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Was eine barrierefreie Dusche haben muss: Die besten Tipps für erhöhte Sicherheit

Barrierefreie Dusche: grundlegende Anforderungen

Eine barrierefreie Dusche muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um den Bedürfnissen von Menschen mit Bewegungseinschränkungen gerecht zu werden. Die DIN Norm 18040-2 legt klare Vorgaben für die Gestaltung solcher Duschen fest. Diese Norm stellt sicher, dass die Nutzung für alle Personen, unabhängig von deren körperlichen Zustand, möglich ist. Eine barrierefreie Dusche sollte mindestens 120 x 120 cm groß sein, während eine rollstuhlgerechte Dusche sogar mindestens 150 x 150 cm messen sollte. Diese Maße garantieren ausreichend Bewegungsfreiheit und erleichtern den Zugang.

Schwellenloser Einstieg

Ein weiteres wesentliches Merkmal einer barrierefreien Dusche ist der schwellenlose Einstieg. Materialien wie Stahlemaille oder Acryl sind für die Duschwanne besonders geeignet, da sie eine ebene und rutschfeste Oberfläche bieten. Solche Materialien sind nicht nur funktional, sondern auch leicht zu reinigen, was die tägliche Nutzung erleichtert. Der schwellenlose Einstieg reduziert die Gefahr von Stolperunfällen erheblich und ermöglicht einen sicheren Zugang.

Zu den wichtigen Ausstattungselementen einer barrierefreien Dusche gehören:

  • Haltegriffe, die zusätzlichen Halt bieten
  • Sitze, die eine bequeme Sitzmöglichkeit bieten
  • einfach bedienbare Armaturen, wie Einhebelmischer, die die Bedienung der Dusche erleichtern und die Sicherheit erhöhen, indem sie Verbrühungen vermeiden

Diese Hilfsmittel für das Bad unterstützen die Nutzer dabei, ihre Selbstständigkeit zu bewahren und die Dusche sicher zu nutzen.

Bodengleiche Dusche: Vorteile und Eigenschaften

Die bodengleiche „Walk-In Dusche“ bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einer idealen Wahl für barrierefreie Badezimmer machen. Einige der wichtigsten Vorteile sind:

  • Der stufenlose Übergang ermöglicht einen einfachen Zugang für Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen.
  • Dies ist besonders wichtig für Menschen, die auf Mobilitätshilfen angewiesen sind.
  • Eine bodengleiche Dusche stellt keine Stolperfalle dar und minimiert somit das Unfallrisiko im Badezimmer.

Ein weiterer Vorteil der bodengleich Dusche ist der Komfort für alle Nutzer. Sie erlaubt maximale Bewegungsfreiheit und ist ideal für einen sicheren Zugang mit Rollstuhl oder Rollator. Darüber hinaus ist die Reinigung einer bodengleichen Dusche besonders einfach, da es keine erhöhten Ränder gibt, an denen sich Schmutz ansammeln könnte. Die bodengleiche Gestaltung erleichtert die Pflege und sorgt für ein hygienisches Badezimmer.

Da bodengleiche Duschen keine erhöhten Kanten haben, ist die Reinigung noch einfacher. Diese Eigenschaft trägt nicht nur zur Hygiene bei, sondern spart auch Zeit und Mühe im Alltag. Zudem schaffen sie ein modernes und ansprechendes Erscheinungsbild im Badezimmer. Sie lassen den Raum größer und offener wirken, was das gesamte Duscherlebnis verbessert.

Bild © Jörg Lantelme – stock.adobe.com

Duschkabine oder offene Duschzone?

Bei der Gestaltung einer barrierefreien Dusche stellt sich oft die Frage, ob eine Duschkabine oder eine offene Duschzone die bessere Wahl ist. Offene Duschen bieten eine uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, da kein Türöffnen erforderlich ist. Dies ist besonders für Personen mit körperlichen Einschränkungen von Vorteil, da der schwellenlose Zugang mehr Sicherheit bietet und Stolpergefahren vermeidet.

