Archiv der Kategorie: Hilfsmittel

Ess- und Trinkhilfen bei Arthritis und Rheuma – selbstständig essen und trinken trotz Greifschwäche

Arthritis und Rheuma können alltägliche Handgriffe zu einer Herausforderung machen – besonders das Essen und Trinken. Schmerzen, Steifheit oder Verformungen in den Fingergelenken führen oft zu einer verminderten Greifkraft (Greifschwäche). Was für gesunde Menschen selbstverständlich ist – etwa eine Gabel halten oder aus einem Glas trinken – wird für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis oder Arthrose mühsam. Die Folge: Mahlzeiten verlieren ihre Freude und können zur Frustquelle werden. Dabei sind regelmäßiges Essen und Trinken für Gesundheit, Appetit und Lebensqualität entscheidend.

In Deutschland sind schätzungsweise zwischen 1,5 und 2,1 Millionen Menschen von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Hinzu kommen viele weitere mit Arthrose (Gelenkverschleiß) im höheren Alter. Diese Erkrankungen verursachen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in den Gelenken – insbesondere Hände, Finger und Schultern sind oft betroffen. Wenn das Heben eines Bechers oder das Schneiden des Essens mit Messer und Gabel zur Anstrengung wird, sind praktische Hilfsmittel gefragt. Ess- und Trinkhilfen bei Arthritis und Rheuma ermöglichen es, trotz Einschränkungen wieder selbstständig zu essen und zu trinken. Sie reduzieren den nötigen Kraftaufwand, schonen schmerzende Gelenke und geben Betroffenen ein Stück Unabhängigkeit im Alltag zurück.

Alltagshürde Essen und Trinken bei Rheuma verstehen

Arthritis und Rheuma betreffen häufig die Hände und Handgelenke. Entzündete, geschwollene Gelenke verlieren an Beweglichkeit, die Feinmotorik leidet. Das sichere Greifen von Besteck oder Trinkgefäßen fällt schwer. Auch Zittern (z.B. bei rheumatischem Tremor oder Parkinson) kann das Essen und Trinken erschweren. Zudem führen Schmerzen oft dazu, dass Betroffene Ausweichbewegungen machen – zum Beispiel den Ellenbogen oder die Schulter hochziehen, um mangelnde Handfunktion zu kompensieren. Dies kann zu zusätzlichen Verspannungen führen.

Auch Schlaganfall-Patienten oder Menschen mit anderen Erkrankungen (etwa neurologische Störungen) kennen diese Probleme: Lähmungen oder Koordinationsstörungen können das Halten von Besteck und Gläsern nahezu unmöglich machen. Das Ergebnis ist, dass Mahlzeiten nur noch mit Hilfe eingenommen werden können – was die eigene Selbstständigkeit stark beeinträchtigt. Doch zum Glück gibt es eine Vielzahl an Hilfsmitteln, die hier unterstützen.

Spezialbesteck und ergonomisches Geschirr wurden speziell für Personen mit eingeschränkter Handfunktion entwickelt. Sie ermöglichen eine sichere Handhabung auch bei schwachem Griff oder begrenzter Beweglichkeit. Ebenso gibt es durchdachte Trinkhilfen – von speziellen Bechern bis hin zu Trinkhalmen – die das selbstständige Trinken erleichtern. Im Folgenden stellen wir wichtige Ess- und Trinkhilfen bei Arthritis, Rheuma und ähnlichen Handicaps vor und geben Tipps, worauf Sie achten können.

Spezialbesteck: Einfacheres Essen trotz schmerzender Gelenke

Wenn normales Besteck zur Herausforderung wird, kann Spezialbesteck Abhilfe schaffen. Es gibt heute eine große Auswahl an Esshilfen, die das Essen mit eingeschränkter Handkraft wesentlich erleichtern. Solches Besteck ist darauf ausgelegt, mit wenig Kraft und ohne schmerzhafte Bewegungen auszukommen. Dabei wird Wert auf eine ergonomische Form und rutschfeste Griffe gelegt.

Eine Übersicht gängiger Besteck-Helfer und wie sie Betroffene unterstützen:

  • Besteck mit verdickten Griffen: Gabeln, Löffel und Messer mit dicken, oft gepolsterten Kunststoffgriffen liegen besser in der Hand. Dank größerem Durchmesser können auch Personen mit eingeschränkter Fingerbeweglichkeit das Besteck in einer Faust oder mit wenig Fingerdruck sicher halten. Rutschfeste Materialien verhindern, dass das Besteck aus der Hand gleitet.
  • Winkel- oder Schwenk-Besteck: Bei Bewegungseinschränkungen im Handgelenk sind Besteckteile mit abgewinkeltem Griff hilfreich. Ein verstellbarer Löffel (z.B. Etac Feed mit Handschlaufe) kann so eingestellt werden, dass Speisen den Mund erreichen, ohne das Handgelenk stark drehen zu müssen. Das schont die Gelenke und ermöglicht Essen in einer bequemeren Haltung. Solche Löffel lassen sich meist universell an unterschiedliche Ansprüche anpassen – ob Rechts- oder Linkshänder, mehr oder weniger Winkel.
  • Besteckhalterungen und Handschlaufen: Für sehr schwache Hände gibt es Lösungen, bei denen das Besteck mit einer Manschette oder Schlaufe an der Hand fixiert wird. So müssen die Finger das Besteck nicht fest umschließen. Beispielsweise können Löffel oder Gabeln mit einer abnehmbaren Handschlaufe direkt an der Hand befestigt werden. Das bietet Unterstützung, wenn Greifen kaum noch möglich ist, und verhindert, dass das Besteck herunterfällt.
  • Ergonomische Messer: Das Schneiden von Speisen erfordert normalerweise viel Kraft. Spezialmesser mit angepasster Klinge – etwa ein Messer mit angewinkeltem Griff oder ein sogenanntes Wippmesser – erleichtern das Zerteilen von Speisen mit weniger Kraft- und Drehaufwand. Mit einem Wippmesser (Rocker Knife), das eine gebogene Klinge hat, kann man durch Wiegebewegungen schneiden, statt mit einer sägenden Bewegung. Das ist ideal für Menschen mit Arthrose in den Händen, da weniger Druck aufs Gelenk nötig ist.

Hinweis: Achten Sie bei der Auswahl von Spezialbesteck auf Qualitätsmerkmale wie bruchfestes, spülmaschinengeeignetes Material. Manche Menschen mit starkem Zittern (z.B. bei Parkinson) profitieren von etwas gewichteten Besteckteilen – ein gewisses Eigengewicht kann das Zittern reduzieren. Andere bevorzugen ultraleichtes Besteck, um belastete Gelenke zu schonen. Hier sind die individuellen Bedürfnisse entscheidend.

Einnehmebecher mit zwei Griffen

Spezielles Geschirr und Trinkhilfen: Sicher trinken mit schwachen Händen

Neben Besteck spielt auch geeignetes Geschirr und spezielle Trinkhilfen eine große Rolle, um mit eingeschränkter Handfunktion zurechtzukommen. Becher, Tassen und Gläser können für Menschen mit Greifschwäche schwer zu handhaben sein – das Risiko, einen vollen Becher fallen zu lassen oder zu verschütten, ist hoch. Um trotzdem selbstständig trinken zu können, wurden verschiedene Hilfsmittel entwickelt:

  • Becher mit Henkel(n): Einfache Maßnahme, große Wirkung – Tassen oder Becher mit einem Griff oder zwei großen Henkeln ermöglichen einen sicheren (Zwei-)Handgriff. Zwei gegenüberliegende Henkel verteilen das Gewicht und bieten beiden Händen Halt. Selbst wenn die Kraft in einer Hand nachlässt, kann die andere noch unterstützen. Für Menschen mit sehr geringer Fingerbeweglichkeit gibt es Becher mit extra großen Henkeln, in die die ganze Hand oder Faust passt.
  • Schnabelbecher und Trinkaufsätze: Schnabeltassen besitzen einen Aufsatz mit Trinkstutzen, der das Trinken erleichtert. Der Vorteil: Man muss den Kopf zum Trinken kaum nach hinten neigen – hilfreich bei eingeschränkter Nackenbeweglichkeit. Moderne Trinkaufsätze sind oft unauffälliger gestaltet als klassische Schnabelbecher. Viele lassen sich abnehmen, sodass der Becher auch wie ein normaler Trinkbecher verwendet werden kann.
  • Becher mit “Trink-Trick”: Einige innovative Trinkbecher (z.B. von ORNAMIN) haben einen konisch geformten, schrägen Innenboden. Dieser Trick ermöglicht es, den Becher zu leeren, ohne den Kopf in den Nacken legen zu müssen. Von außen sieht der Becher normal aus, innen sorgt der Trink-Trick dafür, dass die Flüssigkeit stets zum Rand fließt. Solche Becher sind ideal, wenn im Hals- und Nackenbereich Einschränkungen bestehen oder bei gewissen Schluckbeschwerden.
  • Rutschfeste Oberflächen: Viele spezielle Tassen und Gläser verfügen über strukturierte, griffsichere Oberflächen oder Gummibeschichtungen. Diese verhindern, dass ein Gefäß aus zitternden oder schwachen Händen gleitet. Beispielsweise gibt es Rillenbecher (Becher mit Noppen/Rillen), die auch bei schwacher Handmuskulatur gut gehalten werden können und mit Deckel/Aufsatz geliefert werden.
  • Warmhalte- und Thermobecher: Für Menschen, die langsam trinken, halten isolierte Thermobecher Getränke länger warm. Das nimmt den Druck, das Getränk hastig trinken zu müssen, und erhöht den Genuss. Viele Warmhalte-Becher sind bruchsicher und haben einen Deckel mit kleiner Trinköffnung, was das Verschütten minimiert.
  • Trinkhalme und Getränkereservoirs: Wenn das Anheben eines Bechers sehr schwerfällt, können Trinkhalme eine einfache Lösung sein. Lange, flexible Trinkhalme – eventuell mit Halteclip am Glas – ermöglichen das Trinken, ohne das Gefäß zu kippen. Für bettlägerige Personen oder Menschen mit sehr geringer Mobilität gibt es Getränkereservoirs wie zum Beispiel Flaschen mit Trinkschlauch. Diese können am Bett oder Rollstuhl befestigt werden, sodass der Betroffene jederzeit über den Schlauch trinken kann, ohne ein Gefäß anheben zu müssen.

Tipp: Achten Sie auf die Angaben des Herstellers und darauf, dass Trinkhilfen möglichst spülmaschinenfest und aus bruchfestem Material bestehen. Viele Modelle sind in dezenten oder auch farbigen Ausführungen erhältlich. Gerade rote Becher oder Teller werden häufig empfohlen, da sie bei Menschen mit Demenz die Aufmerksamkeit und möglicherweise den Appetit steigern.

Mehr Selbstständigkeit und Genuss im Alltag

Die passenden Ess- und Trinkhilfen können Menschen mit Arthritis, Rheuma, Parkinson oder nach einem Schlaganfall spürbar entlasten. Indem sie die täglichen Mahlzeiten wieder selbstständig meistern, gewinnen Betroffene ein großes Stück Lebensqualität zurück. Das Essen wird wieder als etwas Positives erlebt und nicht bloß als Hürde, die es zu überwinden gilt. Wenn die Technik beim Essen und Trinken stimmt und die Hilfsmittel richtig eingesetzt werden, steht auch dem Genuss nichts im Wege – Speisen und Getränke können wieder in Ruhe geschmeckt und geschätzt werden.

