Schlagwort-Archive: esshilfe

Ess- und Trinkhilfen bei Arthritis und Rheuma – selbstständig essen und trinken trotz Greifschwäche

Arthritis und Rheuma können alltägliche Handgriffe zu einer Herausforderung machen – besonders das Essen und Trinken. Schmerzen, Steifheit oder Verformungen in den Fingergelenken führen oft zu einer verminderten Greifkraft (Greifschwäche). Was für gesunde Menschen selbstverständlich ist – etwa eine Gabel halten oder aus einem Glas trinken – wird für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis oder Arthrose mühsam. Die Folge: Mahlzeiten verlieren ihre Freude und können zur Frustquelle werden. Dabei sind regelmäßiges Essen und Trinken für Gesundheit, Appetit und Lebensqualität entscheidend.

In Deutschland sind schätzungsweise zwischen 1,5 und 2,1 Millionen Menschen von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Hinzu kommen viele weitere mit Arthrose (Gelenkverschleiß) im höheren Alter. Diese Erkrankungen verursachen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in den Gelenken – insbesondere Hände, Finger und Schultern sind oft betroffen. Wenn das Heben eines Bechers oder das Schneiden des Essens mit Messer und Gabel zur Anstrengung wird, sind praktische Hilfsmittel gefragt. Ess- und Trinkhilfen bei Arthritis und Rheuma ermöglichen es, trotz Einschränkungen wieder selbstständig zu essen und zu trinken. Sie reduzieren den nötigen Kraftaufwand, schonen schmerzende Gelenke und geben Betroffenen ein Stück Unabhängigkeit im Alltag zurück.

Alltagshürde Essen und Trinken bei Rheuma verstehen

Arthritis und Rheuma betreffen häufig die Hände und Handgelenke. Entzündete, geschwollene Gelenke verlieren an Beweglichkeit, die Feinmotorik leidet. Das sichere Greifen von Besteck oder Trinkgefäßen fällt schwer. Auch Zittern (z.B. bei rheumatischem Tremor oder Parkinson) kann das Essen und Trinken erschweren. Zudem führen Schmerzen oft dazu, dass Betroffene Ausweichbewegungen machen – zum Beispiel den Ellenbogen oder die Schulter hochziehen, um mangelnde Handfunktion zu kompensieren. Dies kann zu zusätzlichen Verspannungen führen.

Auch Schlaganfall-Patienten oder Menschen mit anderen Erkrankungen (etwa neurologische Störungen) kennen diese Probleme: Lähmungen oder Koordinationsstörungen können das Halten von Besteck und Gläsern nahezu unmöglich machen. Das Ergebnis ist, dass Mahlzeiten nur noch mit Hilfe eingenommen werden können – was die eigene Selbstständigkeit stark beeinträchtigt. Doch zum Glück gibt es eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die hier unterstützen.

Spezialbesteck und ergonomisches Geschirr wurden speziell für Personen mit eingeschränkter Handfunktion entwickelt. Sie ermöglichen eine sichere Handhabung auch bei schwachem Griff oder begrenzter Beweglichkeit. Ebenso gibt es durchdachte Trinkhilfen – von speziellen Bechern bis hin zu Trinkhalmen – die das selbstständige Trinken erleichtern. Im Folgenden stellen wir wichtige Ess- und Trinkhilfen bei Arthritis, Rheuma und ähnlichen Handicaps vor und geben Tipps, worauf Sie achten können.

Spezialbesteck: Einfacheres Essen trotz schmerzender Gelenke

Wenn normales Besteck zur Herausforderung wird, kann Spezialbesteck Abhilfe schaffen. Es gibt heute eine große Auswahl an Esshilfen, die das Essen mit eingeschränkter Handkraft wesentlich erleichtern. Solches Besteck ist darauf ausgelegt, mit wenig Kraft und ohne schmerzhafte Bewegungen auszukommen. Dabei wird Wert auf eine ergonomische Form und rutschfeste Griffe gelegt.

Eine Übersicht gängiger Besteck-Helfer und wie sie Betroffene unterstützen:

  • Besteck mit verdickten Griffen: Gabeln, Löffel und Messer mit dicken, oft gepolsterten Kunststoffgriffen liegen besser in der Hand. Dank größerem Durchmesser können auch Personen mit eingeschränkter Fingerbeweglichkeit das Besteck in einer Faust oder mit wenig Fingerdruck sicher halten. Rutschfeste Materialien verhindern, dass das Besteck aus der Hand gleitet.
  • Winkel- oder Schwenk-Besteck: Bei Bewegungseinschränkungen im Handgelenk sind Besteckteile mit abgewinkeltem Griff hilfreich. Ein verstellbarer Löffel (z.B. Etac Feed mit Handschlaufe) kann so eingestellt werden, dass Speisen den Mund erreichen, ohne das Handgelenk stark drehen zu müssen. Das schont die Gelenke und ermöglicht Essen in einer bequemeren Haltung. Solche Löffel lassen sich meist universell an unterschiedliche Ansprüche anpassen – ob Rechts- oder Linkshänder, mehr oder weniger Winkel.
  • Besteckhalterungen und Handschlaufen: Für sehr schwache Hände gibt es Lösungen, bei denen das Besteck mit einer Manschette oder Schlaufe an der Hand fixiert wird. So müssen die Finger das Besteck nicht fest umschließen. Beispielsweise können Löffel oder Gabeln mit einer abnehmbaren Handschlaufe direkt an der Hand befestigt werden. Das bietet Unterstützung, wenn Greifen kaum noch möglich ist, und verhindert, dass das Besteck herunterfällt.
  • Ergonomische Messer: Das Schneiden von Speisen erfordert normalerweise viel Kraft. Spezialmesser mit angepasster Klinge – etwa ein Messer mit angewinkeltem Griff oder ein sogenanntes Wippmesser – erleichtern das Zerteilen von Speisen mit weniger Kraft- und Drehaufwand. Mit einem Wippmesser (Rocker Knife), das eine gebogene Klinge hat, kann man durch Wiegebewegungen schneiden, statt mit einer sägenden Bewegung. Das ist ideal für Menschen mit Arthrose in den Händen, da weniger Druck aufs Gelenk nötig ist.

Hinweis: Achten Sie bei der Auswahl von Spezialbesteck auf Qualitätsmerkmale wie bruchfestes, spülmaschinengeeignetes Material. Manche Menschen mit starkem Zittern (z.B. bei Parkinson) profitieren von etwas gewichteten Besteckteilen – ein gewisses Eigengewicht kann das Zittern reduzieren. Andere bevorzugen ultraleichtes Besteck, um belastete Gelenke zu schonen. Hier sind die individuellen Bedürfnisse entscheidend.

Einnehmebecher mit zwei Griffen

Spezielles Geschirr und Trinkhilfen: Sicher trinken mit schwachen Händen

Neben Besteck spielt auch geeignetes Geschirr und spezielle Trinkhilfen eine große Rolle, um mit eingeschränkter Handfunktion zurechtzukommen. Becher, Tassen und Gläser können für Menschen mit Greifschwäche schwer zu handhaben sein – das Risiko, einen vollen Becher fallen zu lassen oder zu verschütten, ist hoch. Um trotzdem selbstständig trinken zu können, wurden verschiedene Hilfsmittel entwickelt:

  • Becher mit Henkel(n): Einfache Maßnahme, große Wirkung – Tassen oder Becher mit einem Griff oder zwei großen Henkeln ermöglichen einen sicheren (Zwei-)Handgriff. Zwei gegenüberliegende Henkel verteilen das Gewicht und bieten beiden Händen Halt. Selbst wenn die Kraft in einer Hand nachlässt, kann die andere noch unterstützen. Für Menschen mit sehr geringer Fingerbeweglichkeit gibt es Becher mit extra großen Henkeln, in die die ganze Hand oder Faust passt.
  • Schnabelbecher und Trinkaufsätze: Schnabeltassen besitzen einen Aufsatz mit Trinkstutzen, der das Trinken erleichtert. Der Vorteil: Man muss den Kopf zum Trinken kaum nach hinten neigen – hilfreich bei eingeschränkter Nackenbeweglichkeit. Moderne Trinkaufsätze sind oft unauffälliger gestaltet als klassische Schnabelbecher. Viele lassen sich abnehmen, sodass der Becher auch wie ein normaler Trinkbecher verwendet werden kann.
  • Becher mit “Trink-Trick”: Einige innovative Trinkbecher (z.B. von ORNAMIN) haben einen konisch geformten, schrägen Innenboden. Dieser Trick ermöglicht es, den Becher zu leeren, ohne den Kopf in den Nacken legen zu müssen. Von außen sieht der Becher normal aus, innen sorgt der Trink-Trick dafür, dass die Flüssigkeit stets zum Rand fließt. Solche Becher sind ideal, wenn im Hals- und Nackenbereich Einschränkungen bestehen oder bei gewissen Schluckbeschwerden.
  • Rutschfeste Oberflächen: Viele spezielle Tassen und Gläser verfügen über strukturierte, griffsichere Oberflächen oder Gummibeschichtungen. Diese verhindern, dass ein Gefäß aus zitternden oder schwachen Händen gleitet. Beispielsweise gibt es Rillenbecher (Becher mit Noppen/Rillen), die auch bei schwacher Handmuskulatur gut gehalten werden können und mit Deckel/Aufsatz geliefert werden.
  • Warmhalte- und Thermobecher: Für Menschen, die langsam trinken, halten isolierte Thermobecher Getränke länger warm. Das nimmt den Druck, das Getränk hastig trinken zu müssen, und erhöht den Genuss. Viele Warmhalte-Becher sind bruchsicher und haben einen Deckel mit kleiner Trinköffnung, was das Verschütten minimiert.
  • Trinkhalme und Getränkereservoirs: Wenn das Anheben eines Bechers sehr schwerfällt, können Trinkhalme eine einfache Lösung sein. Lange, flexible Trinkhalme – eventuell mit Halteclip am Glas – ermöglichen das Trinken, ohne das Gefäß zu kippen. Für bettlägerige Personen oder Menschen mit sehr geringer Mobilität gibt es Getränkereservoirs wie zum Beispiel Flaschen mit Trinkschlauch. Diese können am Bett oder Rollstuhl befestigt werden, sodass der Betroffene jederzeit über den Schlauch trinken kann, ohne ein Gefäß anheben zu müssen.