Die Montage einer offenen Dusche ist oft einfacher und kann besonders bei Modellen mit Wandanschlussprofil schnell umgesetzt werden. Allerdings benötigen offene Duschen mehr Platz im Badezimmer, um ein Herausspritzen von Wasser zu verhindern.

Eine geschlossene Duschkabine hingegen hält die Wärme besser und ist weniger anfällig für Zugluft. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und der Raumaufteilung des Badezimmers ab.

Wichtige Ausstattungselemente einer barrierefreien Dusche

Eine barrierefreie Dusche erfordert spezifische Ausstattungselemente, um Sicherheit und Komfort zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Thermostatventile
  • Duschhocker
  • rutschfeste Matten
  • Haltegriffe
  • ein Notrufsystem

Diese Elemente sollten sorgfältig ausgewählt werden, um den individuellen Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden.

Auf die wichtigsten Ausstattungselemente Einhebelmischer, Klappsitze und Stützgriffe gehen wir nun näher ein.

Einhebelmischer

Einhebelmischer sind eine hervorragende Wahl für barrierefreie Duschen, da sie eine einfache Bedienung ermöglichen. Besonders für Personen mit eingeschränkter Handfunktion sind Einhebelmischer ideal, da sie mit einer Zieh- oder Drückbewegung betätigt werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Hebel nach unten zeigt, was Verletzungen verhindern hilft.

Um den Zugang für Rollstuhlnutzer zu erleichtern, sollten Einhebelmischer in einer Höhe von etwa 85 cm installiert werden. Zudem ist ein Temperaturbegrenzer notwendig, um Verbrühungen zu vermeiden. Die Kombination aus Einhebelmischer und Temperaturbegrenzer sorgt für eine sichere und bedienfreundliche Dusche.

Klappsitze

Klappsitze sind ein unverzichtbares Element in barrierefreien Duschen. Sie bieten Personen, die Schwierigkeiten haben, lange zu stehen, eine bequeme Sitzgelegenheit. Der Klappsitz sollte eine Tiefe von 45 cm und eine Sitzhöhe zwischen 46 und 48 cm haben, um den DIN-Vorgaben zu entsprechen.

Ein weiterer Vorteil von Klappsitzen ist ihre Nachrüstbarkeit. Dies ist besonders wichtig in Wohnungen, die für mehrere hilfsbedürftige Personen ausgelegt sind. Klappsitze müssen zudem Sicherheitsprüfsiegel aufweisen und ausreichend Tragfähigkeit sowie Wandstabilität bieten.

Stützgriffe

Halte- und Stützgriffe sind unverzichtbar für die Sicherheit in einer barrierefreien Dusche. Sie erleichtern den Einstieg in die Dusche und bieten zusätzlichen Halt und Sicherheitsgefühl. Stützklappgriffe sollten so montiert werden, dass die Oberkante 28 cm über der Sitzfläche des Rollstuhls liegt.

Die Platzierung der Stützklappgriffe links und rechts vom Rollstuhlfahrer in einem Abstand von 65 bis 70 cm sorgt für optimale Unterstützung. Die Kosten für nachgerüstete Stütz- und Haltegriffe können von den Krankenkassen übernommen werden, was die finanzielle Belastung erheblich reduziert.

Rutschfeste Fliesen und Duschelemente

Die Verwendung von rutschfesten Materialien in bodengleichen Duschen erhöht die Sicherheit und minimiert die Gefahr durch Ausrutschen. Ein rutschhemmender Bodenbelag ist daher ein Muss für barrierefreie Duschen und sollte mindestens die Bewertungsgruppe B aufweisen. Die Auswahl rutschfester Materialien ist von großer Bedeutung, um Unfälle in der Dusche zu vermeiden.

