sonderkonditionen und Regelungen achten

Ein wichtiger Tipp beim Rollatorkauf ist, nach Sonderkonditionen und Regelungen zu fragen. Dies kann Ihnen helfen, Kosten zu sparen und dennoch ein qualitativ hochwertiges Modell zu erhalten. Oftmals bieten Sanitätshäuser und Online-Shops wie RCS Pro GmbH spezielle Angebote und Rabatte an, die sich lohnen können.

Abwägen sollten Sie auch, ob ein Privatkauf oder eine Bezuschussung durch die Krankenkasse für Sie sinnvoller ist. Ein Privatkauf bietet oft eine größere Auswahl an Modellen und Ausstattungen, während die Krankenkasse in der Regel nur Standardmodelle bezuschusst. Informieren Sie sich gründlich und lassen Sie sich beraten, um die beste Entscheidung für Ihre Bedürfnisse zu treffen.

Rollator anpassen und ausprobieren

Bevor Sie sich für einen Rollator entscheiden, sollten Sie verschiedene Modelle ausprobieren und an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Die Griffhöhe des Rollators sollte auf Ihre Körpergröße eingestellt werden, um eine optimale Haltung beim Gehen zu fördern und Nackenschmerzen oder ungenügende Unterstützung zu vermeiden.

Die Auswahl des richtigen Rollators hängt stark von den individuellen Anforderungen ab, wie zum Beispiel dem Einsatzort und der benötigten Mobilität. Beim Testen verschiedener Modelle sollten Sie darauf achten, wie sicher Sie sich mit der Gehhilfe fühlen und ob alle Funktionen wie Bremsen und Sitzfläche Ihren Erwartungen entsprechen. Eine geeignete Mobilitätshilfe kann dabei entscheidend sein.

Eine gründliche Erprobung und Anpassung des Rollators vor dem Kauf ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass das gewählte Modell Ihnen den bestmöglichen Komfort und die benötigte Unterstützung bietet.

Sicherheitshinweise für Rollatoren

Sicherheit ist ein entscheidender Faktor beim Rollatorkauf. Wir haben einige wichtige Punkte für Sie zusammengestellt, die Sie beachten sollten:

  1. Die Bremsen sollten einfach zu bedienen und verstellbar sein, um die Sicherheit während der Nutzung zu gewährleisten.
  2. Regelmäßige Überprüfungen der Bremsen sind notwendig, um ihre Funktionstüchtigkeit sicherzustellen.
  3. Bremsgriffe bieten eine verbesserte Kontrolle und Sicherheit beim Bremsen des Rollators.

Zusätzliche Sicherheitsmerkmale wie Reflektoren oder LED-Beleuchtung können die Sichtbarkeit und Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Reflektoren sind besonders wichtig für die Nutzung des Rollators bei Dunkelheit, um die Sichtbarkeit zu verbessern und Unfälle zu vermeiden.

Die Wahl des richtigen Rollators ist entscheidend für die Mobilität und Sicherheit von Senioren. Es gibt verschiedene Modelle, die sich in Design, Funktionalität und Preis unterscheiden. Bei der Auswahl sollte man auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers achten. Wichtige Faktoren sind die Höhe des Rollators, das Gewicht, die Bremsen und die Art der Räder. Ein guter Rollator sollte leicht zu bedienen sein und dem Nutzer ein Gefühl von Sicherheit geben.

Pflege und Wartung

Damit Ihr Rollator lange funktionstüchtig bleibt, ist eine regelmäßige Pflege und Wartung unerlässlich. Reinigen Sie den Rollator regelmäßig, um Schmutz und Staub zu entfernen und die Materialien in gutem Zustand zu halten.

Die Lagerung sollte im Innenbereich erfolgen, um ihn vor extremen Wetterbedingungen zu schützen. Stellen Sie sicher, dass der Rollator an einem trockenen Ort aufbewahrt wird, um Rostbildung und Materialschäden zu vermeiden.

Verschleißteile und Zubehör wie Reflektoren sollten regelmäßig inspiziert werden, um die Sicherheit und Funktionalität des Rollators zu gewährleisten. Eine regelmäßige Wartung kann auch Probleme mit der Haftpflichtversicherung bei einem Unfall verhindern.

Drive Medical Rollator NITRO

Zusammenfassung

Der Kauf eines Rollators erfordert sorgfältige Überlegungen und eine gründliche Recherche. Von der Auswahl des richtigen Modells über die Anpassung und das Ausprobieren bis hin zur Pflege und Wartung – jeder Schritt ist wichtig, um die bestmögliche Unterstützung und Sicherheit zu gewährleisten.