Wichtig ist: Jeder Mensch ist anders. Was dem einen hilft, mag für den anderen weniger geeignet sein. Lassen Sie sich im Zweifel z.B. von einem Pflegeberater oder Ergotherapeuten beraten, welche Hilfen für Ihre individuellen Einschränkungen am besten passen. Oft lohnt es sich, verschiedene Produkte auszuprobieren – manche bevorzugen ein bestimmtes Besteck-Set oder finden einen speziellen Trinkbecher, der ihren Bedürfnissen entspricht.

Ess- und Trinkhilfen günstig bei RCS Pro bestellen

Viele Ess- und Trinkhilfen sind schon zum kleinen Preis erhältlich und bringen doch einen großen Effekt. Schauen Sie gern in unserem Sortiment vorbei – dort finden Sie vom Teller mit Kipp-Trick über ergonomisches Besteck bis zum 2-Henkel-Becher mit Trinkdeckel zahlreiche praktische Alltagshelfer. Mit der richtigen Ausstattung kehrt die Freude am Essen und Trinken zurück, und Sie oder Ihre Angehörigen können die nächste Mahlzeit wieder entspannt genießen.
So wird die passende Unterstützung zum Schlüssel für mehr Unabhängigkeit und Lebensfreude im Alltag.

Toilettensitzerhöhungen: mehr Komfort und Eigenständigkeit auf der Toilette

Für jeden Menschen ist der Gang zur Toilette ein intimer Moment des Alltags. Selbstständig die Toilette nutzen zu können, ist ein Zeichen von Unabhängigkeit und wichtig für Würde und Privatsphäre. Gerade Senioren und Seniorinnen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität stoßen hier jedoch auf Schwierigkeiten: Eine normale Toilette ist oft zu niedrig, was das Hinsetzen und Aufstehen mühsam macht und sogar zur Gefahr für Stürze oder Verletzungen werden kann.

Eine einfache Lösung bietet die Toilettensitzerhöhung – ein Hilfsmittel, das den Toilettensitz um einige Zentimeter anhebt und so Komfort und Sicherheit im Bad deutlich steigert. Bereits wenige zusätzliche Zentimeter Sitzhöhe erleichtern den täglichen Toilettengang spürbar und reduzieren die Sturzgefahr erheblich. Im Folgenden erfahren Sie, wie Toilettensitzerhöhungen funktionieren, für wen sie geeignet sind und worauf Sie bei Auswahl und Nutzung achten sollten.

Was ist eine Toilettensitzerhöhung und wie funktioniert sie?

Eine Toilettensitzerhöhung (auch WC-Sitzerhöhung, Toilettenaufsatz oder erhöhte Toilettenbrille genannt) ist ein Aufsatz, der auf dem WC-Becken befestigt wird, um die Sitzfläche der Toilette zu erhöhen. Je nach Modell wird der Toilettensitz um etwa 5 bis 15 cm angehoben, wodurch das Hinsetzen und Aufstehen erheblich erleichtert wird. Durch die höhere Sitzposition müssen Knie- und Hüftgelenke beim Toilettengang nicht so stark gebeugt werden – das schont die Gelenke und verringert den Kraftaufwand deutlich. Insbesondere für Menschen mit Knie- oder Hüftproblemen (z.B. Arthrose, frische Operationen) bedeutet die erhöhte Sitzhöhe weniger Schmerzen und ein geringeres Verletzungsrisiko.

Einfache und sichere Befestigung und Montage

Toilettensitzerhöhungen sind so konzipiert, dass sie sicher und rutschfest auf dem WC halten. In der Regel erfolgt die Montage werkzeuglos über seitliche Klammern oder Fixierschrauben, die den Aufsatz fest am WC-Becken oder an der vorhandenen Toilettenschüssel fixieren. Einige Modelle werden direkt anstelle der normalen Sitzbrille montiert. Der vorhandene WC-Sitz wird dafür abgenommen und die Erhöhung an den Befestigungspunkten der Toilettenschüssel verschraubt. Andere Varianten wiederum werden auf den bestehenden Toilettensitz aufgesetzt und mit Klammern befestigt oder einfach aufgesteckt.

Wichtig ist, dass die Befestigung stets fest sitzt und nicht wackelt oder verrutscht – nur so ist Sicherheit beim Hinsetzen und Aufstehen gewährleistet. Trotz der meist einfachen Montage sollten Sie die Fixierung nach Installation prüfen und regelmäßig nachziehen, um maximale Stabilität zu garantieren. Der große Vorteil: Ohne aufwendige Umbauarbeiten am Bad kann eine Toilettensitzerhöhung in Minuten installiert und das WC seniorengerecht angepasst werden.

Für wen ist eine WC-Sitzerhöhung geeignet?

Von einer WC-Erhöhung profitieren vor allem Personen mit eingeschränkter Mobilität. Klassische Zielgruppen sind Senioren und Seniorinnen sowie Menschen mit Hüft- oder Knieproblemen, für die das tiefe Hinsetzen auf eine normale Toilette beschwerlich ist. Ältere Menschen greifen oft zu einer Sitzerhöhung, um die Gelenke zu schonen und Schmerzen im Alltag zu vermeiden. Auch wer unter Gleichgewichts- oder Kreislaufproblemen leidet, fühlt sich auf einer höheren Toilette sicherer.

Darüber hinaus ist eine Toilettensitzerhöhung hilfreich bei Behinderungen oder Muskelschwäche. Das selbstständige Aufstehen wird unterstützt, wodurch die betroffenen Menschen ihre Selbstständigkeit länger erhalten können. Nach bestimmten Operationen, etwa einem Hüftgelenks- oder Kniegelenksersatz, empfehlen Ärzte häufig vorübergehend eine Toilettensitzerhöhung, damit die Betroffenen in der Reha-Phase ohne übermäßige Anstrengung oder fremde Hilfe zur Toilette gehen können.

Insgesamt gilt: Immer dann, wenn die Nutzung eines Standard-WCs aufgrund von körperlichen Beschwerden oder Einschränkungen schwierig ist, stellt eine Toilettensitzerhöhung eine sinnvolle Lösung dar. Sie reduziert die Abhängigkeit von Unterstützung durch Pflegepersonen und bewahrt damit die persönliche Autonomie, Würde und Privatsphäre im Alltag.

Vorteile auf einen Blick

Eine Toilettensitzerhöhung bietet zahlreiche Vorzüge, die den Alltag erleichtern:

  • Mehr Komfort: Das Hinsetzen und Aufstehen erfolgt deutlich bequemer und mit weniger Kraftaufwand. Die höhere Sitzposition entlastet Knie, Hüfte und Rücken, wodurch Schmerzen und Ermüdung beim Toilettengang reduziert werden.
  • Mehr Sicherheit: Durch die Erhöhung verringert sich das Risiko, beim Toilettengang aus dem Gleichgewicht zu geraten. Die Nutzer können stabiler sitzen und müssen sich nicht so tief herunterlassen – das beugt Stürzen und Verletzungen vor. Auch das Gefühl von Sicherheit im Badezimmer wird erhöht, was wiederum die Lebensqualität steigert.
  • Mehr Selbstständigkeit: Die Toilette kann länger selbstständig und ohne fremde Hilfe benutzt werden. Dies fördert die Unabhängigkeit und erhält die persönliche Würde. Angehörige oder Pflegekräfte werden entlastet, da weniger Unterstützung beim Transfer nötig ist.
  • Einfache Nachrüstung: Eine Toilettensitzerhöhung ist ein vergleichsweise kostengünstiges Hilfsmittel für Bad und WC, das ohne große Montage und ohne bauliche Veränderungen im Bad auskommt. Im Unterschied zu einer kompletten Badumbau-Lösung wie z.B. der Installation eines erhöhten WC-Beckens kann der Aufsatz schnell angebracht und bei Nichtgebrauch auch wieder entfernt werden. Viele Modelle sind portabel und können z.B. auf Reisen mitgenommen oder bei Bedarf einfach zur Seite gestellt werden.

Arten von Toilettensitzerhöhungen

Toilettensitzerhöhungen gibt es in verschiedenen Ausführungen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. Die gängigsten Typen von WC-Sitzerhöhungen und ihre Merkmale sind:

  • Einfache Toilettensitzerhöhung: Dies ist ein einfacher Aufsatz, der den Toilettensitz um einige Zentimeter erhöht. Solche Basismodelle haben meist keine zusätzlichen Funktionen. Sie lassen sich sehr leicht montieren und ebenso leicht wieder abnehmen – oft sogar ohne Werkzeug, teils nur durch Aufstecken. Das ist ideal, wenn neben der mobilitätseingeschränkten Person auch andere Familienmitglieder dieselbe Toilette nutzen, da man die Erhöhung bei Bedarf unkompliziert abnehmen und zur Seite stellen kann. Es gibt sogar besonders leichte Modelle (teils aus Schaumstoff oder aufblasbar), die man auf Reisen mitführen kann, um unterwegs nicht auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen.
  • Toilettensitzerhöhung mit Armlehnen: Diese Variante empfiehlt sich, wenn der Nutzer beim Hinsetzen und Aufstehen zusätzliche Abstützung benötigt. An beiden Seiten der Sitzerhöhung sind Armlehnen angebracht, an denen man sich festhalten und hochdrücken kann. Einige Armlehnen sind fest und stabil montiert, andere Modelle verfügen über hochklappbare oder abnehmbare Armlehnen, die bei Nichtbedarf oder für seitliches Umsetzen weggeklappt werden können. Wichtig ist hier eine besonders sichere Befestigung am Toilettenbecken, damit die Armstützen beim Abstützen nicht nachgeben.
  • Toilettensitzerhöhung mit Deckel: Viele Sitzerhöhungen sind wahlweise mit oder ohne Deckel erhältlich. Ein integrierter Toilettendeckel sorgt dafür, dass die Toilette trotz Erhöhung optisch einem normalen WC entspricht und sich schließen lässt – das kann Gerüchen vorbeugen und sieht im Badezimmer ordentlicher aus. Empfehlenswert ist ein Deckel insbesondere dann, wenn die Erhöhung dauerhaft auf dem WC bleibt. Achten Sie jedoch darauf, dass der zusätzliche Deckel mit dem ursprünglichen WC-Deckel nicht kollidiert. Häufig wird der originale Deckel bei dauerhafter Nutzung der Erhöhung entfernt. Wenn die Erhöhung nach Gebrauch jedes Mal abgenommen wird, kann man hingegen meist auf einen Deckel verzichten und ein offenes Modell wählen, das etwas leichter und einfacher zu handhaben ist.
  • Höhenverstellbare Toilettensitzerhöhung: Hierbei handelt es sich um Systeme, bei denen die Sitzhöhe variabel einstellbar ist – oft in zwei oder drei Stufen (z.B. 8 cm, 12 cm und 16 cm). Die Anpassung der Höhe erfolgt je nach Modell über austauschbare Einsätze, Teleskopbeine oder eine Querschiene, die vor der Montage auf die gewünschte Höhe eingestellt wird. Höhenverstellbare Modelle sind besonders dann sinnvoll, wenn die Sitzerhöhung nur vorübergehend benötigt wird oder wenn sich der Mobilitätszustand der Person verbessern könnte wie z.B. in der postoperativen Genesung. Man kann dann die Sitzhöhe schrittweise reduzieren, bis die normale Toilette wieder ohne Hilfsmittel nutzbar ist.
  • Toilettensitzerhöhung mit Hygieneausschnitt: Einige Modelle besitzen einen sogenannten Hygieneausschnitt – das ist eine Aussparung im vorderen (manchmal auch hinteren) Bereich der Sitzfläche. Dieser Ausschnitt erleichtert die Intimhygiene im Sitzen, da man mit Toilettenpapier, Duschbrause oder Waschlappen leichter an die entsprechenden Stellen gelangt, ohne sich weit nach hinten lehnen oder aufstehen zu müssen. Dies ist besonders hilfreich, wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder Pflegepersonal bei der Reinigung assistiert. Trotz Ausschnitt bleibt die Sitzfläche stabil. Meist sind Hygieneaussparungen so geformt, dass dennoch ein sicherer Halt auf dem WC gegeben ist.