Fliesen der Rutschklasse R10 sind für Bäder besonders empfehlenswert. Sie bieten den notwendigen Halt und sind dennoch leicht zu reinigen. Großformatige Fliesen verringern die Anzahl der Fugen und somit das Risiko von Undichtigkeiten in der Dusche. Kleinformatige Fliesen mit vielen Fugen bieten hingegen eine bessere Rutschfestigkeit.

Entwässerungssysteme für barrierefreie Duschen

Ein effizientes Entwässerungssystem ist für eine barrierefreie Dusche unerlässlich. Der Abfluss sollte etwa 30 cm von der Wand entfernt positioniert sein, um eine ordnungsgemäße Entwässerung zu gewährleisten. Ein Gefälle von mindestens zwei Prozent ist erforderlich, damit das Wasser richtig abfließen kann.

Besonders im Altbau kann die Installation einer bodengleichen Dusche durch die Lage der Fallrohre erschwert werden. Eine Kernbohrung kann notwendig sein, um die erforderliche Bodentiefe zu erreichen. Vorzugsweise werden vorgefertigte Systeme mit eingearbeitetem Gefälle aus Hartschaum verwendet, um die Installation zu erleichtern.

Bei unzureichender Aufbauhöhe können ultraflache Abläufe verwendet werden, die weniger Platz benötigen als standardisierte Abläufe. Alternativ kann ein Pumpsystem eingesetzt werden, um das Wasser ohne Gefälle zu transportieren, falls die baulichen Gegebenheiten es nicht anders erlauben.

Finanzierungsmöglichkeiten und Zuschüsse

Der Umbau zur barrierefreien Dusche kann kostspielig sein, doch es gibt verschiedene finanzielle Unterstützungen, die in Anspruch genommen werden können. Hierbei sollte Folgendes beachtet werden:

  1. Es ist ratsam, sich vor dem Umbau umfassend über mögliche Zuschüsse und Kredite zu informieren.
  2. Stellen Sie sicher, dass alle baulichen Maßnahmen nach Vorschrift verlaufen.
  3. Achten Sie darauf, dass die Förderung gesichert ist.

Indem Sie diese Punkte berücksichtigen, können Sie die finanziellen Belastungen des Umbaus reduzieren. Beweglich eingeschränkte Personen profitieren hauptsächlich von den Fördergeldern für barrierefreie Umbauten.

Die Modernisierungsmaßnahme zur Barrierefreiheit wird durch folgende Institutionen unterstützt:

  • Staat
  • private Institute
  • Krankenkasse
  • Pflegekasse
  • Banken

Pflegekassen

Die Pflegekasse gewährt aktuell bis zu 4.000 Euro für den Umbau einer Dusche. Um diese Förderung zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, wie die Einstufung in einer Pflegestufe. Der bodengleiche Zutritt und rutschhemmende Bodenbeläge sind wichtige Anforderungen für die Förderung.

Senioren müssen einen Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen stellen, um den Zuschuss zu erhalten. Die Pflegekasse unterstützt somit nicht nur finanziell, sondern trägt auch zur Sicherheit und Selbstständigkeit der Nutzer bei.

KfW-Förderbank

Die KfW bietet aktuell Fördermöglichkeiten für den Umbau eines barrierefreien Badezimmers an. Im Rahmen des Programms 455-B „Barrierereduzierung – Investitionszuschuss“ können Zuschüsse für Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren in Wohnräumen beantragt werden. Für Einzelmaßnahmen, wie den Umbau eines Badezimmers, beträgt der Zuschuss 10 % der förderfähigen Investitionskosten, maximal jedoch 2.500 Euro pro Wohneinheit.

Alternativ steht das Programm 159 „Altersgerecht Umbauen – Kredit“ zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit, der für Maßnahmen zur Barrierereduzierung genutzt werden kann.