Die zahlreichen Modelle und Zubehörteile bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Rollator genau auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Lassen Sie sich beraten und testen Sie verschiedene Modelle, um die für Sie optimale Lösung zu finden. Mit der richtigen Wahl können Sie Ihre Mobilität und Unabhängigkeit bewahren und Ihren Alltag erheblich erleichtern.

Häufig gestellte Fragen

Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse beim Rollatorkauf?

Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für Standard- und Leichtgewichtrollatoren. Für spezielle Modelle sind medizinische Begründungen erforderlich, um die Mehrkosten abzudecken.

Worauf sollte ich beim Kauf eines Rollators achten?

Beim Kauf eines Rollators sollten Sie auf die Bereifung, Bremsen, das Eigengewicht, die Handhabung und eine ergonomische Gestaltung achten. Eine persönliche Beratung und das Testen des Rollators sind ebenfalls empfehlenswert.

Welche Arten von Rollatoren gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Rollatoren, darunter Standard-Rollatoren, Leichtgewicht-Rollatoren, faltbare Rollatoren, Outdoor-Rollatoren sowie Spezial-Rollatoren, die auf besondere Nutzerbedürfnisse zugeschnitten sind. Diese Auswahl ermöglicht es, den passenden Rollator für individuelle Anforderungen zu finden.

Welches Zubehör ist für Rollatoren sinnvoll?

Für Rollatoren ist nützliches Zubehör wie Stockhalterungen, Sitzkissen und Regenschirmhalter sinnvoll, da es den Benutzerkomfort verbessert. Es ist wichtig, dass das Zubehör auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Wie pflege und warte ich meinen Rollator richtig?

Um Ihren Rollator richtig zu pflegen, sollten Sie ihn regelmäßig reinigen, im Innenbereich lagern und Verschleißteile sowie Zubehör regelmäßig überprüfen. Eine konsequente Wartung gewährleistet seine Funktionsfähigkeit und Sicherheit.

Pflege von Mobilitätshilfen: wertvolle Tipps

Wie ein altes Fahrrad, das regelmäßig geölt werden muss, erfordert auch eine Mobilitätshilfe kontinuierliche Aufmerksamkeit. Wenn ernsthafte Schäden vermieden werden sollen, müssen Lager, Bremssysteme und Antriebselemente regelmäßig überprüft und gewartet werden. Der regelmäßige Austausch verschlissener Teile kann die Lebensdauer des Hilfsmittels entscheidend verlängern und ermöglicht so langfristig eine selbständige Mobilität der Nutzer.

Erfahren Sie jetzt wertvolle Tipps, warum die Pflege von Mobilitätshilfen so wichtig ist und worauf Sie achten sollten.

Regelmäßige Reinigung

Mobilitätshilfen sind oft starken Umweltbedingungen ausgesetzt, was eine gründliche und regelmäßige Reinigung unerlässlich macht. Besonders Schmutz und Feuchtigkeit können die Funktionalität beeinträchtigen. Daher sollten sie regelmäßig gereinigt werden, um Ablagerungen und Korrosion zu verhindern.

Oberflächenpflege

Eine regelmäßige Oberflächenreinigung erhöht die Lebensdauer von Mobilitätshilfen und trägt zur Hygiene bei. Um Schmutz und Bakterien zu entfernen, sollten Oberflächen mindestens einmal pro Woche mit einem milden Reinigungsmittel und einem weichen Tuch behandelt werden. Achten Sie darauf, keine aggressiven Chemikalien zu verwenden, um Materialbeschädigungen zu vermeiden.

Auch die Verwendung von Desinfektionsmitteln ist empfehlenswert—vor allem in Gesundheitseinrichtungen oder bei der häuslichen Pflege—da sie zusätzlich Keime abtöten und die Hygiene unterstützen.

Vermeidung von Rost

Die Vermeidung von Rost ist essenziell für die Langlebigkeit von Mobilitätshilfen. Besonders Metallteile von Rollstühlen, Gehhilfen und Rollatoren sind anfällig für Korrosion. Ein regelmäßiger Check auf Roststellen ist daher empfehlenswert, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.

  • Ein wichtiger Schritt zur Rostvermeidung ist, Mobilitätshilfen immer trocken zu halten. Nach Kontakt mit Feuchtigkeit sollten die Hilfsmittel sorgfältig abgewischt und gegebenenfalls an einem trockenen Ort gelagert werden.
  • Die Anwendung von speziellen Rostschutzmitteln kann ebenfalls eine effektive Präventivmaßnahme sein. Diese Mittel sind meist als Spray erhältlich und bilden eine Schutzschicht, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern kann.
  • Zudem sollten bewegliche Teile regelmäßig geölt werden, um Reibung zu reduzieren und vor Rost zu schützen.

Technische Wartung

Eine regelmäßige technische Wartung von Mobilitätshilfen ist unerlässlich, um ihre Sicherheit und Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Dazu gehört die Inspektion und Reinigung der Bremsen, Räder und anderer beweglicher Teile.

