Wenn Menschen über einen längeren Zeitraum liegen müssen bzw. sehr bewegungseingeschränkt sind und nicht mehr eigenständig ihre Position verändern können, besteht die Gefahr, dass sie Wundliegen. In dieser Situation wird die Haut zwischen den Knochen und der jeweiligen Unterlage derart zusammengedrückt, dass sie durch den permanenten Druck lokal geschädigt wird. Es entseht ein sogenanntes Druckgeschwür bzw. Dekubitalgeschwür oder kurz Dekubitus.
Für bettlägerige und stark bewegungseingeschränkte Menschen und ihre Pfleger bzw. pflegenden Angehörigen ist das Thema Dekubitus-Vorsorge bzw. Wundheilung daher stets präsent. Denn oft ist es nicht die eigentlich Krankheit, sondern es sind die Folgen des Liegens, die gefürchtete Beschwerden verursachen. Ein Dekubitus ist für viele betroffene Personen nicht nur äußerst schmerzhaft und belastend, sondern fungiert auch als Eingang für Bakterien in den Körper, die in der Folge schwerwiegende Entzündungen verursachen können.
Zu Beginn zeigt sich ein Dekubitus als eine dauerhafte, erwärmte Hautrötung. Mit Hilfe eines „Fingertests“ können betroffene Hautareale überprüft werden. Eine gerötete Stelle muss nach kurzem Fingerdruck wieder erblassen, bleibt sie hingegen rot, ist bereits ein Dekubitus entstanden. Die Entwicklung erfolgt im Vergleich zum Heilungsprozess sehr schnell ab, so dass eine Behandlung bzw. Versorgung keinen Aufschub duldet. Unbehandelt können Druckgeschwüre sich zu sehr tiefen Wunden mit teilweise abgestorbenem Gewebe (Nekrose) sowie geschädigtem Muskel- und Knochengewebe entwickeln.
Um Wundliegen zu vermeiden gilt: Bewegung bzw. bewegen ist das A und O… Dies sollten sowohl die pflegende Person, als auch die betroffene Person beherzigen. Der Rollstuhl kann beispielsweise eine oft willkommene Abwechslung zum Liegen im Bett sein. Doch auch längeres Sitzen ist gefährlich, v.a. für Ellbogen, Fersen und Gesäß. Für diese Situation gibt es Sitzkissen, die für den Rollstuhl geeignet sind, sowie Freilagerungshilfsmittel für Ellbogen und Ferse. Allerdings muss auch hier darauf geachtet werden, dass die betroffenen Hautareale regelmäßig überprüft werden.
Wenn eine Person das Bett nicht mehr verlassen kann, dann muss in regelmäßigen Abständen die Position im Bett gewechselt werden. Für die Lageveränderung im Bett gibt es diverse Kissen, die man einfach unterlegen kann und die oftmals auch die Umlagerung erleichtern.
Eine professionelle möglichst aktive Lagerung bzw. Positionsunterstützung leistet wertvolle Dienste im Rahmen einer Dekubitusprophylaxe.
Auch die Hautpflege spielt eine wichtige Rolle, da sowohl zu trockene, als auch zu feuchte Haut anfälliger für Wunden ist. Spezielle Pflegeprodukte stärken beispielsweise durch rückfettende Substanzen die Widerstandsfähigkeit der Haut.
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