Diese Fördermöglichkeiten verringern die finanzielle Belastung erheblich und machen den Umbau zur barrierefreien Dusche für viele Menschen erschwinglicher. Es lohnt sich, die verschiedenen Programme der KfW-Förderbank genauer zu prüfen und in Anspruch zu nehmen. Bitte beachten Sie, dass die Fördermittel begrenzt sind und eine Antragstellung vor Beginn der Umbaumaßnahmen erfolgen muss. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig über die aktuellen Förderbedingungen zu informieren und den Antrag rechtzeitig zu stellen.

Weitere Fördermöglichkeiten

Zusätzlich zu den Pflegekassen und der KfW-Förderbank bieten auch die gesetzliche Rentenversicherung, die Agentur für Arbeit und die Bundesländer finanzielle Unterstützung für barrierefreie Umbauten. Diese Zuschüsse können eine wertvolle Hilfe sein und sollten bei der Planung eines barrierefreien Umbaus in Betracht gezogen werden.

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Planung und Einbau einer barrierefreien Dusche

Die Planung und der Einbau einer barrierefreien Dusche erfordern sorgfältige Überlegungen und eine präzise Umsetzung. Eine Bewegungsfläche von mindestens 150 cm x 150 cm sollte eingeplant werden, besonders in öffentlichen Sanitärräumen. Diese großzügige Fläche ermöglicht es, dass Rollstuhlfahrer und Personen mit anderen Mobilitätseinschränkungen genügend Platz haben, um sich frei zu bewegen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Planung ist die Berücksichtigung von ausreichend Stauraum im Duschbereich in der Nähe der Dusche. Dies erleichtert die Nutzung erheblich, da alle notwendigen Utensilien griffbereit sind. Wegklappbare Duschabtrennungen können den Bewegungsraum in der Dusche erhöhen und die Zugänglichkeit verbessern. Auch innovative Brausestangen, die als Halte- und Stützgriff verwendet werden können, bieten zusätzlichen Halt und erhöhen die Sicherheit in der Dusche.

Bei der nachträglichen Installation einer barrierefreien Dusche ist eine sorgfältige Überprüfung der Wasseranschlüsse und des Bodengefälles notwendig. Besonders im Altbau dürfen tragende Holzbalken nicht entfernt werden, was die Planung und Umsetzung etwas komplizierter machen kann. Es ist wichtig, alle baulichen Gegebenheiten zu berücksichtigen, um eine funktionale und sichere barrierefreie Dusche zu schaffen.

Häufige Fehler bei der Umsetzung einer barrierefreien Dusche

Bei der Planung und Umsetzung einer barrierefreien Dusche können einige häufige Fehler auftreten, die vermieden werden sollten, um eine sichere und funktionale Nutzung zu gewährleisten. Wichtige Punkte, die beachtet werden sollten, sind:

  • Berücksichtigung der DIN-Norm 18040-2: Ein grundlegendes Verständnis dieser Norm ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Dusche barrierefrei gestaltet ist und keine Planungsfehler entstehen.
  • Vorteile einer bodengleichen Dusche: Oft werden die Vorteile einer komplett bodengleichen Dusche unterschätzt, was zu unnötigen Stolperfallen und gefährlichen Kanten führen kann. Eine durchgehend ebene Fläche ist hier entscheidend für die Sicherheit.
  • Reinigung und Pflege: Wenn die Dusche nicht sorgfältig geplant ist, kann die Reinigung erschwert werden. Durch eine passende Gestaltung, z. B. Verzicht auf schwer zugängliche Ecken, lässt sich eine pflegeleichte Dusche realisieren.
  • Geeignete Entwässerungssysteme: Ein häufig übersehener Punkt ist die Wahl der richtigen Entwässerung. Falsche Systeme führen oft zu Wasseransammlungen und erhöhen das Rutschrisiko. Ein gut durchdachtes Ablauf- und Gefällesystem ist daher essenziell.
  • Stützgriffe und Klappsitze: Diese sollten nicht nur stabil und fest montiert, sondern auch gut erreichbar sein, um die Sicherheit und den Komfort für die Nutzer zu gewährleisten. Vermeiden Sie Positionen, die den Zugang erschweren.
  • Rutschfeste Materialien: Die Wahl rutschfester Fliesen und geeigneter Duschelemente ist entscheidend, um Unfälle zu vermeiden. Besonders im Nassbereich ist die Rutschhemmung der Materialien ein wesentlicher Sicherheitsfaktor.