Auswahlkriterien: Worauf sollten Sie bei der Wahl der Toilettensitzerhöhung achten?

Die Bedürfnisse und Gegebenheiten jedes Nutzers und Badezimmers sind unterschiedlich. Bevor Sie eine Toilettensitzerhöhung kaufen, sollten Sie daher folgende Auswahlkriterien berücksichtigen, um das passende Modell zu finden:

  1. Benötigte Höhe: Überlegen Sie, um wie viele Zentimeter Ihre Toilette erhöht werden muss, damit Sie bequem aufstehen können. Als grober Richtwert gilt: Sitzen Sie so, dass Ihre Füße fest auf dem Boden stehen und Ihre Knie ungefähr im 90-Grad-Winkel gebeugt sind. Gängig sind Erhöhungen um 5 cm, 10 cm oder 15 cm, manche Modelle bieten auch Zwischenschritte oder sehr geringe Erhöhungen (z.B. 2–3 cm) an. Falls Sie unsicher sind, welche Sitzhöhe optimal ist, sind höhenverstellbare Varianten sinnvoll – so lässt sich die Höhe individuell anpassen. Bedenken Sie, dass eine zu starke Erhöhung dazu führen kann, dass kürzere Personen mit den Füßen den Boden nicht mehr voll erreichen, was unsicher ist.
  2. Mit oder ohne Armlehnen: Prüfen Sie, ob Sie Armstützen benötigen. Armlehnen sind besonders hilfreich, wenn Sie Probleme mit Balance oder Kraft in den Beinen haben, da Sie sich beim Hinsetzen und Aufstehen daran abstützen können. Allerdings benötigen Modelle mit Armlehnen etwas mehr Platz im Badezimmer und die Armstützen müssen stabil befestigt sein. Oftmals werden hierfür Schrauben am WC-Becken angebracht, was eine etwas aufwändigere Montage bedeuten kann. Falls neben Ihnen auch andere Personen die Toilette nutzen, bedenken Sie, dass fest montierte Armlehnen für diese eventuell im Weg sein könnten – hier bieten sich klappbare oder abnehmbare Armlehnen an. Wenn an Ihrem WC bereits Haltegriffe an der Wand oder ein Toilettenstützgestell vorhanden sind, reicht unter Umständen eine einfache Sitzerhöhung ohne Armlehnen.
  3. Befestigungsart und Montage: Schauen Sie darauf, wie die WC-Erhöhung montiert wird und ob dies zu Ihrer Toilette passt. Die meisten Toilettensitzerhöhungen sind für Standard-Toilettenschüsseln mit ovaler Form konzipiert und lassen sich problemlos befestigen. Bei den Befestigungsmechanismen gibt es Unterschiede: Günstigere Modelle werden meist mit seitlichen Klammern festgeklemmt. Diese lassen sich schnell befestigen, können aber bei sehr unruhigem Sitzen etwas Spiel haben. Hochwertigere oder belastbare Modelle werden oft fest verschraubt – entweder von unten durch die vorhandenen Löcher des Toilettenbeckens oder per sogenannter Top-Montage von oben.

    Überprüfen Sie, welche Variante Ihre Toilette zulässt: Ist Ihr WC unten offen zugänglich oder ist es ein hängendes Modell mit Verkleidung, bei dem man von unten nicht herankommt? In letzterem Fall ist ein Top-Montage-System sinnvoll, das von oben befestigt wird. Idealerweise sollte die Montage werkzeuglos oder mit wenigen Handgriffen erledigt sein. Wenn Sie die Erhöhung temporär nutzen möchten, achten Sie auf leicht abnehmbare Befestigungen (z.B. Schnellspanner). In jedem Fall sollte die Konstruktion einen wackelfreien Halt gewährleisten, damit keine Unsicherheit beim Gebrauch entsteht.
  4. Mit oder ohne Deckel: Entscheiden Sie, ob ein Toilettendeckel an der Sitzerhöhung für Sie wichtig ist. Ein Deckel bietet den Vorteil, dass die Toilette wie gewohnt abgedeckt werden kann. Wenn die Erhöhung dauerhaft installiert bleibt oder Geruchsbildung ein Thema ist, wählen Sie ein Modell mit Deckel. Benutzen Sie den Aufsatz jedoch nur zeitweise oder möchten ihn häufig abnehmen, kann ein deckelloses Modell praktischer sein, da es leichter ist und kein zweiter Deckel beim Abnehmen gehandhabt werden muss.
  5. Belastbarkeit: Achten Sie auf die maximale Tragfähigkeit der Sitzerhöhung, besonders wenn der oder die Nutzende ein höheres Körpergewicht hat. Die meisten Standard-Modelle sind bis etwa 120 kg belastbar. Für schwere Personen gibt es spezielle, verstärkte Ausführungen, die 200 kg und mehr aushalten. Diese sind oft aus besonders robustem Kunststoff oder mit Metallverstärkungen versehen. Beispielsweise bietet der Hersteller Drive Medical mit seiner Ticco 2G Serie eine Toilettensitzerhöhung an, die in verschiedenen Höhen erhältlich ist und bis zu 225 kg Gewicht trägt. Prüfen Sie also die Angaben des Herstellers zur Belastbarkeit und wählen Sie im Zweifel eine höhere Tragfähigkeit für mehr Sicherheit.
  6. Material und Pflege: Die meisten WC-Sitzerhöhungen bestehen aus hygienischem, glattem Kunststoff, der sich leicht reinigen lässt. Achten Sie auf eine pflegeleichte Oberfläche – idealerweise ohne Fugen oder Polster, in denen sich Feuchtigkeit oder Schmutz festsetzen könnten. Weiße, porenfreie Kunststoffe sind Standard, einige Modelle bieten zusätzliche antibakterielle Beschichtungen für extra Hygiene. Falls der Nutzer zu Dekubitus (Druckstellen) neigt oder sehr lange auf der Toilette sitzen muss, kann eine weich gepolsterte Sitzerhöhung aus Schaumstoff sinnvoll sein. Diese bietet mehr Sitzkomfort und vermindert Druckstellen, ist aber oft weniger formstabil und kann schwieriger zu reinigen sein als harte Kunststoffe. Generell gilt: Reinigen Sie die Toilettensitzerhöhung regelmäßig wie eine normale Toilettenbrille. Bei Bedarf – etwa nach Magen-Darm-Erkrankungen – sollte der Sitz zusätzlich gründlich desinfiziert werden.
  7. Passform und spezielle Maße: Überprüfen Sie vor dem Kauf die Abmessungen Ihrer Toilette und vergleichen Sie sie mit dem gewählten Produkt. Zwar sind die meisten Toilettensitzerhöhungen universell für handelsübliche WCs geeignet, doch bei sehr ungewöhnlich geformten Keramiken wie quadratischen oder extra langen Toilettenschüsseln ist Vorsicht geboten. Messen Sie den Abstand der Befestigungslöcher und die Innenmaße der Toilettenöffnung, um sicherzustellen, dass der Aufsatz passt. Einige Hersteller bieten Modellvarianten speziell für größere Toiletten oder liefern Adapter, um die Befestigung an verschiedene Lochabstände anzupassen. Im Zweifelsfall berät Sie ein Sanitätshaus oder Fachhändler bei der richtigen Wahl.
  8. Qualität und Stabilität: Zu guter Letzt lohnt es sich, auf solide Verarbeitung und stabile Materialien zu achten. Ein qualitativ hochwertiges Produkt mag etwas teurer sein, bietet aber oft langlebigere Sicherheit und Komfort. Rutschfeste Elemente, rostfreie Schrauben und eine gute Ergonomie zeugen von durchdachter Qualität. Lesen Sie ggf. Testberichte oder lassen Sie sich im Fachhandel die Unterschiede erklären. Schließlich geht es um Ihre Sicherheit im Bad – hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.
Drive Medical Toilettensitzerhoehung TSE 150 mit Armlehnen

Produktvielfalt bei RCS Pro

Die Auswahl an Toilettensitzerhöhungen ist groß – für nahezu jeden Bedarf gibt es das passende Modell. Im Sortiment von RCS Pro finden Sie zum Beispiel einfache WC-Erhöhungen wie die Dietz Toilettensitzerhöhung Relaxon ebenso wie komfortablere Varianten. So bietet etwa Drive Medical mit der TSE-Serie und der Ticco-Serie verschiedene WC-Sitzerhöhungen an. Diese sind teils höhenverstellbar, mit oder ohne Armlehnen und Deckel erhältlich sowie bis 150 kg oder sogar 225 kg belastbar. All diese Produkte dienen dazu, den Komfort und die Sicherheit im Bad zu erhöhen und Ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Fazit: Eine Toilettensitzerhöhung ist ein kleines Hilfsmittel mit großer Wirkung. Sie erleichtert den Toilettengang enorm, vermindert Schmerzen und Risiken und gibt Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ein Stück Lebensqualität zurück. Dank der vielfältigen verfügbaren Modelle – ob mit Armlehnen, verschiedenen Sitzhöhen, mit Deckel oder extra weich gepolstert – lässt sich für jeder Bedarf die passende Lösung finden.

Zögern Sie nicht, bei Schwierigkeiten im Bad auf diese Hilfe zurückzugreifen. Mit der richtigen Toilettensitzerhöhung erhöhen Sie Ihren Komfort und Ihre Sicherheit, bleiben länger selbstständig und können die Toilette wieder ohne Angst und Anstrengung benutzen – ein Gewinn für Ihre Gesundheit, Ihre Würde und Ihr tägliches Wohlbefinden. Schauen Sie sich gern im RCS Pro Online-Shop um oder lassen Sie sich beraten, um die ideale WC-Erhöhung für Ihr Badezimmer zu finden.

Diabetes-Management im Alltag: Mehr als nur Blutzuckermessen

Diabetes mellitus – früher oft Zuckerkrankheit genannt – ist eine chronische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen grundlegend verändert. Die Diagnose bedeutet für viele Menschen mit Diabetes einen tiefen Einschnitt im Leben und bringt zunächst Ängste und Herausforderungen mit sich. Doch die gute Nachricht ist: Mit dem richtigen Wissen, passenden Strategien und geeigneten Hilfsmitteln lässt sich Diabetes im Alltag erfolgreich in den Griff bekommen. Dieser Artikel gibt Ihnen umfassende Tipps für das tägliche Diabetesmanagement – mehr als nur Blutzuckermessen.

Rund 11 Millionen Betroffene in Deutschland

In Deutschland sind aktuell rund 11 Millionen Menschen von Diabetes betroffen, davon etwa 95 % mit Diabetes Typ 2 und rund 5 % mit Diabetes Typ 1. Während Typ 1 meist in jüngerem Alter auftritt und auf einem absoluten Insulinmangel beruht, entwickelt sich Typ-2-Diabetes oft schleichend im Laufe des Lebens – begünstigt durch Übergewicht, ungünstige Lebensweise und Bewegungsmangel. Unabhängig von der Form der Erkrankung gilt: Ein gut informierter Patient kann viel dazu beitragen, seine Gesundheit zu erhalten und Folgeerkrankungen zu verhindern. Im Folgenden erfahren Sie, welche Aspekte beim täglichen Diabetes-Management wichtig sind und wie Sie Ihren Alltag mit Diabetes aktiv gestalten können.

