Medienkonsum: Fluch oder Segen?

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Medien wie Internet, Computer, Spielekonsolen, Handys, Tablets und Fernsehen gehören zum täglichen Leben.
Die Nutzung verschiedener Medien bringt viele positive Effekte mit sich. Medien leisten einen wichtigen Bildungs-, Informations- oder beispielsweise Unterhaltungsbeitrag und wirken somit in sozialer, politischer und ökonomischer Weise. Sie sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken, erleichtern viele Dinge und werden in vielen Bereichen unseres Lebens benötigt.

Verschiedene Beobachtungen und Umfragen ergeben, dass Kinder und ältere Menschen zunehmend diverse Medien nutzen, was in vielerlei Hinsicht wichtig und sinnvoll ist. Zu beachten gilt allerdings, dass ein überhöhter Medienkonsum mit diversen negativen Effekten in Verbindung steht.

Warum birgt ein erhöhter Medienkonsum Gefahren?

Medienkonsum und Kinderentwicklung

Speziell wenn es um die Entwicklung von Kindern geht, ist die Wirkung der Mediennutzung zum Teil umstritten. Computer- oder Konsolenspiele, die eine gewisse Aktitvität fordern, können durchaus Fähigkeiten schulen, die zur Verarbeitung visueller Informationen nötig sind. Auch das Abstraktionsvermögen und das logische Denken kann durchaus positiv beeinflusst werden. In diesem Zusammenhang ist das Maß entscheidend… Die Nutzung von Medien ist wichtig und bietet gerade auch für Kinder viele Möglichkeiten. Zu berücksichtigen bleibt, dass Medien keine sozialen Interaktionen ersetzen, die entscheidend für die Entwicklung sozialer Kompetenzen sind. Ebenso wird vermutet, dass ein einseitig „konsumierendes“ Verhalten kaum Platz für Fantasie oder Kreativität lässt.

Reizüberflutung als „Schlafräuber“

(c) Nicole Effinger / Fotolia Medienkonsum

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Ein erhöhter Medienkonsum kann dazu führen, dass Kinder und Jugendliche mit den Reizen sowohl aus quantitativer, als auch aus qualitativer Hinsicht in verschiedener Art und Weise überfordert sind. Die qualitative Perspektive bezieht sich beispielsweise auf stark emotionalisierte Inhalte in Filmen oder Spielen, umfasst aber auch den „Meinungsaustausch“ in sozialen Netzwerken. Quantitativ gesehen verleitet das Medienangebot, Kinder abends länger wach zu bleiben, um sich den entsprechenden Angeboten zu widmen. Verstärkt wird dies, wenn Kinder in ihrem Zimmer über Fernsehgeräte, ein eigenes Handy (abends meist nicht abgeschalten) oder beispielsweise über ein eigenes Tablet verfügen. Buchstäblich in doppelter Hinsicht kann Kindern dann der Schlaf geraubt werden: Wenn Kinder bestimmte Inhalte nicht verarbeiten können, kann dies zu Alpträume und Angstzuständen führen, so dass die Schlafqualität leidet. Wer abends zu lange wach bleibt, weil er sich noch mit dem Handy beschäftigt, schläft weniger.

Medienkonsum & Bewegungsmangel bei Kindern

Die meisten Kinder im Alter von 6-12 Jahren schauen täglich fern. Mehr als die Hälfte davon verbringt eine Stunde und mehr vor dem Fernsehen, dies erhöht sich noch an den Wochenenden. (Quelle: DKV-Gesundheitsreport 2015) Mit diesem zunehmendem Medienkonsum geht einher, dass kaum/keine Zeit für Bewegung bleibt. Kinder sitzen in der Schule, bei den Hausaufgaben und wenn sie dann in zunehmendem Maße dauerhaft auch in der Freizeit sitzen, kann es zu einem Bewegungsmangel kommen, der zu krankhaften Folgeerscheinungen, wie beispielsweise Übergewicht oder Haltungsschäden führt.

Werden Erwachsene zunehmend zu „Sitzenbleibern“ mit Rückenleiden?

Erwachsene sitzen in der Regel auf dem Weg zur Arbeit und viel während der Arbeit… was aber geschieht in der Freizeit? Schlagzeilen wie „Sitzen ist das neue Rauchen“ oder „Volkskrankheit: Rückenleiden“ bestimmen regelmäßig die Medien und zeichnen ein wenig „attraktives“ Bild. Dem DKV-Gesundheitsbericht zufolge bewegt sich nur etwa jeder zweite Erwachsene genug… Wer also viel sitzt, ohne für einen entsprechenden Bewegungsausgleich zu sorgen, riskiert seine Gesundheit.

Gefahr der sozialen Isolation für ältere Menschen

Während jüngere Menschen arbeitsbedingt viel sitzen, ist bei Personen ab 66 Jahren das Fernsehen ursächlich für das viele Sitzen. Auch ältere Menschen sind von den Folgeerscheinungen betroffen. Der Bewegungsmangel, der mit einem steigenden Medienkonsum einhergeht, kann dazu führen, dass körperliche Einschränkungen schneller einsetzen bzw. verstärkt werden. Zunehmende köperliche Beschwerden können wiederum dazu führen, dass man sich noch weniger bewegt… Die Folgeerscheinungen verstärken sich dann gegenseitig. Auch soziale Kontakte werden und können dann in der Regel kaum noch gepflegt werden. Im Extremfall droht die soziale Isolation.

Einige Tipps…

(c) kebox/Fotolia Medienkonsum&Medienkompetenz

(c) kebox/Fotolia

    • Es ist oft ein täglicher Kraftakt, aber verbindliche Regelungen innerhalb der Familie hinsichtlich der Nutzungszeiten können helfen. Medienfreie Zeiten sind wichtig und bieten die Möglichkeit, dass Zeit für andere Aktivitäten, beispielsweise für bewegende Gegenangebote oder für gemeinsame Familienzeit bleibt.
    • Wenn Kinder Medienangebote nutzen, sollten Eltern wissen, was ihre Kinder konsumieren und ihnen Gelegenheit bieten, über Erlebtes zu sprechen.
    • Verbote sind bei Kindern oft wenig sinnvoll. Es sollte darum gehen, Kindern „Medienkompetenz“ zu vermitteln. Allerdings setzt dies voraus, dass Kindern eine entsprechende Medienkompetenz auch vorgelebt wird, so dass stets der eigene Umgang hinterfragt und überprüft werden sollte.
  • Bewegung, Bewegung und wieder Bewegung…
  • Auch für ältere Menschen, die körperlich eingeschränkt sind, gibt es diverse Möglichkeiten, den Alltag anzureichern. Bewegungsübungen können beispielsweise mit Gymnastikbändern auch in den eigenen vier Wänden, ohne großen Aufwand erfolgen. Bereits kleine Bemühungen können Erfolge zeigen! Zusätzlich zu Bewegungsangeboten und diversen Hilfsmitteln können Spiele mit einfachen Regeln, ältere Menschen kognitiv fördern und ihr Wohlbefinden erhöhen, weil sie in diesem Zusammenhang soziale Nähe und Austausch erfahren.

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