Durch die Beachtung dieser Punkte schaffen Sie eine barrierefreie Dusche, die sicher, komfortabel und funktional ist.

Häufig gestellte Fragen

Welche Maße muss eine barrierefreie Dusche mindestens haben?

Eine barrierefreie Dusche muss mindestens 120 x 120 cm groß sein, während eine rollstuhlgerechte Dusche mindestens 150 x 150 cm messen sollte.

Was sind die Vorteile einer bodengleichen Dusche?

Bodengleiche Duschen gewährleisten einen stufenlosen Übergang und maximalen Komfort, was sie besonders benutzerfreundlich macht. Zudem sind sie leicht zu reinigen, was den Pflegeaufwand minimiert.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für den Umbau zur barrierefreien Dusche?

Es stehen mehrere Finanzierungsmöglichkeiten für den Umbau zur barrierefreien Dusche zur Verfügung, darunter Zuschüsse von Pflegekassen, Förderprogramme der KfW-Förderbank sowie Unterstützungen durch die gesetzliche Rentenversicherung und die Agentur für Arbeit. Es empfiehlt sich, diese Optionen zu prüfen, um finanzielle Entlastung zu erhalten.

Warum sind rutschfeste Fliesen in einer barrierefreien Dusche wichtig?

Rutschfeste Fliesen sind in einer barrierefreien Dusche von entscheidender Bedeutung, da sie die Sicherheit erhöhen und das Risiko von Stürzen erheblich verringern. Fliesen der Rutschklasse R10 bieten dabei einen besonders sicheren Stand.

Was sollte bei der Planung einer barrierefreien Dusche beachtet werden?

Bei der Planung einer barrierefreien Dusche ist es wichtig, eine Bewegungsfläche von mindestens 150 cm x 150 cm zu berücksichtigen. Des Weiteren sollten ausreichend Stauraum, eine effektive Entwässerung sowie die Integration von Halte- und Stützgriffen eingeplant werden.

Bad und WC seniorengerecht ausstatten: wertvolle Tipps

Ein Bad ist mehr als nur ein Ort der täglichen Pflege. Es ist ein Raum der Erfrischung und Entspannung. Mit fortgeschrittenem Alter stellt sich die Frage, wie man ein Bad einrichten kann, das nicht nur funktional ist, sondern auch den Bedürfnissen von Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen gerecht wird. Für sie ist es eine Notwendigkeit, dass das Bad neben Komfort auch die nötige Sicherheit bietet. Denn für Senioren stellt das Badezimmer im selbstständigen Alltag eine zentrale Rolle dar. Ein seniorengerechtes Bad unterstützt die Unabhängigkeit.

In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der altersgerechten Bäder ein. Wir zeigen Ihnen wichtige Merkmale eines solchen Raumes und wie clevere Produkte für mehr Sicherheit sorgen können. Erfahren Sie außerdem, was bei Mobilitätseinschränkungen beachtet werden muss und wie man sein Badezimmer langfristig seniorenfreundlich hält.

Was bedeutet „seniorengerechtes Bad“ und wozu dient es?

Eine rutschfeste Matte vor der Badewanne, ein Haltegriff neben dem WC – das sind die kleinen Dinge, die ein Bad ohne aufwändigen Umbau seniorentauglich machen. Doch es steckt noch mehr dahinter. Ein altersgerechtes Bad ist ein wesentlicher Raum, der die Unabhängigkeit im Alter sichert. Denn sind wir ehrlich: Jeder möchte in seinen eigenen vier Wänden so lange wie möglich sicher und selbstbestimmt leben. Genau hier spielt das altersgerechte Bad eine entscheidende Rolle.