Auch die Überprüfung der Elektronik ist sehr wichtig, besonders bei elektrisch betriebenen Geräten wie Elektrorollstühlen. Defekte Kabel und lose Verbindungen sollten umgehend repariert werden.

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Überprüfung beweglicher Teile

Um eine reibungslose Funktion und Langlebigkeit sicherzustellen, sollten alle beweglichen Teile der Mobilitätshilfe regelmäßig überprüft werden.

  1. Visuelle Inspektion: Prüfen Sie alle beweglichen Teile auf sichtbare Abnutzung, Beschädigungen oder Rost.
  2. Reinigung: Entfernen Sie regelmäßig Schmutz und Ablagerungen von allen mechanischen Verbindungen.
  3. Schmierung: Nutzen Sie geeignete Schmiermittel, um Gelenke und Lager zu ölen und die Beweglichkeit zu erhalten.
  4. Festigkeitsprüfung: Überprüfen Sie Schrauben und Muttern auf festen Sitz und ziehen Sie diese bei Bedarf nach.
  5. Funktionsprüfung: Testen Sie alle Funktionen, um sicherzustellen, dass keine Beeinträchtigungen vorliegen.

Durch diese Schritte wird die Funktionalität langfristig gesichert. Zudem profitieren Sie von einem sicheren und komfortablen Anwendererlebnis. Vergessen Sie nicht, die Pflegeintervalle in der Dokumentation Ihrer Mobilitätshilfe zu vermerken.

Elektrisch betriebene Mobilitätshilfe: Batteriewartung

Die Batteriewartung ist entscheidend für die optimale Leistung und Lebensdauer Ihrer Mobilitätshilfe.

  • Regelmäßige Ladung: Laden Sie die Batterie regelmäßig auf, um Tiefenentladung zu vermeiden.
  • Visuelle Inspektion: Überprüfen Sie die Batterie auf sichtbare Schäden oder Korrosion an den Kontakten.
  • Lagerung: Lagern Sie die Batterie bei Raumtemperatur und vermeiden Sie extreme Temperaturen.
  • Reinigung: Reinigen Sie die Batteriekontakte regelmäßig mit einem trockenen Tuch.
  • Anschlüsse prüfen: Achten Sie darauf, dass alle Anschlüsse fest sitzen und keine lockeren Verbindungen vorliegen.

Eine regelmäßige Inspektion der Batterie sorgt für eine gleichmäßige und verlässliche Energieversorgung. So wird das Risiko von Ausfällen minimiert und die Lebensdauer der Batterie erheblich verlängert.

Lagerung und Transport

Die sichere Lagerung und der sachgerechte Transport von Mobilitätshilfen sind von entscheidender Bedeutung, um deren Funktionalität zu erhalten. Achten Sie darauf, dass sie an einem trockenen, gut belüfteten Ort aufbewahrt werden. Verwenden Sie für den Transport geeignete Schutzhüllen und Sicherungsvorrichtungen, um Beschädigungen während der Fahrt zu vermeiden.

Trockene Lagerung

Mobilitätshilfen sollten in einem trockenen Raum gelagert werden, um Schimmel, Rost und Korrosion zu vermeiden. Ein gut belüfteter Bereich ist hierbei ideal, um eine Feuchtigkeitsansammlung zu verhindern.

  • Feuchtigkeit kann das Material beschädigen und die Lebensdauer erheblich verkürzen. Daher ist es sehr wichtig, Lagerungsorte sorgfältig auszuwählen.
  • Bevor Sie die Mobilitätshilfe lagern, reinigen Sie sie gründlich und entfernen Sie alle Verunreinigungen und Flüssigkeiten. Dies schützt die Materialien und Mechanismen vor langfristigen Schäden.
  • Die Verwendung von Silikagel oder anderen Feuchtigkeitsabsorbern in der Nähe der gelagerten Mobilitätshilfe kann helfen, die Umgebung trocken zu halten.
  • Ein überdachter und geschlossener Lagerraum bietet optimalen Schutz vor äußeren Witterungseinflüssen. Achten Sie darauf, dass keine direkte Sonneneinstrahlung und keine extremen Temperaturschwankungen auftreten.
  • Zuletzt prüfen Sie regelmäßig den Zustand der gelagerten Mobilitätshilfen. Frühzeitiges Erkennen von feuchtigkeitsbedingten Schäden ermöglicht es, rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Schutz vor Beschädigung

Mobilitätshilfen sind ein unverzichtbares Hilfsmittel im Pflegealltag und bedürfen eines besonderen Schutzes, um ihre Funktionalität zu erhalten.