Leben mit Diabetes: Herausforderung und Unterstützung

Für Betroffene und ihre Angehörigen ist die Diagnose Diabetes zunächst eine Belastung. Plötzlich bestimmen neue Routinen den Alltag: Blutzucker messen, Insulin spritzen oder Medikamente einnehmen, die Ernährung umstellen und auf Warnsignale des Körpers achten. Viele empfinden Unsicherheit und stellen sich Fragen: Wie ändere ich meine Lebensgewohnheiten? Was darf ich noch essen? Wie vermeide ich Unterzuckerungen? Solche Sorgen sind normal. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass man nicht alleine ist. Diabetes zählt heute zu den häufigsten chronischen Erkrankungen.

Der Schlüssel, um die Ängste zu bewältigen, liegt in Wissen und aktiver Einbindung ins Therapiegeschehen. Patientenschulungen und Aufklärungsangebote vermitteln die nötigen Kenntnisse, um den Diabetes selbstbewusst zu managen (Selbstmanagement). Viele gesetzliche Krankenkassen bieten spezielle Disease-Management-Programme (DMP) für Diabetes an – strukturierte Behandlungsprogramme für Menschen mit Typ 1 oder Typ 2. Diese Programme helfen, die Versorgung zu verbessern, Folgeerkrankungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Wenn Sie an einem DMP teilnehmen, erhalten Sie regelmäßige Einladungen zu Kontrolluntersuchungen, können an Schulungen teilnehmen und werden mit weiterführenden Informationen unterstützt.

Nutzen Sie solche Angebote: Sie lernen dabei, Ihren Diabetes besser zu verstehen und aktiv mitzugestalten – gemeinsam mit Ihrem Behandlungsteam. Auch der Austausch mit anderen Menschen in Selbsthilfegruppen oder Diabetes-Verbänden kann wertvolle Unterstützung und Motivationshilfen bieten.

Gesunde Ernährung als Grundpfeiler der Therapie

Eine angepasste Ernährung ist für das Diabetes-Management zentral. Was wir täglich essen, hat direkten Einfluss auf den Blutzucker und das Gewicht. Beides sind entscheidende Faktoren für die Einstellung des Diabetes. Für Menschen mit Typ-2-Diabetes gilt oft: Durch eine bewusste Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme lassen sich Blutzuckerwerte deutlich verbessern, manchmal sogar soweit, dass Medikamente reduziert werden können. Studien zeigen, dass eine konsequente Änderung des Lebensstils (gesunde Ernährung, mehr Bewegung, Gewichtsverlust) in frühen Krankheitsstadien eine Remission – also ein vorübergehendes Zurückdrängen des Diabetes – ermöglichen. So konnte in einer Untersuchung fast die Hälfte der Teilnehmer ihren Typ-2-Diabetes durch eine gezielte Diät- und Gewichtsmanagement-Intervention in den Hintergrund drängen. Das schafft Motivation: Jeder verlorene Kilo zählt und wirkt sich positiv auf Blutzucker, Blutdruck und Blutfettwerte aus.

Tipps für die Ernährung im Alltag

Setzen Sie auf eine ausgewogene Kost mit reichlich Gemüse, Ballaststoffen und Vollkornprodukten, mäßig Obst und gesunden Fetten (pflanzliche Öle, Fisch) und reduzieren Sie zucker- sowie fettreiche Lebensmittel. Regelmäßige Mahlzeiten mit kontrollierten Kohlenhydratmengen helfen, den Blutzucker stabil zu halten. Dabei muss niemand völlig auf Genuss verzichten. Dabei kommt es auf die Portionsgrößen und die Balance an. Bei Diabetes Typ 1 ist das Zählen von Kohlenhydraten („BE“ oder „KE“ rechnen) wichtig, um die Insulindosis anzupassen. Bei Typ 2 steht oft die Kalorienreduktion im Vordergrund, um Gewicht abzubauen. Achten Sie insbesondere auf Getränke: Wasser, ungesüßter Tee oder gelegentlich eine Schorle sind ideal. Zuckerhaltige Limonaden und Säfte sollten gemieden werden, da sie den Blutzucker rasch in die Höhe treiben.

Spezielle Ernährungshilfe: Trinknahrung für Diabetiker

Manchmal fällt es schwer, alle nötigen Nährstoffe allein über die Nahrung aufzunehmen – etwa bei älteren Diabetikern mit nachlassendem Appetit oder nach Erkrankungen. In solchen Fällen können spezielle Ernährungshilfen sinnvoll sein. Zum Beispiel gibt es Trinknahrungen für Diabetiker wie Nutrison advanced Diason von Nutricia. Diese weisen einen niedrigen glykämischen Index auf und sind reich an Eiweiß sowie Ballaststoffen.

Solche Produkte können die Ernährung ergänzen. Sie ersetzen jedoch keine frische, abwechslungsreiche Kost, sondern dienen als Unterstützung in besonderen Situationen. Lassen Sie sich bei Bedarf von Ihrer Ernährungsberatung oder Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin dazu beraten.

Aktiv bleiben: Bewegung und Lebensstil

Neben der Ernährung ist körperliche Aktivität eine der wirksamsten Säulen, um Diabetes zu behandeln und langfristig die Gesundheit zu verbessern. Bewegung senkt den Blutzuckerspiegel, weil die Muskulatur beim Arbeiten Glukose aus dem Blut aufnimmt und sie verbessert die Insulinwirkung im Körper. Zudem hilft regelmäßige Aktivität, Übergewicht abzubauen, den Blutdruck zu senken und das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Das sind allesamt wichtige Faktoren, um Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Sie müssen kein Leistungssportler werden: Schon moderate Bewegung im Alltag hat große Effekte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche in moderater Intensität (z.B. flott gehen) oder alternativ 75 Minuten mit höherer Intensität. Das entspricht z.B. 5 × 30 Minuten zügiges Gehen, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen pro Woche. Wichtig ist vor allem, eine Aktivität zu finden, die Ihnen Spaß macht, damit Sie langfristig dabei bleiben. Zusätzlich sind ein bis zwei Einheiten Krafttraining pro Woche sinnvoll, um Muskeln zu stärken. Muskeltraining fördert den Zuckerstoffwechsel und beugt Muskelabbau vor.

Tipps für mehr Bewegung

Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag, z.B. indem Sie kürzere Strecken zu Fuß gehen oder das Fahrrad statt des Autos nehmen. Nutzen Sie Treppen statt Aufzug. Planen Sie feste Termine für Sport oder Spaziergänge ein – vielleicht gemeinsam mit Freunden oder der Familie, das steigert die Motivation. Falls Sie längere Zeit keinen Sport getrieben haben oder Folgeerkrankungen (z.B. Herzprobleme) vorliegen, besprechen Sie Ihr Vorhaben zuvor mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Starten Sie moderat und steigern Sie Umfang und Intensität langsam.

Achten Sie auf Ihren Körper: Bei Anzeichen von Unterzuckerung (Schwitzen, Zittern, Schwächegefühl) machen Sie eine Pause und messen den Blutzucker. Haben Sie immer eine kleine Notfallmahlzeit (Traubenzucker, Saft) dabei, besonders wenn Sie Insulin spritzen oder blutzuckersenkende Tabletten einnehmen. Bewegung soll Freude bereiten. Suchen Sie sich daher Aktivitäten, die Ihnen liegen, sei es eine Tanzgruppe, Nordic Walking, Garteln oder Schwimmen. Jede Bewegung zählt und hilft, den Diabetes besser zu kontrollieren.

Blutzuckerkontrolle und medikamentöse Behandlung im Alltag

Das Blutzuckermessen ist und bleibt ein zentrales Element des Diabetes-Managements, aber eben nur ein Teil des Ganzen. Dennoch: Regelmäßige Messungen sind wichtig, um den Blutzuckerspiegel im Zielbereich zu halten und Schwankungen frühzeitig zu erkennen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird mit Ihnen besprechen, wie oft Sie messen sollten. Menschen mit Typ-1-Diabetes und insulinpflichtigem Typ 2 messen in der Regel mehrmals täglich (z.B. vor den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen). Bei rein diätetisch oder mit Tabletten eingestelltem Typ 2 genügen oft wenige Messungen pro Woche oder Monat zur Überwachung. Jedoch sollten zusätzliche Messungen erfolgen, wenn Sie sich unwohl fühlen, sportlich aktiv waren oder z.B. bei Krankheit, um Werte im Blick zu behalten.

Moderne Hilfsmittel erleichtern den Alltag

Moderne Hilfsmittel können die Blutzuckerkontrolle erheblich erleichtern. Diabetikerbedarf wie klassische Blutzuckermessgeräte mit Stechhilfe und Teststreifen sind weit verbreitet und liefern in Sekunden ein Ergebnis. Darüber hinaus gibt es heute Continuous Glucose Monitoring (CGM) Systeme: kleine Sensoren am Körper messen rund um die Uhr den Gewebezucker und senden die Werte an ein Lesegerät oder Smartphone. Ein Blick aufs Display genügt, um zu wissen, wo der Zucker steht – inklusive Trendpfeilen, die anzeigen, ob er steigt oder fällt. Solche Geräte können Alarme geben, bevor kritische Unter- oder Überzuckerungen auftreten. Gerade für Typ-1-Diabetiker oder insulinpflichtige Typ-2-Diabetiker mit schwankenden Werten sind CGM-Systeme eine große Hilfe im Alltag. Sprechen Sie mit Ihrem Diabetologen oder Ihrer Diabetologin, ob für Sie ein rtCGM oder FGM (Flash Glucose Monitoring) in Frage kommt. Die Kosten werden bei medizinischer Notwendigkeit oft von der Kasse übernommen.

Bild © zakalinka – stock.adobe.com

Therapie mit Medikamenten

Ebenso wichtig wie die Messung ist die konsequente Therapie mit Medikamenten. Dazu zählt bei Typ 1 immer das Insulin, das lebenslang von außen zugeführt werden muss (über Insulinpens oder Insulinpumpen). Menschen mit Typ 2 hingegen erhalten je nach Blutzuckerwerten und individuellen Faktoren entweder Tabletten und/oder ebenfalls Insulin. Halten Sie sich genau an den Einnahmeplan Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin: Nehmen Sie Tabletten regelmäßig ein und spritzen Sie Insulin wie verordnet. Insulin lagert man am besten im Kühlschrank (2–8 °C), aber nicht im Gefrierfach. Bereits angebrochene Insulinpens dürfen auch bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, damit das Spritzen nicht so schmerzhaft ist. Denken Sie daran, die Injektionsstellen (Bauch, Oberschenkel, Gesäß, Oberarm) immer wieder zu wechseln, um Hautschäden vorzubeugen.

Überprüfen Sie Ihre Geräte: ein funktionierender Blutdruckmessgerät (denn viele Diabetiker haben auch mit Hypertonie zu tun), ein gut ablesbares Thermometer, ein zuverlässiges Blutzuckermessgerät – all das gehört zur Ausstattung und sollte intakt sein. Kontrolllösungen für Blutzuckermessgeräte ermöglichen es, die Genauigkeit Ihres Messgeräts regelmäßig zu prüfen. Scheuen Sie sich nicht, bei Fragen Ihren Diabetologen oder Diabetesberater zu kontaktieren – sie helfen Ihnen, die Therapie zu optimieren.