Barrierefreies Bad individuell umbauen

Funktionalität trifft Design – so könnte man den Grundsatz eines altersgerechten Bads beschreiben. Ein barrierefreies Badezimmer sollte individuell an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst sein und sich an allgemeinen Zugänglichkeitsstandards orientieren. Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen je nach individuellen Bedürfnissen und Einschränkungen variieren können. Eine professionelle Beratung durch Experten im Bereich barrierefreies Design kann hilfreich sein, um sicherzustellen, dass alle Bedürfnisse erfüllt werden.

Barrierefreier Zugang: Dusche und Badewanne

Sicherheit und Komfort für Senioren gehen im Badezimmer Hand in Hand. Eine altersgerechte Gestaltung kann Stürze verhindern und fördert gleichzeitig die Selbstständigkeit. Ein wichtiges Element ist der barrierefreie Zugang zur Dusche oder Badewanne. Bodengleiche Duschbereiche, ohne lästige Schwellen, erlauben einen problemlosen Einstieg. Eine solche barrierefreie Dusche sieht nicht nur schick aus, sondern erleichtert auch den Zugang enorm.

Gut positionierte Haltegriffe

Doch was nützt eine bodenebene Dusche, wenn man sich nicht sicher darin bewegen kann? Deshalb sind Haltegriffe an strategischen Positionen unerlässlich. Sie bieten Halt beim Betreten sowie Verlassen des Duschbereichs und sorgen so für zusätzliche Sicherheit.

Breite Türen

Breite Türen sind übrigens kein Luxus, sondern vielmehr eine Notwendigkeit für all jene mit Gehhilfen oder Rollatoren. Damit ist gesichert, dass der Weg ins Bad barrierefrei gemeistert werden kann. Für die Verbreiterung der Türen ist meist ein aufwändigerer Umbau nötig, da der Großteil der Häuser und Wohnungen mit standardisierten Türen ausgestattet werden.

Wichtige Hilfsmittel für Bad und WC im Überblick:

Überblick: das gehört zu einem barrierefreien Bad

  1. Bodenbelag: Rutschfeste Fliesen oder ein ebenerdiger, rutschfester Bodenbelag gewährleisten eine sichere Bewegung im Badezimmer, auch wenn der Boden nass ist.
  2. Dusche: Eine bodengleiche Dusche ohne Stufen oder Schwellen ermöglicht einen einfachen Zugang, besonders für Rollstuhlfahrer. Eine rutschfeste Oberfläche in der Dusche ist ebenfalls wichtig.
  3. HaltegriffeHaltegriffe an den Wänden, in der Dusche und um die Toilette herum bieten Unterstützung beim Stehen, Sitzen und Bewegen im Badezimmer.
  4. Toilette: Eine erhöhte Toilette erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen. Höhenverstellbare WCs unterstützen Menschen dabei, leicht von einer Sitz- in eine Stehposition zu gelangen. Einige barrierefreie Toiletten haben auch Haltegriffe. Eine automatische Toilettenspülung erleichtert den Toilettengang zusätzlich.
  5. Waschbecken: Ein unterfahrbares Waschbecken ohne Untertisch ermöglicht Rollstuhlfahrern einen einfachen Zugang. Ein Einhebelmischer ist leichter zu bedienen als separate Warm- und Kaltwasserhähne. Armaturen mit Sensor erkennen selbstständig, wann sie am Waschtisch benötigt werden.
  6. Spiegel: Ein in der Höhe verstellbarer Spiegel ist für Menschen unterschiedlicher Größen oder im Rollstuhl sitzende Personen praktisch.
  7. Platz und Bewegungsraum: Ein großzügiger Raum um die Sanitärobjekte ermöglicht eine einfache Bewegung im Badezimmer, insbesondere für Rollstuhlfahrer.
  8. Beleuchtung: Gute Beleuchtung ist entscheidend, um Stolperfallen zu vermeiden und die Sichtbarkeit im Badezimmer zu verbessern.
  9. Anti-Rutsch-Matten: Verwenden Sie rutschfeste Matten oder Aufkleber in der Badewanne oder Dusche, um das Risiko von Stürzen zu reduzieren.
  10. Türbreite: Die Tür zum Badezimmer sollte breit genug sein, um einen Rollstuhl problemlos passieren zu können.
  11. Notrufsystem: Ein Notrufsystem oder eine Möglichkeit, im Notfall Hilfe zu rufen, kann lebensrettend sein.
  12. Wasserhahn: Ein Einhebelmischer oder berührungsloser Wasserhahn ist einfach zu bedienen, auch für Personen mit eingeschränkter Handfunktion.
  13. Ablageflächen: Gut erreichbare Ablageflächen für Pflegeprodukte und Handtücher sind wichtig.
  14. Farbkontraste: Kontrastreiche Farben zwischen Wand, Boden und Sanitärobjekten helfen dabei, Hindernisse besser zu erkennen.