Tipp: Achten Sie auf die Angaben des Herstellers und darauf, dass Trinkhilfen möglichst spülmaschinenfest und aus bruchfestem Material bestehen. Viele Modelle sind in dezenten oder auch farbigen Ausführungen erhältlich. Gerade rote Becher oder Teller werden häufig empfohlen, da sie bei Menschen mit Demenz die Aufmerksamkeit und möglicherweise den Appetit steigern.

Mehr Selbstständigkeit und Genuss im Alltag

Die passenden Ess- und Trinkhilfen können Menschen mit Arthritis, Rheuma, Parkinson oder nach einem Schlaganfall spürbar entlasten. Indem sie die täglichen Mahlzeiten wieder selbstständig meistern, gewinnen Betroffene ein großes Stück Lebensqualität zurück. Das Essen wird wieder als etwas Positives erlebt und nicht bloß als Hürde, die es zu überwinden gilt. Wenn die Technik beim Essen und Trinken stimmt und die Hilfsmittel richtig eingesetzt werden, steht auch dem Genuss nichts im Wege – Speisen und Getränke können wieder in Ruhe geschmeckt und geschätzt werden.

Wichtig ist: Jeder Mensch ist anders. Was dem einen hilft, mag für den anderen weniger geeignet sein. Lassen Sie sich im Zweifel z.B. von einem Pflegeberater oder Ergotherapeuten beraten, welche Hilfen für Ihre individuellen Einschränkungen am besten passen. Oft lohnt es sich, verschiedene Produkte auszuprobieren – manche bevorzugen ein bestimmtes Besteck-Set oder finden einen speziellen Trinkbecher, der ihren Bedürfnissen entspricht.

Ess- und Trinkhilfen günstig bei RCS Pro bestellen

Viele Ess- und Trinkhilfen sind schon zum kleinen Preis erhältlich und bringen doch einen großen Effekt. Schauen Sie gern in unserem Sortiment vorbei – dort finden Sie vom Teller mit Kipp-Trick über ergonomisches Besteck bis zum 2-Henkel-Becher mit Trinkdeckel zahlreiche praktische Alltagshelfer. Mit der richtigen Ausstattung kehrt die Freude am Essen und Trinken zurück, und Sie oder Ihre Angehörigen können die nächste Mahlzeit wieder entspannt genießen.
So wird die passende Unterstützung zum Schlüssel für mehr Unabhängigkeit und Lebensfreude im Alltag.

Esshilfen – Hilfe in doppelter Hinsicht


Die Ernährung ist für jeden Menschen – unabhängig vom Alter – ein wichtiges Element. Durch unser individuelles Essverhalten versorgen wir unseren Körper mit den lebensnotwendigen Nährstoffen von außen. Gleichzeitig strukturieren die Aufnahme und die Zubereitung von Lebensmitteln unseren Alltag. Ein leckeres Essen genießen kann wundervoll sein. Essen ist ist für viele pure Lebensfreude. Zusammen mit anderen Menschen macht eine gemeinsame Mahlzeit viel Spaß. Egal ob zum Frühstück, zum Mittagessen, zum Abendbrot oder einem gemütlichen Kaffeekränzchen zwischendurch, das tägliche Essen bringt Familien an den Tisch und ermöglicht es, Zeit miteinander zu verbringen, .

Sowohl ältere Menschen, als auch Menschen mit diversen Indikationen, können aufgrund von körperlichen Einschränkungen (z.B. motorische Probleme im Hand-/Armbereich) ihre Speisen oftmals nicht mehr oder kaum selbst zubereiten bzw. aufnehmen. Auch für Personen mit einer Demenzerkrankung wie beispielsweise der Alzheimer-Demenz, ist das tägliche Essen keine einfache Angelegenheit. Nicht selten werden gerade Alzheimerpatienten abgelenkt und vergessen daher einfach die Nahrungsaufnahme. Weiterlesen