Notfallplan bei Unterzuckerung

Ein Notfallplan gehört ebenfalls zum Alltag. Unterzuckerungen (Hypoglykämien) können unerwartet auftreten, vor allem bei Insulin- oder Sulfonylharnstoff-Therapie. Führen Sie stets schnell wirkende Kohlenhydrate mit sich wie Traubenzucker, Saft und gegebenenfalls ein Glukagon-Notfallset. Besprechen Sie mit Ihrer Familie, Freunden oder Kollegen, wie im Notfall zu reagieren ist. Zum Beispiel, dass bei Bewusstlosigkeit kein Zucker oral gegeben werden darf, sondern der Rettungsdienst zu rufen ist, oder wie eine Glukagon-Spritze zu verabreichen ist. Hinterlegen Sie wichtige Informationen (Notfallpass, Hinweise auf Diabetes) in Ihrer Handtasche oder Brieftasche, damit Helfer im Ernstfall Bescheid wissen. Auch das gehört zu einem sicheren Gefühl im Alltag mit Diabetes.

Hilfsmittel und Produkte, die den Alltag erleichtern

Zum Glück steht heute eine Fülle an Hilfsmitteln und Versorgungsprodukten zur Verfügung, um das Diabetes-Management einfacher und sicherer zu machen. Bei RCS Pro finden Sie ein umfangreiches Sortiment an Diabetikerbedarf von der Messung bis zur Pflege.

Zu den gängigsten Produkten gehören:

  • Blutzuckermessgeräte (mit Teststreifen, Lanzetten und Stechhilfen) – für die tägliche Kontrolle des Blutzuckerspiegels.
  • Insulinpens und -pumpen – praktische Geräte zur präzisen Insulinabgabe, inklusive Zubehör wie Pen-Nadeln oder Kathetersets.
  • Kontrolllösungen – zum Kalibrieren und Überprüfen der Blutzuckermessgeräte, damit Sie sicher sein können, dass die angezeigten Werte stimmen.
  • Notfallsets – ausgestattet mit Glukagon-Injektoren oder Gels mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten, um bei Unterzuckerungen rasch handeln zu können.
  • Spezielle Haut– und Fußpflegeprodukte – z.B. Cremes, Schaum und Lotionen, die trockener Haut vorbeugen und die Fußgesundheit fördern.

All diese Hilfsmittel sind darauf ausgelegt, Menschen mit Diabetes die tägliche Therapie und Kontrolle zu erleichtern. Achten Sie bei der Auswahl auf Qualität und passen Sie die Produkte an Ihre individuellen Bedürfnisse an. RCS Pro legt Wert auf hochwertige Produkte namhafter Hersteller, ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis sowie schnelle Lieferung. Selbstverständlich erhalten Sie auch eine individuelle Beratung, falls Sie Fragen zum Sortiment haben. Entdecken Sie unseren Diabetikerbedarf und bestellen Sie Top-Produkte bequem online, um bestmöglich ausgestattet zu sein.

Haut- und Fußpflege: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Gerade die Füße verlangen bei Diabetikern besondere Aufmerksamkeit. Durch chronisch erhöhte Blutzuckerwerte können mit der Zeit Nervenschäden (Neuropathie) und Durchblutungsstörungen entstehen – oft unbemerkt. Die Folge: Wunden oder Druckstellen an den Füßen werden vielleicht nicht rechtzeitig bemerkt oder heilen schlechter, was zum gefürchteten diabetischen Fuß führen kann. Umso wichtiger ist es, mit konsequenter Fußpflege vorzubeugen. Spezielle Pflegeprodukte (Cremes, Schäume) halten die Haut geschmeidig und beugen Rissen vor, Diabetiker-Socken und geeignetes Schuhwerk schützen vor Reibung und Druck.

Folgende Tipps helfen, Ihre Füße gesund zu erhalten:

  • Tägliche Inspektion: Schauen Sie jeden Tag Ihre Füße gründlich an. Achten Sie dabei auch die Zehenzwischenräume und Fußsohlen (ggf. einen Spiegel zur Hilfe nehmen) und untersuchen Sie alle Bereiche auf Rötungen, Blasen, kleine Verletzungen, Druckstellen oder Anzeichen von Pilzinfektionen. Bei Sehstörungen oder Bewegungseinschränkungen bitten Sie eine Angehörige oder eine Pflegeperson um Hilfe. Je früher ein Problem entdeckt wird, desto besser kann gegengesteuert werden.
  • Waschen und Pflegen: Reinigen Sie Ihre Füße täglich in lauwarmem Wasser (ca. 34–37 °C). Heißes Wasser oder langes Fußbaden schadet eher (Austrocknung, Verbrühungsgefahr bei fehlendem Schmerzempfinden). Nutzen Sie eine milde, ph-neutrale Seife. Trocknen Sie danach die Füße gut ab, besonders zwischen den Zehen. Denn dort bleibt sonst Feuchtigkeit, was Hautmazeration und Fußpilz begünstigt. Cremen Sie die Füße anschließend mit einer feuchtigkeitsspendenden Fußcreme ein. Ideal sind Urea-haltige Cremes, die Hornhaut weich halten. Achtung: Zehenzwischenräume nicht eincremen, diese sollen trocken bleiben.
  • Nägel und Hornhaut: Schneiden Sie Ihre Fußnägel regelmäßig gerade und feilen Sie scharfe Kanten ab, um einem Einwachsen der Nägel vorzubeugen. Bei verdickten oder schwer schneidbaren Nägeln überlassen Sie dies besser einer medizinischen Fußpflege (Podologe). Verzichten Sie auf aggressive Hornhautentfernung mit Raspeln oder ätzenden Pflastern in Eigenregie. Lassen Sie Hornhaut lieber fachgerecht abtragen, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Schuhe und Strümpfe: Tragen Sie immer passendes, bequemes Schuhwerk – keine engen Schuhe oder hohen Absätze im Alltag. Neue Schuhe zuerst zuhause einlaufen und auf Scheuerstellen prüfen. Diabetiker-Socken ohne engem Gummibund sind empfehlenswert, um die Durchblutung nicht zu stören. Wechseln Sie Socken täglich und achten Sie auf weiches, faltenfreies Material.
  • Vorsorgeuntersuchungen: Lassen Sie mindestens einmal jährlich Ihre Füße vom Arzt untersuchen (Neuropathie-Test, Durchblutungscheck). Bei Auffälligkeiten oder wenn Sie selbst Probleme bemerken (Wunde, die nach 2–3 Tagen nicht besser wird), suchen Sie umgehend medizinischen Rat. Lieber einmal mehr zum Arzt als eine kleine Verletzung verschleppen!
Bild © SewcreamStudio – stock.adobe.com

Stress, Psyche und Alltag bewältigen

Diabetes-Management muss nebenbei bewältigt werden, während man sein normales Leben mit Beruf, Familie und Hobbys weiterführt. Das kann mitunter Stress verursachen. Hektik, psychische Belastungen oder Schlafmangel beeinflussen aber ebenfalls den Blutzucker. Stresshormone wie Cortisol lassen den Blutzucker ansteigen, und umgekehrt kann ein entgleister Blutzucker (sehr hoch oder sehr niedrig) Stress und Ängste auslösen. So kann leicht ein Teufelskreis aus Stress und Blutzuckerschwankungen entstehen. Deshalb ist das seelische Wohlbefinden ein wichtiger Baustein im Diabetes-Alltag. Achten Sie auf sich und gönnen Sie sich Pausen. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga, Meditation oder einfach ein Spaziergang an der frischen Luft können helfen, zur Ruhe zu kommen.

Sorgen und Schwierigkeiten meistern

Scheuen Sie sich nicht, über Sorgen und Schwierigkeiten zu sprechen – sei es mit Ihrem Arzt, einem Diabetesberater oder vertrauten Menschen. Es ist völlig normal, dass es Tage gibt, an denen man „die Nase voll“ hat vom ständigen Messen und Planen. Manchmal hilft es, bewusst kleine Auszeiten zu nehmen: Ein Hobby pflegen, Freunde treffen, oder sich für Erfolge belohnen. Setzen Sie sich realistische Ziele und feiern Sie Fortschritte: zum Beispiel eine HbA1c-Verbesserung, ein verlorenes Kilogramm Gewicht oder konsequent Bewegung in den letzten Wochen. All das sind Leistungen, auf die Sie stolz sein dürfen. Motivation kommt oft zurück, wenn man sich vor Augen führt, was man schon geschafft hat.

Falls Sie bemerken, dass Sie seelisch sehr belastet sind oder depressive Verstimmungen auftreten, ziehen Sie professionelle Hilfe hinzu. Es gibt Psychologen und Therapeuten, die auf chronische Erkrankungen spezialisiert sind. Studien zeigen übrigens, dass eine gute psychische Betreuung sich auch positiv auf die Blutzuckereinstellung auswirken kann, denn Körper und Seele hängen zusammen.

Offen mit Diabetes umgehen

Binden Sie auch Ihr Umfeld mit ein. Angehörige und Freunde können eine große Stütze sein, wenn sie über Diabetes Bescheid wissen. Erklären Sie Ihrer Familie ruhig, was Hyperglykämie und Hypoglykämie bedeuten, was im Notfall zu tun ist, und beziehen Sie sie vielleicht ins gemeinsame Kochen oder Sporttreiben ein. So fühlen Sie sich sicherer, und Ihre Angehörigen haben weniger Angst, etwas falsch zu machen. Offenheit zahlt sich hier aus. Viele Angehörige sind dankbar, wenn sie aktiv helfen können – sei es durch Erinnern an den Mess- oder Spritzzeitpunkt oder einfach dadurch, dass sie Verständnis zeigen, wenn Sie einmal erschöpft sind. Zusammen gemeisterte Herausforderungen schweißen auch enger zusammen.

Bild © Halfpoint – stock.adobe.com

Digitale Helfer: Diabetes-Apps und moderne Technologien

Wir leben im digitalen Zeitalter. Somit wird auch das Diabetesmanagement zunehmend von Apps und smarten Geräten unterstützt. Zahlreiche Diabetes-Apps stehen heute zur Verfügung, die von der Dokumentation bis zur Analyse vieles erleichtern. Sie können damit z.B. Ihre Blutzuckerwerte, Insulindosen, BE-Kalkulationen und körperliche Aktivitäten bequem im Smartphone protokollieren. Viele Apps bieten Auswertungen an: Grafiken zeigen Blutzucker-Trends, berechnen Ihren Durchschnitt und helfen so, Muster zu erkennen (z.B. wiederkehrende hohe Werte am Nachmittag). Manche Apps erinnern an die Medikamenteneinnahme oder Blutdruckkontrolle, andere helfen beim Kohlenhydrate zählen (mit Lebensmitteldatenbanken) oder berechnen gar Insulindosen anhand der eingegebenen Werte. Die Vielfalt ist groß – und hier lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Fragen Sie ruhig Ihr Diabetes-Team nach App-Empfehlungen, die erprobt und datenschutzkonform sind.

Die Nutzung von Diabetes-Apps kann ein wertvolles Werkzeug im täglichen Selbstmanagement sein. Experten gehen davon aus, dass Diabetes-Apps langfristig einen festen Platz in der ganzheitlichen Diabetesbehandlung einnehmen. Viele moderne Insulinpumpen lassen sich heute bereits per Smartphone steuern, und Glukose-Sensoren übertragen die Werte direkt ans Handy oder eine Smartwatch. Solche technischen Innovationen machen es möglich, quasi „auf einen Blick“ am Handgelenk den aktuellen Blutzucker zu sehen und Alarmmeldungen zu erhalten.