Clevere Produkte für mehr Sicherheit im Badezimmer

Stürze sind eine der häufigsten Unfallursachen bei Senioren. Ein altersgerechtes Bad mit den richtigen Produkten kann das Risiko senken. Ein bekanntes Hilfsmittel ist der ergonomische Haltegriff. Angebracht an kritischen Stellen, bietet er Halt und Unterstützung beim Aufstehen oder Hinsetzen. Aber es geht noch cleverer: Bodenbeläge, die Feuchtigkeit aufnehmen und rutschfest bleiben, geben zusätzliche Sicherheit unter den Füßen.

Duschsitze für Selbstständigkeit in der Dusche

Viele ältere Menschen finden das Duschen im Stehen beschwerlich. Hier schafft ein Duschsitz Abhilfe. Es wird nicht nur das Risiko eines Ausrutschers gemindert. Man gönnt sich auch einen Moment der Ruhe während des Duschens. Duschsitze sind zum Klappen oder als mobile Version zum Herausnehmen erhältlich – je nach Platz und Bedarf.

Kontrastdesign zum vereinfachten Erkennen

Für Sehschwache oder Demenzpatienten empfiehlt sich zudem ein Kontrastdesign im Bad: Armaturen heben sich somit farblich von der Umgebung ab. Dank der starken Kontraste lassen sie sich leichter erkennen und bedienen.

Sensor-Technologie für mehr Autonomie

Auch Technik kommt ins Spiel: Moderne Sensortechnologien helfen dabei, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Zum Beispiel sorgen Bewegungsmelder dafür, dass das Licht automatisch angeht – niemand muss im Dunkeln tappen. Und Wasseraustrittssensoren alarmieren sofort, sollte einmal etwas überlaufen.

Rutschfeste Matten als Unfallprävention

Rutschunfälle gehören zu den häufigsten Unfällen bei älteren Menschen. Um das Risiko zu minimieren, sollten rutschfeste Matten sowohl in der Dusche und Badewanne, als auch vor dem Waschtisch platziert werden. Solche einfachen Hilfsmittel bieten zusätzlichen Halt und können helfen Stürze zu verhindern.

Bild © Tatjana Balzer – stock.adobe.com

Designüberlegungen für Mobilität und Zugänglichkeit

Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität kann das richtige Design den Unterschied zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit bedeuten.

Ergonomie trifft auf Funktionalität

Betrachten wir zunächst die Höhe von Sanitärobjekten. Ein erhöhtes WC erleichtert beispielsweise das Hinsetzen und Aufstehen enorm. Bei Waschtischen zählt neben einer unterfahrbaren Gestaltung auch ein leicht erreichbarer Wasserhahn – idealerweise mit einem Hebelmischer für einfache Bedienung ohne Kraftaufwand.