  • Verwenden Sie Schutzbezüge speziell für Mobilitätshilfen, um diese vor Staub, Schmutz und mechanischen Einwirkungen zu schützen. Ein robuster Bezug hilft, Kratzer und andere Oberflächenschäden zu vermeiden.
  • Achten Sie darauf, dass Bewegungsteile regelmäßig geschmiert werden, um Verschleiß zu minimieren. Gut gewartete Gelenke und Räder verlängern die Lebensdauer und sorgen für einwandfreie Mobilität.
  • Vermeiden Sie den Kontakt der Mobilitätshilfe mit aggressiven Reinigungsmitteln oder Chemikalien, die das Material angreifen könnten. Nutzen Sie stattdessen milde Reinigungsmittel und weiche Tücher für die Pflege.
  • Stellen Sie sicher, dass sie auf festen, ebenen Flächen abgestellt werden, um Kippschäden oder Verformungen zu vermeiden. Eine stabile Abstellfläche minimiert das Risiko mechanischer Schäden.

Persönliche Anpassung

Die individuelle Anpassung von Mobilitätshilfen ist von entscheidender Bedeutung, um die optimale Nutzung zu gewährleisten. Jeder Benutzer hat einzigartige physische Eigenschaften, die bei der Anpassung berücksichtigt werden müssen, einschließlich Körpergröße, Gewicht und spezifische gesundheitliche Anforderungen.

Eine professionelle Anpassung erhöht nicht nur den Komfort, sondern auch die Sicherheit des Nutzers. Sie stellt sicher, dass die Mobilitätshilfe ergonomisch korrekt und effizient verwendet wird.

Anpassung der Höhe

Die korrekte Höhe von Rollstühlen, Rollatoren oder Gehböcken ist entscheidend für die Sicherheit und den Komfort des Nutzers.

  1. Richtige Position einnehmen: Der Nutzer sollte aufrecht stehen oder sitzen.
  2. Hilfsmittel anpassen: Knöpfe oder Schrauben lösen, um die Höhe zu ändern.
  3. Erneute Überprüfung: Nach Anpassung prüfen, ob die Höhe bequem und sicher ist.
  4. Fixierung: Alle Befestigungsmechanismen festziehen und die Stabilität überprüfen. Eine falsche Höhe kann zu Haltungsschäden und Ermüdungserscheinungen führen.

Austausch von Verschleißteilen

Mobilitätshilfen sind oft intensiver Nutzung ausgesetzt, wodurch bestimmte Teile einem natürlichen Verschleiß unterliegen. Zu den häufig betroffenen Komponenten gehören z.B. Handgriffe, Räder und Bremsen. Ein regelmäßiger Austausch dieser Verschleißteile ist notwendig, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Hilfsmittel zu gewährleisten. Versäumt man den rechtzeitigen Ersatz, kann dies nicht nur zu Komforteinbußen, sondern auch zu Sicherheitsrisiken führen.

Außerdem sollten alle relevanten Teile auf ihre äußere Beschaffenheit überprüft werden. Bei Anzeichen von Rissen, Brüchen oder anderen Beschädigungen ist ein Austausch unvermeidlich, um die Nutzungssicherheit nicht zu gefährden.

Der Austausch der Verschleißteile, wie Rollator-Ersatzteile oder Rollstuhl-Ersatzteile, sollte bestenfalls von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden. Diese verfügen über das notwendige Know-how, um die korrekte Montage und Funktionsfähigkeit sicherzustellen, wodurch unnötige Risiken minimiert und die Lebensdauer der Mobilitätshilfe verlängert wird. Eine präventive Wartung kann ebenfalls dazu beitragen, dass der Ersatz von Teilen frühzeitig erkannt und geplant werden kann.

Fazit: Eine regelmäßige Pflege zahlt sich aus.

Die Pflege von Mobilitätshilfen ist unerlässlich, um ihre Funktionalität und Lebensdauer zu erhalten.

  1. Regelmäßige Reinigung, Oberflächenpflege und technische Wartung tragen entscheidend dazu bei, die Mobilitätshilfen in gutem Zustand zu halten.
  2. Besonders wichtig sind dabei die Vermeidung von Rost und die Pflege beweglicher Teile, um eine reibungslose Funktion zu gewährleisten.
  3. Auch die Batteriewartung bei elektrisch betriebenen Hilfsmitteln sollte nicht vernachlässigt werden.
  4. Eine sachgerechte Lagerung und der Schutz vor Beschädigungen sind ebenso von Bedeutung, um langfristige Schäden zu verhindern.
  5. Schließlich sorgt die individuelle Anpassung für optimalen Komfort und Sicherheit des Nutzers.

Durch diese umfassenden Pflege- und Wartungsmaßnahmen kann die Lebensdauer von Mobilitätshilfen erheblich verlängert und ihre zuverlässige Nutzung im Alltag sichergestellt werden.