Doch Vorsicht: JedeTechnik ist nur so gut wie der Mensch, der sie bedient. Achten Sie auf verlässliche Apps, z.B. mit CE-Zertifizierung als Medizinprodukt, wenn sie Dosierungsempfehlungen geben. Halten Sie die Geräte-Software immer aktuell und schützen Sie Ihre Daten. Und verlassen Sie sich nicht blind auf Algorithmen. Wenn Sie Unterzucker-Anzeichen spüren, handeln Sie entsprechend, auch wenn das Gerät vielleicht (noch) nichts Alarmierendes zeigt. Die digitale Unterstützung kann und soll das Denken nicht ersetzen, aber sie kann Ihren Alltag deutlich entlasten. Nutzen Sie diese Chancen, wenn sie zu Ihnen passen – sei es ein digitales Blutzucker-Tagebuch, ein Schrittzähler oder eine umfassende Diabetes-Management-App.

Vorsorge und regelmäßige Kontrollen

Abschließend sei betont: Diabetesmanagement im Alltag bedeutet auch, an die regelmäßigen Arzttermine zu denken. Mindestens einmal im Quartal steht ein Check-up bei Ihrem Hausarzt oder Diabetologen an (bei Insulinpumpen-Trägern oder Schwangerschaftsdiabetes ggf. häufiger). Dabei werden HbA1c, Blutzucker-Tagebuch, Blutdruck, Gewicht und oft auch Cholesterinwerte kontrolliert.

Ein- bis zweimal jährlich sollten zudem spezielle Untersuchungen erfolgen:

  • Augenuntersuchung beim Augenarzt zur Früherkennung der diabetischen Retinopathie
  • Fußuntersuchung und
  • Nierenwerte Kreatinin, Urin-Albumin als Marker für Nierenerkrankungen.

Diese Vorsorge ist Teil der Therapie. Nutzen Sie sie, damit Folgeerkrankungen gar nicht erst entstehen oder früh erkannt werden. Dank moderner Medizin und guter Betreuung können Menschen mit Diabetes heute eine nahezu normale Lebenserwartung und Lebensqualität erreichen, sofern sie aktiv mitmachen.

Fazit: Den Diabetes im Griff haben

Diabetes Typ 1 oder Typ 2 zu haben, ist ohne Frage eine lebenslange Herausforderung. Aber eine, die sich mit Wissen, Disziplin und Unterstützung meistern lässt. Menschen mit Diabetes können heute ein erfülltes, aktives Leben führen: Arbeiten, Reisen, Sport treiben, Kinder bekommen – all das ist möglich, wenn die Stoffwechseleinstellung stimmt und man gut für sich sorgt. Wichtig ist ein ganzheitlicher Ansatz: Blutzuckermessung und Medikamente sind unerlässlich, doch ebenso zählen gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, gute Fußpflege, das Management von Stress und die Nutzung moderner Hilfsmittel dazu. Halten Sie sich an die vereinbarten Therapiepläne, bleiben Sie neugierig auf neue Technologien und Bleiben Sie motiviert. Auch kleine Schritte führen zum Erfolg!

Bei RCS Pro möchten wir Sie auf diesem Weg bestmöglich begleiten. In unserem Shop finden Sie alles, was den Alltag mit Diabetes einfacher macht – von Messgeräten und Teststreifen über Insulinzubehör bis zu speziellen Pflegeprodukten. Bei Fragen sind wir gern für Sie da. Mit den richtigen Hilfsmitteln, einem positiven Mindset und einem unterstützenden Umfeld haben Sie Ihren Diabetes Tag für Tag im Griff und können nach vorne schauen.

Denken Sie daran: Sie managen Ihren Diabetes, damit er Sie nicht managt. Wir wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zu einem gesunden, ausgeglichenen Leben mit Diabetes!

Sturzprophylaxe im Freien: Parks, Spazierwege und Mobilität draußen

Stürze im Alter sind leider keine Seltenheit und zählen zu den häufigsten Unfallursachen bei Senioren. Studien zufolge stürzt rund ein Drittel der 65- bis 79-Jährigen mindestens einmal pro Jahr. Die Folgen solcher Stürze können gravierend sein: Prellungen, Verstauchungen, Schürfwunden und sogar Knochenbrüche treten häufig auf. In schweren Fällen ziehen Sturzverletzungen lange Krankenhausaufenthalte nach sich und können dauerhafte Pflegebedürftigkeit zur Folge haben.

Zudem leiden viele Betroffene nach einem Sturz unter psychischen Folgen: Sie entwickeln Angst vor weiteren Stürzen, vermeiden Aktivitäten im Freien und ziehen sich aus Furcht vor Verletzungen zurück. Doch Bewegung und Mobilität sind essenziell für Gesundheit und Lebensqualität im Alter. Sturzprophylaxe im Freien bedeutet daher, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um Stürze draußen – etwa im Park, auf dem Gehweg oder beim Spaziergang – vorzubeugen. Mit der richtigen Vorbereitung und einigen Tipps lässt sich das Sturzrisiko auch außer Haus deutlich senken, sodass Sie sicher und selbstständig mobil bleiben können.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Risikofaktoren es draußen gibt und wie Sie ihnen begegnen können. Wir zeigen typische Stolperfallen im Freien, empfehlen passendes Schuhwerk und geeignete Hilfsmittel für mehr Sicherheit. Darüber hinaus geben wir Ihnen Tipps zu Übungen und Trainings, mit denen Sie Gleichgewicht und Kraft verbessern. Außerdem sprechen wir über den Umgang mit Sturzangst und wie Angehörige unterstützen können. So sind Sie im Alltag bestens gewappnet!

Typische Stolperfallen und Gefahren im Freien

Während viele Stürze in den eigenen vier Wänden passieren – drinnen verursachen etwa Teppichkanten, Türschwellen oder glatte Böden Sturzgefahr – lauern auch draußen zahlreiche Risiken. Im Freien sind es vor allem Unebenheiten und Umweltbedingungen, die zum Problem werden können. Beispiele hierfür sind: unebene oder rissige Böden auf Gehwegen, hochstehende Pflastersteine, Baumwurzeln auf Parkwegen, Bordsteinkanten, Schlaglöcher oder lose Kieselsteine. Solche Hindernisse können leicht übersehen werden und stellen eine akute Sturzgefahr dar, insbesondere wenn man nicht mehr so trittsicher ist oder der Gleichgewichtssinn nachgelassen hat.

Auch Wetter und schlechte Sicht spielen eine große Rolle. Nässe, Laub, Schnee und Eis machen den Untergrund rutschig. Bei Glätte im Winter besteht besondere Gefahr: Selbst junge Leute rutschen hier leicht aus und für ältere Menschen mit unsicherem Gang ist das Risiko noch höher. Deshalb gilt: Bei Eis und Schnee möglichst nur die notwendigsten Wege zurücklegen und auf besonders gutes, rutschfestes Schuhwerk achten. Im Herbst können nasses Laub oder Regen rutschige Flächen erzeugen. Und bei Dunkelheit oder Dämmerung nimmt die Sicht ab, Hindernisse sind schlechter erkennbar. Gerade Senioren mit Sehschwäche sind gefährdet, z.B. eine Stufe oder Bordsteinkante zu übersehen. Ursachen für Stürze sind oft multifaktoriell: Experten weisen darauf hin, dass personenbezogene, umgebungsbezogene und medikamentöse Faktoren zusammenspielen. Draußen sind vor allem die umgebungsbedingten Faktoren wichtig: also alles, was mit Wegbeschaffenheit, Beleuchtung und Witterung zu tun hat. Schlechte Beleuchtungen im Außenbereich (etwa unbeleuchtete Hofeinfahrten oder Gehwege) erhöhen das Risiko ebenso wie fehlende Haltemöglichkeiten (z.B. Geländer an Treppen oder Rampen).

Auch der Gesundheitszustand nimmt Einfluss auf die Sturzhäufigkeit: Nachlassende Muskelkraft, Balanceprobleme und reduzierte Reaktionsfähigkeit im Alter führen dazu, dass man bei Stolpern oder Ausrutschen schlechter gegensteuern kann. Zusätzlich können Schwindelattacken oder unsichere Beine – etwa infolge bestimmter Medikamente oder Kreislaufprobleme – draußen gefährlich werden. Wer z.B. nach längerem Sitzen plötzlich aufsteht, hat manchmal einen kurzen Blutdruckabfall und muss sich erst orientieren. Im Freien ohne schnelle Haltemöglichkeit kann so etwas rasch zu einem Sturz führen.

Bild © Robert Kneschke – stock.adobe.com

Die Folgen von Stürzen sind draußen ähnlich gravierend wie drinnen. Häufig kommt es zu Verletzungen wie Prellungen, schmerzhaften Verstauchungen oder gar Knochenbrüchen (etwa Arm- oder Oberschenkelhalsbruch). Gerade Hüft- und Beinbrüche passieren oft, wenn Senioren draußen stürzen – etwa beim Fall auf harten Asphalt. Solche Sturzfolgen können eine lange Genesungszeit bedeuten und im schlimmsten Fall die Selbstständigkeit bedrohen. Umso wichtiger ist es, die Gefahren im Voraus so gut wie möglich zu entschärfen.

Tipps: Gehen Sie vorausschauend und aufmerksam. Schauen Sie nicht nur auf die eigenen Füße, sondern behalten Sie den Weg vor sich im Blick, um Stolperstellen rechtzeitig zu erkennen. Viele ältere Menschen neigen dazu, beim Gehen stark nach unten zu schauen. Dadurch bemerkt man herannahende Hindernisse oft zu spät und die Sturzgefahr steigt. Achten Sie besonders an bekannten „Problem“-Stellen (z.B. unebene Wegstücke in Ihrem Lieblingspark oder die eine hohe Stufe vor dem Haus) auf einen festen Stand und nutzen Sie vorhandene Geländer oder Handläufe. Im Zweifel wählen Sie lieber einen kleinen Umweg auf einer gut ausgebauten Route, wenn der direkte Weg uneben oder schlecht beleuchtet ist. Und scheuen Sie sich nicht, bei schwierigen Verhältnissen (Glatteis oder Dunkelheit) Hilfe anzunehmen. Bitten Sie zum Beispiel jemanden, Sie ein Stück zu begleiten oder nutzten Sie Fahrdienste. Es geht darum, auf der sicheren Seite zu sein, ohne später komplett auf die schönen Aktivitäten im Freien verzichten zu müssen.

Passendes Schuhwerk und Hilfsmittel: Sicher stehen und gehen

Ein zentrales Element der Sturzprävention draußen ist das richtige Schuhwerk. Schuhe spielen eine entscheidende Rolle für einen sicheren Halt und eine stabile Balance auf verschiedenen Untergründen. Tragen Sie daher geeignetes Schuhwerk! Feste, geschlossene Schuhe mit einer rutschfesten Sohle sind ein absolutes Muss. Achten Sie darauf, dass der Schuh gut am Fuß sitzt und dem Fußgelenk Halt gibt – Schlappen oder Schuhe ohne Fersenriemen sind ungeeignet, da man leicht herausrutschen kann. Je besser der Schuh am Fuß sitzt, desto genauer spüren Sie den Untergrund und können darauf reagieren. Vermeiden Sie hohe Absätze oder ausgetretene, abgenutzte Schuhe. In der kalten Jahreszeit sollten Schuhe ein grobes Profil haben. Bei Bedarf können Schuhspikes (überziehbare Schuhkrallen) für zusätzliche Rutschfestigkeit sorgen. Solche Spikes werden einfach über die normalen Schuhe gezogen und bieten gerade bei Glätte sehr guten Halt. Auch ein Stockaufsatz mit Eiskralle (für Gehstöcke) ist im Winter eine sinnvolle Anschaffung. Diese Hilfsmittel finden Sie im Sanitätshaus oder im Fachhandel. Dort gibt es z.B. spezielle Schuh-Spikes sowie Rollator-Zubehör wie Beleuchtung und Winterreifen, um auch im Winter sicher mobil zu bleiben.