Clevere Hilfsmittel für tägliche Routinen

Neben fest installierten Elementen können mobile Helfer einen großen Unterschied machen. Duschsitze oder Badewannensitze geben Senioren die Möglichkeit, selbstständig zu duschen oder zu baden. Ohne Sturzgefahr und mit dem Gefühl von mehr Sicherheit im eigenen Zuhause.

Zugänglichkeit als oberste Priorität

Türschwellen sollten möglichst vermieden werden, um ein ganzheitliches, barrierefreies Badezimmer zu gestalten. Wenn sie notwendig sind, müssen sie flach genug sein. So werden sie nicht zu einer Gefahrenquelle für das Stolpern. Die Türbreite spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Sie sollte ausreichend sein für Rollstühle oder andere Mobilitätshilfen.

Praktische Tipps zur Pflege eines seniorengerechten Bades

Eine saubere und sichere Umgebung ist für Senioren unerlässlich, um ihre Selbstständigkeit im Badezimmer zu bewahren. Doch wie hält man ein altersgerechtes Bad langfristig instand?

Sicherheit durch regelmäßige Reinigung

Keime lauern überall, besonders in warmen und feuchten Badezimmern. Ein guter Anfang ist die tägliche Desinfektion von Oberflächen, auf denen sich Bakterien schnell vermehren können. Denken Sie an Griffe, Armaturen und Toilettenbereiche – Orte, die häufig berührt werden. Richtlinien des CDC empfehlen eine Bleichlösung oder andere Haushaltsreiniger für diese Aufgabe.

Kleinreparaturen sofort angehen

Lose Fliesen oder defekte Haltegriffe? Diese kleinen Probleme können große Risiken darstellen. Überprüfen Sie regelmäßig alle Haltegriffe, Duschstühle und andere Hilfsmittel im Badezimmer auf ihre Stabilität und Sicherheit. Machen Sie es zur Regel, Reparaturbedarf nicht aufzuschieben, sondern sofort anzugehen.

Individuellen Bedarf an Hilfsmitteln regelmäßig prüfen

Mit der Zeit kann es nötig sein, die Hilfsmittel anzupassen oder zu erweitern. Es sollte daher regelmäßig geprüft werden, ob die aktuelle Einrichtung im altersgerechten Bad noch für den eigenen Bedarf ausreicht. Wichtig: Lassen Sie es zu, wenn Sie weitere Hilfe benötigen sollten. Falscher Stolz kann im schlimmsten Fall zu einem folgenschweren Unfall führen.

Bild © Rido – stock.adobe.com

Heute statt morgen: jetzt Bad altersgerecht umbauen

Ein altersgerechtes Bad macht den Alltag sicherer. Es schenkt Komfort und bewahrt die Selbstständigkeit im Alter. Doch wie fängt man am besten mit der Umgestaltung an? Die Planung mag Sie vielleicht anfangs etwas überfordern. Aber viele Hilfsmittel sind günstig in der Anschaffung und lassen sich leicht installieren, wie z.B. Haltegriffe oder Duschsitze.

Altersgerecht umbauen mit Durchblick

Erstellen Sie am besten eine Liste mit Hilfsmitteln, die Sie für sich als wichtig erachten. Fangen Sie mit den wichtigsten und schnell umzusetzenden Dingen an und arbeiten Sie sich beim Umbauen langsam vor. Packen Sie es an! Gestalten Sie Ihr Zuhause umsichtig mit einem seniorengerechten Bad – für ein sorgenfreies Leben daheim.

Übrigens: Prüfen Sie vor einem Umbau Ihren Anspruch auf einen möglichen Zuschuss oder eine Förderung! Die KFW fördert unter bestimmten Voraussetzungen beispielsweise das altersgerechte Umbauen Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses. Auch bei der Pflegekasse gibt es Zuschüsse und über Ihre Krankenkasse können bestimmte Hilfsmittel per ärztlicher Verordnung zur Kostenübernahme eingereicht werden.

Quellen zur weiteren Recherche:
KFW: Altersgerecht Umbauen
BMWSB: Wohnraum barrierefrei umbauen

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