Bild © famweldman – stock.adobe.com

Mobilitätshilfen können generell ein großer Sicherheitsgewinn sein. Gehstöcke oder Rollatoren geben zusätzlichen Halt und unterstützen das Gleichgewicht, wenn das freie Gehen unsicher wird. Scheuen Sie sich nicht, solche Hilfsmittel zu nutzen – richtig eingesetzt erhöhen sie Ihre Stand- und Gangsicherheit. Bereits ein einfacher, passend eingestellter Gehstock kann viel für Ihre Sicherheit tun. Ein Rollator bietet noch mehr Stabilität und zugleich eine Sitzgelegenheit für Pausen. Moderne Rollatoren lassen sich leicht manövrieren und zusammenklappen und sind sowohl für drinnen als auch draußen geeignet. Es gibt sogar spezielle Outdoor-Rollatoren mit extra großen Rädern und Federung, die sich ideal für Spaziergänge auf Wald- und Schotterwegen eignen. Wenn Ihr Arzt einen Rollator für medizinisch notwendig hält, kann dieser (wie auch andere Gehhilfen) auf Rezept verordnet werden und die Krankenkasse übernimmt meist die Kosten. Unabhängig davon erhalten Sie Rollatoren, Gehstöcke und diverse andere Gehhilfen natürlich auch im freien Handel. Fachanbieter bieten eine große Auswahl an Hilfsmitteln für drinnen und draußen – von Haltegriffen und rutschfesten Matten für zuhause bis zu Mobilitätshilfen wie Gehstöcken und Rollatoren für unterwegs. Lassen Sie sich beim Kauf beraten, welches Modell für Ihre Bedürfnisse am besten passt (Stichwort: Risikofaktoren und Einsatzumgebung). Oft sind leichtere Modelle oder solche mit besonderen Merkmalen (z.B. einhängbare Tasche, Stockhalter, Bremsschloss) hilfreich im Alltag.

Vergessen Sie nicht das Zubehör: Lampen am Rollator sorgen dafür, dass Sie bei schlechter Sicht besser sehen und gesehen werden. Reflektoren oder eine Warnweste erhöhen ebenfalls Ihre Sichtbarkeit in der Dämmerung. Rollator-Handschuhe schützen die Hände vor Kälte, sodass Sie auch im Winter die Kontrolle über Ihre Gehhilfe behalten. Für Regenschauer gibt es Rollator-Regenschirme oder -Capes. Diese Details mögen klein erscheinen, erhöhen aber den Komfort und indirekt auch die Sicherheit, weil Sie weniger dazu geneigt sind, z.B. eine Hand vom Rollator zu nehmen, um einen Schirm zu halten. Kurz: Rüsten Sie sich passend aus – das gibt Ihnen Selbstvertrauen und vermindert die Gefahr, dass eine Widrigkeit wie Glätte oder Dunkelheit zum Problem wird.

Bewegung und Übungen: Balance und Kraft trainieren

Die effektivste Maßnahme gegen Stürze – ob drinnen oder draußen – ist es, den eigenen Körper fit und beweglich zu halten. Regelmäßige Bewegung steigert Kraft, Koordination und den Gleichgewichtssinn. Wer kräftige Muskulatur und ein gutes Gleichgewicht hat, kann Stolpern oder Ausrutschen besser ausgleichen und stürzt seltener. Sturzprävention bedeutet daher in hohem Maße auch Training: Durch gezielte Bewegungsübungen lassen sich Risikofaktoren verringern und die Sicherheit beim Gehen verbessern. Studien zeigen, dass Seniorinnen und Senioren, die sich regelmäßig körperlich betätigen, deutlich seltener stürzen als inaktive Gleichaltrige. Dabei muss niemand Hochleistungssport betreiben – schon einfache Übungen und Aktivitäten helfen viel.

Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Versuchen Sie, Bewegung fest in Ihren Alltag zu integrieren. Übungen für Balance und Beinkraft lassen sich z.B. mehrmals pro Woche zu Hause durchführen. Schon ein paar Minuten täglich können einen Unterschied machen. Üben Sie etwa, sich langsam aus dem Stuhl zu erheben und wieder hinzusetzen (ohne sich mit den Armen abzustützen), um die Bein- und Rumpfkraft zu stärken. Stellen Sie sich abwechselnd auf ein Bein, um das Gleichgewicht zu schulen – halten Sie sich dabei anfangs leicht an einer Wand oder Stuhllehne fest. Auch Gangtraining ist sinnvoll: Gehen Sie ein paar Schritte auf den Zehenspitzen und dann auf den Fersen, um die Fuß- und Unterschenkelmuskulatur zu kräftigen. Solche einfachen Kraft- und Balanceübungen verbessern mit der Zeit Ihre Standfestigkeit.

Bild © mashimara – KI-generiert – stock.adobe.com

Darüber hinaus sind sportliche Aktivitäten nach Möglichkeit ideal: Spazierengehen selbst ist schon ein gutes Training. Steigern Sie langsam Tempo und Distanz, wenn es Ihnen leicht fällt. Leichte Gymnastik, Sitzgymnastik (falls das Stehen schwerfällt), Schwimmen oder Radfahren auf ebenem Gelände können Kondition und Koordination fördern. Auch Tanzen oder Yoga für Senioren helfen, die Beweglichkeit zu erhalten und den ganzen Körper geschmeidig zu halten. Finden Sie eine Bewegungsform, die Ihnen Freude macht – dann bleibt man eher dabei. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe Seniorensport-Kurse oder eine Gymnastikgruppe im Park? In Gemeinschaft macht es oft mehr Spaß und motiviert zusätzlich.

Das Training hat zwei große Vorteile: Zum einen beugen Sie damit aktiv Stürzen vor, weil Sie sicherer auf den Beinen sind. Zum anderen sind selbst im Falle eines Sturzes die Verletzungen oft weniger schwer, wenn die Muskulatur trainiert ist und die Knochen durch Bewegung kräftig geblieben sind. Regelmäßige Übungen können also die Häufigkeit und Schwere von Stürzen reduzieren. Gerade Knochen profitieren von moderater Belastung: Bewegung an der frischen Luft fördert über das Sonnenlicht die Vitamin-D-Produktion und hilft, die Knochensubstanz zu stärken. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Frakturprävention. Wer viel sitzt und sich kaum bewegt, riskiert dagegen Muskelabbau und Knochenschwund (Osteoporose), was das Sturzrisiko weiter erhöht. Es ist also ein Kreislauf: Bewegung fördert Kraft und Stabilität, was zu mehr Sicherheit führt und wiederum ermöglicht, dass man aktiv bleibt.

Falls Sie längere Zeit inaktiv waren oder gerade eine Erkrankung überstanden haben, fangen Sie behutsam an. Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, welche Art von Training für Sie geeignet ist. Auch Physiotherapeuten können Ihnen ein Übungsprogramm zeigen. Denken Sie daran: Es ist nie zu spät, mit Bewegung zu beginnen – Fortschritte sind in jedem Alter möglich. Wichtig ist jedoch, sich nicht zu überfordern: Steigern Sie die Intensität langsam und hören Sie auf Ihren Körper. Ziel ist es, kontinuierlich ein wenig Kraft und Balance aufzubauen. Schon bald werden Sie merken, dass alltägliche Wege leichter fallen und Ihre Angst vor Unsicherheit nachlässt.

Planung, Unterstützung und umsichtiges Verhalten

Neben Umgebung, Ausrüstung und körperlicher Fitness trägt auch das eigene Verhalten wesentlich dazu bei, Stürze im Freien zu vermeiden. Mit umsichtigem Verhalten und guter Planung können Sie viele Risiken im Voraus ausschalten. Nehmen Sie sich Zeit und vermeiden Sie Hektik – insbesondere beim Treppensteigen oder auf unebenem Gelände. Hektische Bewegungen oder schnelles Loslaufen (etwa weil es plötzlich zu regnen beginnt) erhöhen die Sturzgefahr. Stehen Sie immer erst ruhig auf, warten Sie einen Moment bis der Kreislauf sich stabilisiert, und beginnen Sie dann erst zu gehen. Gerade wenn Sie von drinnen nach draußen wechseln, geben Sie Ihren Augen einen Augenblick, sich an die Helligkeit oder Dunkelheit anzupassen. Bei Treppen im Freien gilt: nutzen Sie stets das Geländer und nehmen Sie Stufe für Stufe. Haben Sie im Wohnumfeld Außentreppen ohne Geländer, könnten Sie überlegen, nachträglich eines anzubringen (solche Anpassungen können oft sogar bezuschusst werden, da es präventive Maßnahmen sind).

Planen Sie Ihre Wege

Überlegen Sie vor einem Ausflug oder Spaziergang, welche Route am sichersten ist. Gibt es genügend Bänke oder Möglichkeiten, sich auszuruhen? Ist der Weg asphaltiert oder sehr steinig? Wählen Sie möglichst Strecken mit ebenem Untergrund und guter Beleuchtung. Im Zweifel gehen Sie lieber zuhause eine Runde auf dem Heimtrainer, wenn draußen Unwetter herrscht, anstatt ein hohes Risiko in Kauf zu nehmen. Bei Glätte sollten nur absolut notwendige Wege erledigt werden – vielleicht können Einkäufe oder Termine verschoben werden, bis es wieder eisfrei ist. Hier können auch Angehörige unterstützen, indem sie Fahrdienste übernehmen oder Besorgungen erledigen, wenn die Gefahr für einen Senior selbst zu groß ist.

Bitten Sie um Hilfe, wenn nötig

Es ist keine Schande, sich begleiten zu lassen, wenn man sich alleine unsicher fühlt. Fragen Sie Nachbarn oder Freunde, ob sie gemeinsam spazieren gehen möchten. In Begleitung fühlt man sich oft sicherer, und gleichzeitig tut die Gesellschaft gut. Angehörige können viel dazu beitragen, dass ältere Menschen mobil bleiben: Sie können regelmäßige gemeinsame Spaziergänge einplanen, die Angst vor dem Draußensein nehmen und im Ernstfall auch stützend eingreifen. Für Personen mit sehr hohem Sturzrisiko gibt es zudem technische Hilfen wie mobile Notrufsysteme oder Sturzsensoren, die im Falle eines Falles automatisch einen Alarm absetzen. So eine Absicherung kann psychologisch beruhigen – man weiß, dass man im Notfall schnell Hilfe rufen kann, und traut sich eher, alleine vor die Tür zu gehen.

Umsicht bedeutet auch, auf den eigenen Körper zu hören

Fühlen Sie sich an einem Tag besonders wackelig oder unwohl, dann zwingen Sie sich nicht, eine große Runde draußen zu drehen. Vielleicht ist heute ein guter Tag für Übungen zuhause und morgen geht es wieder sicher nach draußen. Achten Sie auch auf ausreichende Pausen und trinken Sie genug, denn Dehydrierung oder Übermüdung können Schwindel begünstigen. Kleiden Sie sich dem Wetter entsprechend (nicht dass Kälte Sie verkrampfen lässt) und nehmen Sie bei längeren Wegen ein Handy mit, um im Notfall telefonieren zu können. All dies sind einfache, aber effektive Maßnahmen, um Risiko und Unsicherheit zu verringern.

Selbstvertrauen stärken: Angst vor Stürzen überwinden

Die Angst vor einem Sturz kann fast so problematisch werden wie das Sturzrisiko selbst. Nicht wenige Seniorinnen und Senioren entwickeln nach einem oder mehreren Stürzen eine so große Furcht, erneut hinzufallen, dass sie aus Sorge lieber ganz zu Hause bleiben. Dieser Rückzug aus Angst ist verständlich – niemand möchte Schmerzen oder Verletzungen riskieren – führt aber leider oft in einen Teufelskreis: Durch die verminderte Aktivität baut der Körper weiter ab, die Muskelkraft schwindet, der Gleichgewichtssinn rostet ein und das Sturzrisiko steigt letztlich noch mehr. Zudem bedeutet der Verzicht aufs Rausgehen auch sozialen Rückzug und Einsamkeit, was die Stimmung und Lebensqualität beeinträchtigt.

Bild © LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com

Versuchen Sie daher, Ihr Selbstvertrauen Schritt für Schritt zurückzugewinnen. Sturzprophylaxe bedeutet nicht, alle Risiken auszumerzen und jede Aktivität zu vermeiden, sondern mit den Risiken umzugehen. Machen Sie sich bewusst: Mit den hier beschriebenen Tipps – vom richtigen Schuhwerk über Hilfsmittel bis zum Training – haben Sie bereits viel getan, um Gefahren zu reduzieren. Sie dürfen sich ruhig etwas zutrauen! Beginnen Sie vielleicht in vertrauter Umgebung: ein kleiner Spaziergang um den Block oder im nahegelegenen Park, eventuell begleitet von einem lieben Menschen. Sie werden merken, dass nichts passiert. Die frische Luft und die Bewegung werden Ihnen gut tun und mit jedem Erfolgserlebnis wächst die Zuversicht.

Angehörige und Freunde sollten Angst ernst nehmen, aber positiv motivieren. Gemeinsam Lösungen finden, anstatt nur zur Vorsicht zu mahnen, ist der richtige Weg. Zeigen Sie zum Beispiel einem unsicheren Elternteil, wie der Rollator richtig benutzt wird, und üben Sie gemeinsam das Gehen damit – so gewinnt man Sicherheit. Oder besuchen Sie zusammen einen Seniorensportkurs, in dem Gleichgesinnte unter Anleitung Übungen machen. In vielen Städten gibt es Sturzpräventions-Programme oder Balance-Training für Ältere. Solche Angebote vermitteln wertvolle Techniken und vor allem Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Denken Sie daran: Mobilität bedeutet Freiheit. Wer trotz gewisser Gebrechlichkeit mobil bleibt, erhält sich ein großes Stück Lebensfreude. Denn selbst wenn trotz Sturzprophylaxe hin und wieder etwas passiert, ist ein aktives Leben wertvoller, als aus Angst vor Unfällen auf alles zu verzichten. Ziel sollte es sein, Stürze so gut es geht zu verhindern, ohne die eigene Lebensfreude aufzugeben. Mit sinnvollen Vorkehrungen können Senioren auch im hohen Alter aktiv am Leben teilnehmen und die Welt draußen genießen – sei es ein Spaziergang im Park, der Weg zum Café oder einfach das Sitzen in der Sonne auf der Parkbank.

Bleiben Sie also aufmerksam, bleiben Sie in Bewegung und vertrauen Sie auf die getroffenen Maßnahmen. So bleiben Sie auf der sicheren Seite und können zugleich Ihren Alltag in vollen Zügen genießen – draußen wie drinnen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Sturzprophylaxe im Freien

Warum ist Bewegung im Freien trotz Sturzgefahr so wichtig?

Bewegung an der frischen Luft bringt viele Vorteile für die Gesundheit. Regelmäßiges Spazierengehen oder andere Aktivitäten draußen stärken Herz und Kreislauf, kurbeln das Immunsystem an und helfen, Muskeln und Knochen zu kräftigen. Außerdem wirken Natur und Tageslicht positiv auf die Psyche – man fühlt sich wohler und sozial eingebunden, wenn man rauskommt. Diese positiven Effekte stellen sich vor allem dann ein, wenn man sich regelmäßig draußen bewegt. Trotz einer gewissen Sturzgefahr lohnt es sich also, nicht komplett darauf zu verzichten. Wichtig ist, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, damit Sie sicher mobil bleiben können. Indem Sie sich gut ausrüsten (feste Schuhe, ggf. Hilfsmittel) und Wege umsichtig wählen, können Sie die Gefahr deutlich reduzieren. Die Bewegung draußen hält Sie fit – und ein gut trainierter Körper stürzt seltener und steckt einen möglichen Sturz besser weg. Kurz: Die Vorteile überwiegen, wenn man auf Sicherheit achtet.

Was kann ich tun, um Stürze draußen zu vermeiden?

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Sturzrisiko im Freien senken können. Planen Sie Ihre Wege und vermeiden Sie bekannte Gefahrenstellen (z.B. sehr unebene Pfade). Tragen Sie immer angemessenes Schuhwerk – fester Halt und rutschfeste Sohle sind Pflicht. Bei Kälte oder Glätte nutzen Sie ggf. Schuhspikes oder ähnliche Anti-Rutsch-Hilfen. Gehen Sie langsam und vorausschauend: Blicken Sie einige Meter voraus, um Hindernisse frühzeitig zu sehen, statt nur auf den Boden direkt vor Ihren Füßen zu schauen. Nutzen Sie vorhandene Hilfsmittel: Ein Gehstock, Gehbock oder Rollator kann enorm zur Sicherheit beitragen – scheuen Sie sich nicht davor, solche Unterstützung anzunehmen.

Halten Sie Ihre Gehhilfe stets funktionsbereit (Bremsen prüfen, im Winter ggf. mit Licht und Reflektoren ausstatten). Meiden Sie nach Möglichkeit schlechte Witterung. Bei Dunkelheit nehmen Sie eine Lampe mit oder verwenden Sie eine Stirnleuchte, um den Weg auszuleuchten. Und ganz wichtig: Üben Sie alltägliche Situationen. Zum Beispiel können Sie das sichere Aufstehen von der Parkbank, das Gehen mit dem Rollator über Bordsteine oder das Treppen hinabsteigen mit Gepäck gezielt trainieren – sei es mit einem Physiotherapeuten oder in speziellen Kursen. Durch solche Übungen gewinnen Sie Routine und sind im Ernstfall gewappnet.

Welche Hilfsmittel helfen im Freien besonders bei der Sturzprophylaxe?

Klassische Hilfsmittel zur Sturzprophylaxe sind Gehstöcke, Rollatoren oder auch Unterarmgehstützen, je nach individuellem Bedarf. Ein Gehstock bietet einem noch relativ sicheren Fußgänger leichte Unterstützung und kann z.B. bei Geländeunebenheiten oder beim Treppengehen Stabilität geben. Wichtig ist, dass er auf Ihre Körpergröße eingestellt ist, damit Sie damit optimal Halt finden. Wenn ein Stock nicht mehr genug Halt gibt oder beidseitige Unterstützung nötig ist, ist ein Rollator oft die beste Wahl. Rollatoren für draußen sollten möglichst große Räder mit Profil haben, um auch auf Pflaster oder Waldwegen nicht hängen zu bleiben. Es gibt spezielle Outdoor-Rollatoren für holpriges Gelände. Die meisten Rollatoren haben zudem eine Sitzfläche für Pausen und einen Korb oder eine Tasche, um Dinge zu transportieren. Das ist besonders praktisch für längere Spaziergänge.

Weitere nützliche Hilfsmittel sind z.B. Hüftprotektoren, die man unter der Kleidung trägt: Diese schützen den Oberschenkelhals durch Polster, falls man doch stürzt. Für den Winter gibt es Schuhspikes und spezielle Rollator-Reifen mit Spikes, die auf Eis für besseren Grip sorgen. Und wie erwähnt: Licht-Hilfen (Lampen am Rollator, Reflektoren) sowie ein Hausnotruf oder mobiles Notrufgerät können im Freien extra Sicherheit geben. All diese Produkte können Sie im Sanitätsfachhandel oder bei Fachanbietern finden. Lassen Sie sich beraten, welche Hilfsmittel für Sie sinnvoll sind – häufig übernehmen Krankenkassen die Kosten ganz oder teilweise, wenn ein Arzt die Notwendigkeit bescheinigt.

Wie kann man im Alter das Gleichgewicht und die Kraft verbessern?

Um das Gleichgewicht und die Kraft zu verbessern, ist regelmäßiges Training das A und O. Bereits kleine Übungen im Alltag zeigen große Wirkung. Einfache Balance-Übungen: Stellen Sie sich z.B. beim Zähneputzen auf ein Bein (halten Sie sich anfangs leicht am Waschbecken fest). Oder gehen Sie im Zimmer auf den Zehenspitzen und dann auf den Fersen, um die Muskulatur in Füßen und Beinen zu stärken. Für die Kraft in Beinen und Hüfte helfen Kniebeugen im Halten (an einer Stuhllehne festhalten, langsam in die Knie gehen und wieder hoch). Gymnastik- und Yoga-Kurse für Senioren bieten oft ein umfangreiches Programm, um den ganzen Körper zu kräftigen und die Koordination zu schulen. Wichtig ist, dass Sie Übungen finden, die Ihrem Fitnesslevel entsprechen – im Zweifel fragen Sie Ihren Arzt oder einen Physiotherapeuten nach einem Trainingsplan.

Schon leichtes Training mehrmals pro Woche verbessert die Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit. Studien belegen: Durch regelmäßige Übungen für Kraft und Gleichgewicht lässt sich die Häufigkeit von Stürzen deutlich senken, und auch die Sturzfolgen sind meist weniger schwer. Wichtig: Dranbleiben! Kontinuität ist wichtiger als Intensität. Lieber jeden Tag 10 Minuten Bewegung als einmal im Monat eine Wanderung. Wenn Sie sich alleine unsicher fühlen, schnappen Sie sich einen Trainingspartner oder schließen Sie sich einer Gruppe an – zusammen fällt der Sport auch im Alter leichter und es macht mehr Spaß.

Sollte ich bei starker Sturzangst überhaupt noch alleine nach draußen gehen?

Sturzangst ist ernst zu nehmen, aber sie sollte Sie nicht gänzlich davon abhalten, nach draußen zu gehen. Komplettes Zuhausebleiben würde auf Dauer mehr Probleme schaffen: Ihre Muskeln würden schwächer, Sie würden unsicherer und isolierter – was das Risiko eher erhöht. Stattdessen gilt es, die Angst Schritt für Schritt zu verringern. Gehen Sie anfangs nicht allein: Bitten Sie jemanden, Sie zu begleiten. Wählen Sie kurze, vertraute Strecken, auf denen Sie sich wohl fühlen. Nutzen Sie alle Hilfsmittel, die Ihnen Sicherheit geben (z.B. Rollator, Gehstock, Handy für den Notfall). Mit jeder erfolgreichen Runde draußen wächst das Selbstvertrauen. Viele Betroffene stellen fest, dass die Welt draußen gar nicht so gefährlich ist, wenn man umsichtig ist.

Falls die Angst sehr groß ist, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber – manchmal hilft auch eine physiotherapeutische Begleitung oder ein spezielles Sturzpräventions-Training unter Anleitung, um die Furcht zu verlieren. Auch Gespräche mit anderen Senioren, die ähnliche Ängste hatten, können Mut machen. Wichtig ist: völlig sorgenfrei ist niemand unterwegs, aber lassen Sie nicht zu, dass die Angst Ihr Leben bestimmt. Mit Vorbereitung und Vorsicht können Sie die Gefahr beherrschen. Genießen Sie ruhig wieder die kleinen Ausflüge – anfangs vielleicht nur in Begleitung und bei bestem Wetter, und später trauen Sie sich sicher auch alleine wieder mehr zu. Jeder Schritt nach draußen ist ein Schritt zu mehr Lebensqualität. Bleiben Sie dabei immer aufmerksam und vorsichtig, aber glauben Sie an Ihre Fähigkeiten – dann sind Sie bald wieder deutlich sicherer auf den Beinen.